Gartenkugeln und Geschirr

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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Corina
Beiträge: 13
Registriert: Mittwoch 4. Juli 2007, 15:13
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Gartenkugeln und Geschirr

Beitrag von Corina »

Hallo an alle hier!
Ich bin neu im Forum und auch mit dem Töpfern habe ich erst vor 2 Jahren angefangen. Seit einem halben Jahr betreibe ich das Töpfern nun intensiver und da merke ich, daß es da Fragen über Fragen gibt. Klar kann man alles ausprobieren, aber wenn so viel schief läuft da verliert man die Lust.
Hier nunmal ein paar Probleme mit denen ich mich herumschlage. Ich hatte mal Pokale aus Rohware (ungebranntem Ton aber knochentrocken) mit einer Blütengirlande aus Rosen verziert. Das ist sehr gut geworden und die Pokale sind prima angekommen.
Nun habe ich mir gedacht, das mache ich gleich noch einmal und für ein Geschirr. Aber da habe ich was erlebt. Diesmal hatte ich mich für ein Olivendessin (angeregt durch meinen Griechenlandurlaub im Juni) nach Angelika Massenkeil entschieden. Die Modellierung des Dessins war auch kein Problem - so was mache ich gern. Aber dann ging der Ärger los. Eine Stunde nachdem ich die Olivengirlande drauf hatte, war sie total locker geworden. Ich hatte schon vorher den Teller mal abgespült, damit die Girlande besser haftet, Schlicker habe ich auch reichlich verarbeitet und den Teller abgedeckt, damit er nicht so schnell trocknet. Naja ich habe mich dann ein ganzes Wochenende mit zwei Tellern, Untertassen und Tassen rumgeärgert - zum Schluß hätte ich sie am liebsten gleich aus dem Fenster geworfen. Letztendlich habe ich es doch irgendwie geschafft das die Verzierung gehalten hat. Jetzt ist der Glasurbrand dran, mal sehen was dabei heraus kommt. Es soll ein Hochzeitsgeschenk werden, vielleicht kann ich es gleich zum Polterabend verwenden :? .
Mein Fazit ist, daß ich nie wieder mit Rohware im getrockneten Zustand arbeiten werde - das hat einfach zu viel Nerven gekostet.
Jetzt hätte ich aber noch einmal eine andere Frage. Ich möchte gern Gartenkugeln machen. Die entsprechende Gipsform habe ich schon, aber zum Brennen bräuchte man einen Dreifuß aus Metall, wo ist so was zu bekommen und wie groß muß der sein? Meine Gartenkugeln sollen 15 cm Durchmesser haben.
Viele liebe Grüße von
Corina
hille
Beiträge: 1234
Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 10:29

Beitrag von hille »

Nun, die Dreifüße bekommst du im Keramikbedarfshandel. Aber wie wär's mit einem unglasierten Fuß an der Kugel, dann kannst du sie einfach so in den Ofen stellen. Wenn die Kugel auf einen Stab kommt, dient der Fuß zusätzlich prima als Führung. Wenn sie auf dem Boden steht, sieht man ihn eh' nicht.
Hille
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Pit
Beiträge: 386
Registriert: Mittwoch 16. März 2005, 22:56
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Beitrag von Pit »

wie??? verstehe ich das richtig, du modellierst auf trockene ware olivenmotive? muss ja abgehen.... ton schwindet beim trocknen. mit paperclay hättest du evl. ne chance.
dort wo du deinen ton und die glasuren kaufst, bekommst du sicher auch die füßchen. größe? na das es nicht runterrollt 8)
statt fuß oder metalldreifuß, kann man so eine kugel auch auf einen sog. "Glockenständer" stellen.
Corina
Beiträge: 13
Registriert: Mittwoch 4. Juli 2007, 15:13
Wohnort: Wilthen

Beitrag von Corina »

Hallo Hille!
Vielen Dank für die Idee mit dem Fuß an der Gartenkugel. Das werde ich mal ausprobieren.
Hallo Pit!
Ich hatte diese Art des Modellierens auf trockenen Ton bereits mehrmals ausprobiert - habe sogar ein Probestück mit Olivenmotiv gemacht, was ganz gut gelungen ist. Deshalb hatte ich mich zu dieser Sache entschlossen. Erst beim Modellieren sind dann die Probleme aufgetreten, die ich beschrieben habe. Ich vermute mal der Ton war viel zu trocken für so was. Naja wie auch immer - ich werde so was nicht wieder machen - das hat zu viel Nerven gekostet.
In dem Laden wo ich mein Töpferzeug kaufe, habe natürlich zuerst nach einem Dreifuß gefragt - die hatten nichts. Dann habe ich im Internet bei MTL-Brock gesucht - Fehlanzeige. Für ein paar Links zu guten Onlineversands wäre ich sehr dankbar.
Gruß
Corina
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Pit
Beiträge: 386
Registriert: Mittwoch 16. März 2005, 22:56
Wohnort: im wilden Osten

Beitrag von Pit »

auch als hobbytöpfer schadet es nichts, wenn man kataloge von BSZ essen, Carl Jäger, Glasurlabor und Keramik Kraft liegen hat. kann alles leicht ergoogelt werden. diese vier sind meiner meinung nach die die man haben sollte. alles andere ist dann höchstens das selbe zu einem größeren preis....
Ima
Beiträge: 214
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Beitrag von Ima »

Hi,
wie Pit schon schrieb: Wenn Ton schon mal trocken ist, geht gar nichts mehr mit aufmodellieren! Beide Teile müssen im selben Stadium sein, sonst hält es DEFINITIV NICHTund löst sich spätestens beim Brennen!

Das wäre nichts für meine Nerven, also folge ich lieber den erlernten Grundregeln.

Ima
wolle
Beiträge: 209
Registriert: Donnerstag 31. August 2006, 13:34

Beitrag von wolle »

Wenn Du lieber im trockenen Zustand aufmodellieren willst, dann nimm doch Paperclay. Damit geht das. Es gibt zu diesem Material hier im Forum auch einige Informationen.

Gruß,
Wolfgang
Corina
Beiträge: 13
Registriert: Mittwoch 4. Juli 2007, 15:13
Wohnort: Wilthen

Beitrag von Corina »

Danke für die Kataloghinweise Pit. Da werde ich mal nachschauen.
Jetzt hätte ich noch einmal eine Frage. Ich habe derzeit die Bücher von Angelika Massenkeil - so als Motivvorlage. In dem Buck "Töpfern -Gartenkeramik" ist eine schöne Vogeltränke mit Fuß drin. Die habe ich gestern angefangen zu töpfern - klar steht auch dabei, daß so was schwer zu machen ist - aber ich hatte mir das nunmal eingebildet. Hat jemand hier so diese Vogeltränke schon mal getöpfert und hätte ein paar Tips für mich?
In der Beschreibung steht, ich soll die Schale und den Fuß getrennt töpfern - das habe ich bis jetzt gemacht und es ist auch ganz gut gelungen. Jetzt muß ich 24 Stunden warten um dann die beiden Teile zu verbinden. Davor gruselt es mich etwas. Man muß ja den richtigen Zeitpunkt abpassen, wenn es zu trocken ist geht es nicht und wenn die Schale weich ist könnte sie auseinanderbrechen.
Gruß
Corina
Inge Hochwald
Beiträge: 17
Registriert: Mittwoch 6. Juni 2007, 08:18

Beitrag von Inge Hochwald »

Hallole,
ich mache sehr häufig Gartenkugeln in verschiedenen Größen, bis zu 35 cm Durchmesser. Dabei lasse ich die Stellfläche der Kugel immer unglasiert. Ich habe sie auch schon mal ganz glasiert und dann auf Füßchen gestellt, aber je nach Größe und Gewicht der Kugel kann es durchaus passieren, dass die Unterseite eingedrückt wird. Außerdem bekommt man meistens die Füßchen nicht mehr so richtig von der Kugel und hat dann sehr unschöne Stellen, da lasse ich lieber gleich die Glasur weg. Wenn die Kugel auf dem Boden steht, sieht das sowieso keiner.
und tschüß
Inge
Inge Hochwald
Beiträge: 17
Registriert: Mittwoch 6. Juni 2007, 08:18

Beitrag von Inge Hochwald »

Hallole nochmal,
zu Deinem Fuß an der Vogeltränke. Für solche Röhren, die mit der Schale belastet werden stelle ich immer aus Wellkarton einen Fuß gleicher Höhe aber mit etwas kleinerem Durchmesser her. Die Rillen im Wellkarton der Länge nach nehmen und die Röhre nicht hohl herstellen, sondern etwas aufrollen, damit sie innen gefüllt ist. Damit ist die Auflage besser und sie stützt gut. Wenn der Ton trocken ist kannst Du den Karton rausnehmen. Ich lasse den Karton auch manchmal zum Schrühbrand drin, dann sackt mir das Gefäß nicht zusammen.
und tschüß
Inge
Corina
Beiträge: 13
Registriert: Mittwoch 4. Juli 2007, 15:13
Wohnort: Wilthen

Beitrag von Corina »

Liebe Inge!
Vielen Dank für Deine Tipps. Die Schale ist nun fertig und ich habe sie zum Trocknen in eine ruhige Ecke gestellt. Das Verbinden der Teile war weitaus weniger schwierig als das Herstellen der Schale und des Fußes. Ich nenne so was immer Prototypenfertigung, wenn ich was zum ersten Mal töpfere. Da kann es schon mal passieren, das das eine oder andere nicht so toll wird. Ärgerlich bin ich diesmal aber auch auf die Beschreibung in dem Buch, wonach ich getöpfert habe. Es ist nicht das herausgekommen, was als Abbildung dargestellt wurde. Das ist mir schon ein paar Mal passiert. Die Beschreibungen sind ungenau und es tauchten Schwierigkeiten auf, von denen im Buch nichts erzählt wurde und dann steht man blöd da.
Jedenfalls ist diese Blüte mehr viereckig statt rund geworden. Jetzt werde ich mir die Schablonen selbst entwerfen und alles später noch einmal herstellen.
Zur Zeit ärgere ich mich auch mit einem Lichterkegel für Weihnachten rum. Die Beschreibung ist eigentlich sehr klar, aber wenn ich den Ton so verarbeite wie es beschrieben ist, sackt er unter seinem Eigengewicht zusammen, wen ich warte bis er etwas fester ist, bricht er beim Biegen auseinander. Jetzt habe ich mir eine Stütze für den Kegel aus Pappe gemacht und werde diese noch mit einer Lage Folie, damit er nicht durchweicht und einer Lage Tuch, damit nichts anklebt überziehn. Vielleicht habe ich dann beim dritten Versuch mehr Erfolg :? .
Gruß
Corina
Inge Hochwald
Beiträge: 17
Registriert: Mittwoch 6. Juni 2007, 08:18

Beitrag von Inge Hochwald »

Hallo Corina,
die Beschreibungen in den diversen Büchern ist manchmal etwas unklar und vor allem oft nicht so nachzumachen. Obwohl ich eigentlich die meisten Bücher von Angelika Massenkeil sehr gerne benütze. Allerdings nur als Anregung. Ihre Ideen sind meistens sehr vielseitig und gut. Ich mache aber nie etwas nach ihrer Anleitung, sondern ich schaue mir das Stück immer wieder an und erst nach einiger Zeit beginne ich mit meinem eigenen Werk. Ich überlege immer wieder, wie ich das machen könnte und wenn es in meinem Kopf fertig ist fange ich damit an. Man kommt dann selber drauf wie es am besten geht und welche Hilfsmittel man benützen könnte. Eile nützt da nicht viel. Außerdem muss das Ergebnis ja nicht unbedingt mit dem im Buch abgebildeten Teil identisch sein. Lass Deiner eigenen Fantasie etwas mehr Spielraum und Du bist mit dem Ergebnis viel zufriedener.
Übrigens brauchst Du Deinen Pappkegel nicht mit Folie und Tuch überziehen. Wenn Du Folie über den Kegel legst kannst Du diese hinterher ganz leicht vom Ton abziehen, das klebt nicht, zumindest nicht wenn die Folie dünn ist. Ich nehme da immer so ganz billige Müllbeutel. Das ist aber nur notwendig wenn Du den Pappkegel nochmal benützen willst, ansonsten brauchst Du gar nichts.
Und nun weiterhin viel Erfolg und nicht die Geduld verlieren. Es wird noch einiges schief gehen. Doch daraus lernt man ja.
und tschüß
Inge
Corina
Beiträge: 13
Registriert: Mittwoch 4. Juli 2007, 15:13
Wohnort: Wilthen

Beitrag von Corina »

Ich habe gestern mein Geschirr vom Glasur-Brennen abgeholt. Also ich bin ganz froh - es ist anbietbar. Gefreut hat mich besonders die Grundfarbe "Kiesel" -das ist ein Pulver das angerührt werden muß- paßt supertoll zum mediterranen Flair der Olivenranke.
Gruß Corina
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