Bewerbung für Märkte

In desem Forum sollen alle Profikeramiker mögliche Märkte beschreiben. Auch kritische Stimmen sind durchaus erwünscht. Marktveranstalter können und sollen sich hier aber ebenso melden.
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madame Alexis
Beiträge: 264
Registriert: Mittwoch 9. März 2005, 17:06

Bewerbung für Märkte

Beitrag von madame Alexis »

Hallo ihr Lieben,
Ich brauche mal euren Rat.
Seit über zwanzig Jahren bin ich selbständig mit meiner Keramik Werkstatt. Ich habe einen Laden und verkaufe auch viel über Märkte, hauptsächlich Kunsthandwerkermärkte. Ich würde gern mehr Töpfermärkte mitmachen. Bei den Bewerbungen wird immer nach der Vita bzw. Ausbildung gefragt. Und genau da liegt mein Problem.
Nicht falsch verstehen, ich finde es wichtig und nötig bei den Teilnehmenden auszusieben um den Qualitätsstandard zu halten. Ich finde das gut! Aber ich habe keine klassische Ausbildung gemacht, sondern habe das Drehen in einer Art Dauerpraktikum in einer Werkstatt gelernt. Ganz viel Theorie hab ich mir dann selbst angeeignet, die Glasuren Chemie zum Beispiel. Da ich zuvor eine Ausbildung zur Bio Laborantin gemacht habe, hatte ich da schon ein wenig Grundwissen. Und dann hab ich eben viel geübt und mir bei jeder Gelegenheit Wissen reingezogen.
Ich arbeite professionell, habe ein Gewerbe angemeldet, lasse meine Glasuren testen ect.
Ich weiß jetzt nicht, wie ich das in eine (überzeugende) Bewerbung packen soll. Wenn die Veranstaltenden "Autodidaktin"" lesen, bin ich doch sofort raus, oder? Wie sehr wird da drauf geschaut, reichen vielleicht schon gute Fotos? Und was macht ein "Gutes" Foto aus? Ich bin da so unsicher und hoffe, ihr teilt eure Erfahrungen mit mir.
Viele Grüße,
Alex
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1262
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Bewerbung für Märkte

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Alex,

ich bewerbe mich zwar nicht für Märkte, aber bei mir ist es ähnlich. Ich war dann zwar irgendwann mal Gesellin, aber der Weg da hin war kompliziert und umständlich. Das will keine Jury so genau wissen. Siehe https://kalkspatzforum.de/viewtopic.php?p=26846#p26846

Ich schreibe dann:
"Ausbildung in verschiedenen Werkstätten in Süddeutschland", von - bis.
Danach dann, eine Liste, wo ich schon überall dabei war, Ausstellungen, früher auch Märkte, Messen usw. besondere Kunden, falls Institutionen dabei sind, oder Läden in denen meine Ware zu kaufen war: (vertreten durch, usw.)

Und gute Fotos sind einfach Fotos, die gut gemacht sind. Also nicht solche, wo die Sachen irgendwo im Garten oder auf dem Kaffeetisch stehen, keine Insta-Schnappschüsse, sondern wo man die Sachen ganz deutlich sehen kann, mit ruhigem, einfarbigem, nicht krumpeligen Hintergrund. Am Besten geht das irgendwo, wo es schön hell ist, aber unbedingt ohne Sonne, wegen der Schatten und Reflexe.
Ich klebe das Ende einer einfarbigen Papierrolle an die Wand und lass das Papier ohne Knick auf den Tisch laufen. Die Sachen stelle ich mittig rein.
Das Foto mit viel Platz drumherum machen, damit man später einen günstigen Ausschnitt davon machen kann. Die Kamera/Handy wenn es geht auf einem Stativ und waagerecht ausgerichtet, ohne Weitwinkel, denn der verzerrt. Auch dafür ist es gut, viel Platz aussen herum zu lassen, denn am meisten werden die Ränder verzerrt.

Zwar sollte jemand, der an einer Markt-Jury teilnimmt, so viel keramisches Verständnis haben, dass er eine gute Keramik auch auf einem schlechten Foto erkennt und umgekehrt, aber ein gutes Foto macht eben den Eindruck, dass man die Sache auf ernsthafte Weise macht und nicht nur so irgendwie nebenbei.

Viel Erfolg!
Bobbl
Beiträge: 178
Registriert: Donnerstag 12. August 2010, 09:43

Re: Bewerbung für Märkte

Beitrag von Bobbl »

Hi Alex,
das kommt auf die Märkte an. In Dießen, Gmunden, Oldenburg mußt du schon sehr überzeugend sein in deiner Arbeit, um als Autodidakt zu landen, da scheitern auch Staatspreisträger mal.
Es gibt aber inzwischen auch viele Märkte, die in ihren Statuten noch eine Meister-bzw. Ausbildungspflicht haben, aber sich dort letztendlich mehr Hobbyvolk tummelt als Profis. Rausgegriffen als Beispiel mal der Töpfermarkt Creußen. Einfach ordentliche Bilder machen und versuchen. Versuch macht kluch
atelierdgt
Beiträge: 192
Registriert: Freitag 30. März 2007, 20:37
Wohnort: Norddeutschland

Re: Bewerbung für Märkte

Beitrag von atelierdgt »

Moin Alex
Es kommt wirklich auf den jeweiligen Markt an. Oldenburg ist schwierig, ich habe ja die Ausbildung, Boris ist Meister- aber Geschirr finden die nicht wirklich interessant. Und manchmal glaube ich auch man muss gut "schwafeln " können.....ist mir nur zu doof.
Bremen hat mich auch nur einmal genommen...
Bist Du in Ratzeburg? Dann schnacken wir mal in echt

Liebe Grüße Connie
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keramikart
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Registriert: Freitag 14. März 2008, 17:24
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Re: Bewerbung für Märkte

Beitrag von keramikart »

Hallo, um auf so "hoch" bewertetet Märkte zugelassen zu werden wie z.B. Oldenburg und Dießen ist schon einiges an künstlerischem Können gewünscht. Aber es gibt genügend Märkte die wert auf gute handwerkliche Keramik legen , sprich Gebrauchskeramik! Hier reichen in der Regel gute Bilder Deiner Arbeiten und Bild Deines Standes. Dies kann ich auf jeden Fall für die Süddeutschen Töpfermärkte sagen. Z. B. Waldburg, Landsberg, Überlingen, Irsee . Der Berufliche Werdegang ist nicht so wichtig. Wichtig ist die Qualität Deiner Arbeiten!
LG. Harry
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