Ich bin neu in der "Keramikwelt" und habe durch einen Tipp einer Freundin dieses Forum entdeckt. Ich bin ein wenig ratlos und verzweifelt, weil es mit den Glasurbränden in meinem Frontlader-Ofen nicht klappt. Bei dem Ofen handelt es sich um einen gebrauchten, recht großen Ofen mit einem Fassungsvermögen von 178l, den ich von einer Freundin geerbt habe. Die alte Steuerung war kaputt und mein Mann hat eine neue elektronische Ofensteuerung incl. Thermometer für diesen Ofen bestellt. Wir haben die Glasurbrand-Brennkurve wie folgt programmiert:
Langsames Aufheizen bis 800°C in 6 Stunden (ca. 130'°C/Stunde). Die Klappe oben im Ofen habe ich bis 450°C mit zu 1/3 offen gelassen gelassen und dann geschlossen. Weiteres Aufheizen bis zur Endtemperatur von 1050°C in 2 Stunden ( 125°C /Stunde) und die 1050°C habe ich dann für 30 Minuten gehalten.
Bei den Glasuren handelt es sich um Pulverglasuren von Wolbring und Kraft und um Botz Flüssigglasuren. Die Brenntemperaturen sind zwischen 1020° und 1100°C angegeben. Dieses Glasuren haben wir auch schon in diesem Ofen gebrannt, als er noch bei meiner Freundin stand und die alte Steuerung hatte. Die Resultate waren stets sehr gut.
Wir haben zur Temperaturkontrolle ein zusätzliches zweites Thermometer vorne in das Guckloch gesteckt. Beide Thermometer geben stets den gleichen Wert an. Der Ofen heizt also zuverlässig zu den gewünschten Rampen und zur Endtemperatur und hält diese auch.
Nun hatte ich als aller erstes von all meinen Glasuren kleine schrühgebrannte Plättchen als Glasurproben angefertigt. Diese habe ich wie oben beschrieben gebrannt, allerdings hatte ich den Ofendeckel beim ersten Brennversuch den ganzen Brennvorgang über geöffnet gelasssen. Das Resultat waren nicht ausgeschmolzene, stumpfe Glasuren, mit teilweise rauher, "sandiger" Oberfläche. Ich habe dann den Brand wiederholt, dieses mal mit geschlossener Klappe ab 450°C. Das Ergebnis war sehr gut. Alles Glasuren ausgeschmolzen und glänzend mit einer glatter Oberfläche.
Nun habe ich vorgestern den Ofen mit vielen unterschiedlich großen schrühgebrannten und dann glasierten Teilen bestückt, so dass der Ofen recht voll war und habe den Glasurbrand gestartet wie oben beschrieben.(Klappe zu bei 450°C) Die Enttäuschung beim Öffnen des Ofen heute morgen war ziemlich groß

Hat jemand eine Idee, wo der Fehler liegen könnte? Aufheizphase bis Endtemperatur vielleicht zu langsam oder hat es doch etwas mit der Ofenklappe und der Ofenatmosphäre zu tun? Bin gespannt, wie ich das Problem lösen kann.