Ton zerspringt beim Brennen
Ton zerspringt beim Brennen
Hallo an alle Erfahrenen hier,
ich bin neu hier und möchte auch gleich mein Problem los werden
Vorab-Info:
ich töpfere seit ca. 1 Jahr hobbymäßig, besuche grad den 2. Kurs, einiges an Bücher zugelegt (und auch gelesen!!!)
Habe einen Brennofen Vico Hobby 40 L
mein Problem:
öfters ist mir passiert, dass meine größeren Teile (Blumenübertopf) beim brennen zersprungen sind.
Gestern erst wieder und diesmal auch von meinem Sparschwein ein Stück rausgeplatzt.
Ich verarbeite Creaton 25%, manchmal auch 2-farbig aber mit den gleichen Schamottanteilen.
Ich brenne: 900°, 50 % Heizleistung, 600° Umschaltpunkt, Haltepunkt 10, (so hat es mich meine Kursleiterin gelehrt)
Fotos versuche ich seit 1 Stund einzusetzen, klappt nicht, warum auch immer
Freue mich auf Hilfe
Gruss
Faxi
ich bin neu hier und möchte auch gleich mein Problem los werden
Vorab-Info:
ich töpfere seit ca. 1 Jahr hobbymäßig, besuche grad den 2. Kurs, einiges an Bücher zugelegt (und auch gelesen!!!)
Habe einen Brennofen Vico Hobby 40 L
mein Problem:
öfters ist mir passiert, dass meine größeren Teile (Blumenübertopf) beim brennen zersprungen sind.
Gestern erst wieder und diesmal auch von meinem Sparschwein ein Stück rausgeplatzt.
Ich verarbeite Creaton 25%, manchmal auch 2-farbig aber mit den gleichen Schamottanteilen.
Ich brenne: 900°, 50 % Heizleistung, 600° Umschaltpunkt, Haltepunkt 10, (so hat es mich meine Kursleiterin gelehrt)
Fotos versuche ich seit 1 Stund einzusetzen, klappt nicht, warum auch immer
Freue mich auf Hilfe
Gruss
Faxi
Re: Ton zerspringt beim Brennen
....vielleicht ist das gute stück nicht trocken genug ?
- mädchenkiefer
- Beiträge: 170
- Registriert: Sonntag 20. Januar 2013, 11:16
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Re: Ton zerspringt beim Brennen
Da gibt es wohl einige Möglichkeiten. Nicht genug getrocknet wurde schon geschrieben. Oder die Wandstärken sind zu unterschiedlich. Mit 50% auf 600 C° finde ich ein bisschen zu flott. Ich habe eine ganz einfache P1 Steuerung, die stelle ich beim Schrühbrand auf 30% und stelle dann vier Stunden ein. Beim Glasurbrand 40% und drei Stunden. Haltezeit beim Schrühbrand 15 Minuten, beim Glasurbrand zwischen 20 und 30 Minuten.
Und vielleicht nimmst du mal besser eine Sorte Ton. Das marmorieren ist schon gut möglich, aber man sollte den Ton wirklich gut kennen. Vielleicht hast du auch Luft im Ton gehabt. Da hatte ich schon mal leidvolle Erfahrungen machen müssen. Der braune Ton muss sehr kräftig geknetet werden. Ich schlage ihn mit dem Fleischklopfer weil meine Schultern das kneten nicht mehr mitmachen.
Den kompletten noch geschlossenen Hubel von oben auf den Boden fallen lassen und zwar mehrmals geht auch. Das macht ihn schön geschmeidig und homogen.
Bei der Creaton-Seite findest du die Datenblätter der einzelnen Tonsorten. Da kannst du schon mal gut erkennen ob zwei Tonsorten die gleichen Schwindungen beim Brand haben.
Ich nutze den Creaton auch sehr viel. Und da ist noch nix geplatzt im Ofen.
Ein Tipp zu den Bilder einstellen. Wahrscheinlich sind die Bilder zu groß. Versuch sie mal kleiner zu machen, dann klappt es bestimmt.
Und vielleicht nimmst du mal besser eine Sorte Ton. Das marmorieren ist schon gut möglich, aber man sollte den Ton wirklich gut kennen. Vielleicht hast du auch Luft im Ton gehabt. Da hatte ich schon mal leidvolle Erfahrungen machen müssen. Der braune Ton muss sehr kräftig geknetet werden. Ich schlage ihn mit dem Fleischklopfer weil meine Schultern das kneten nicht mehr mitmachen.

Bei der Creaton-Seite findest du die Datenblätter der einzelnen Tonsorten. Da kannst du schon mal gut erkennen ob zwei Tonsorten die gleichen Schwindungen beim Brand haben.
Ich nutze den Creaton auch sehr viel. Und da ist noch nix geplatzt im Ofen.
Ein Tipp zu den Bilder einstellen. Wahrscheinlich sind die Bilder zu groß. Versuch sie mal kleiner zu machen, dann klappt es bestimmt.

Gruß Heike
Es sind die Augenblicke die zählen - nicht die Dinge.
Es sind die Augenblicke die zählen - nicht die Dinge.
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- Beiträge: 334
- Registriert: Donnerstag 19. Februar 2015, 09:07
Re: Ton zerspringt beim Brennen
Wenn Bilder schwierig sind, könntest Du den Schaden auch beschreiben. Sind es auch Risse oder platzen nur große und kleine Stücke ab? Sind eher Böden oder Wandungen betroffen? Sind es die dicken Stellen oder sind an den genannten Gefäßen auch dünnere Stellen betroffen.
Welche Schamottekörnung setzt Du ein?
Welche maximale Wandstärken haben Deine Gefäße?
Welche Schamottekörnung setzt Du ein?
Welche maximale Wandstärken haben Deine Gefäße?
Re: Ton zerspringt beim Brennen
Hallo Faxi,
Brennprobleme haben fast immer etwas mit dem falschen Brennen zu tun.
Also: Wenn Du der Meinung bist das Deine Sachen so trocken sind, dass Du sie brennen kannst solltest Du trotzdem die folgenden Hinweise beachten und dann ist es ziemlich egal welchen Ton und wie Du Ihn zusammenklopfst:
Aus 40 jähriger Erfahrung folgende Ratschläge für das zerstörungsfreie Brennen dickwandiger bis massiver Teile:
Die gründlich getrockneten Teile in den Ofen einsetzen. Unten ausgehöhlte Gegenstände auf Füßchen setzen. Be- und Entlüftungslöcher des Ofens öffnen.
Immer ein Trockenprogramm fahren: In ca. 4 - 8 Stunden langsam und kontinuierlich ansteigend auf 140°C aufheizen, damit das Restwasser Zeit zum Austreten hat - auch in gut getrockneten Teilen ist noch ca. 2% Wasser!
Wenn schneller aufgeheizt wird passiert folgendes: Das Wasser verdampft, geht zum Teil durch die Poren nach aussen und zum Teil in die Lufteinschlüsse. Wasser vertausendfacht sein Volumen beim Verdampfen und der Teil des Wasserdampfs der in die Lufteinschlüsse geht bringt die Stücke dann zum Abplatzen oder Explodieren.
Am Entlüftungsloch mit einem Spiegel durch davorhalten kontrollieren ob noch Feuchtigkeit austritt - wenn ja solange die Temperatur halten bis der Spiegel klar bleibt.
Dann Ofen Stopfen unten zu machen und oben auf lassen.
Daran anschließend in ca.10 Stunden auf 650°C aufheizen und anschließend mit voller Leistung bis zur Endtemperatur.
Angegebene Zeiten sind Richtwerte.
Funktioniert bestens.
Mit einer Einschränkung: Nicht sorgfältig angearbeitete Stücke (aufgerauht, geschlickert) fallen auch dann noch ab.
Mein dänischer Lehrer hat mal dazu gesagt:
Mother earth is dictating you!
Und das bezieht sich auch auf die Zeit die man sich bei der Arbeit mit Ton nehmen muß.
fegora
Brennprobleme haben fast immer etwas mit dem falschen Brennen zu tun.
Also: Wenn Du der Meinung bist das Deine Sachen so trocken sind, dass Du sie brennen kannst solltest Du trotzdem die folgenden Hinweise beachten und dann ist es ziemlich egal welchen Ton und wie Du Ihn zusammenklopfst:
Aus 40 jähriger Erfahrung folgende Ratschläge für das zerstörungsfreie Brennen dickwandiger bis massiver Teile:
Die gründlich getrockneten Teile in den Ofen einsetzen. Unten ausgehöhlte Gegenstände auf Füßchen setzen. Be- und Entlüftungslöcher des Ofens öffnen.
Immer ein Trockenprogramm fahren: In ca. 4 - 8 Stunden langsam und kontinuierlich ansteigend auf 140°C aufheizen, damit das Restwasser Zeit zum Austreten hat - auch in gut getrockneten Teilen ist noch ca. 2% Wasser!
Wenn schneller aufgeheizt wird passiert folgendes: Das Wasser verdampft, geht zum Teil durch die Poren nach aussen und zum Teil in die Lufteinschlüsse. Wasser vertausendfacht sein Volumen beim Verdampfen und der Teil des Wasserdampfs der in die Lufteinschlüsse geht bringt die Stücke dann zum Abplatzen oder Explodieren.
Am Entlüftungsloch mit einem Spiegel durch davorhalten kontrollieren ob noch Feuchtigkeit austritt - wenn ja solange die Temperatur halten bis der Spiegel klar bleibt.
Dann Ofen Stopfen unten zu machen und oben auf lassen.
Daran anschließend in ca.10 Stunden auf 650°C aufheizen und anschließend mit voller Leistung bis zur Endtemperatur.
Angegebene Zeiten sind Richtwerte.
Funktioniert bestens.
Mit einer Einschränkung: Nicht sorgfältig angearbeitete Stücke (aufgerauht, geschlickert) fallen auch dann noch ab.
Mein dänischer Lehrer hat mal dazu gesagt:
Mother earth is dictating you!
Und das bezieht sich auch auf die Zeit die man sich bei der Arbeit mit Ton nehmen muß.
fegora
Re: Ton zerspringt beim Brennen
ich trockne große Teile wie meine Übertöpfe 2-3 Wochen.
Kleinere Arbeiten wie mein Sparschwein 1,5 Wochen im geheizten Raum getrocknet.
Werde mich schlau machen ob ich da doch was falsch gemacht habe beim Ton verarbeiten. Wenn ich das richtig verstanden habe reicht es nicht aus zu wissen, dass 2 Tonfarben den gleichen Schamottanteil haben müssen.
Zum Ablauf des Brennens, Hinweis von fegora, komme ich nicht ganz klar. Bin eben noch sehr unerfahren

Ich stelle mal Fotos ein von meinem Ofen. Denn ausser ein Entlüftungsloch an der Seite hat er keine weiteren Stopfen.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Re: Ton zerspringt beim Brennen
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Re: Ton zerspringt beim Brennen
Hallo,
Du hast geschrieben, dass es vornehmlich bei größeren Sachen passiert. Die Schrumpfung beim Brennen kann damit auch eine mögliche Ursache sein. Versuche auch zusätzlich noch die Sachen auf eine dünne Schicht Quarzsand zu stellen, damit es besser rutscht, wenn sich die Teile bewegen wollen. Und auf jeden Fall das langsamere Aufheizen, wie hier schon geschrieben wurde. Sch... was auf den Stromverbrauch, wenn die Sachen sonst platzen.
Gruß
Tina
Du hast geschrieben, dass es vornehmlich bei größeren Sachen passiert. Die Schrumpfung beim Brennen kann damit auch eine mögliche Ursache sein. Versuche auch zusätzlich noch die Sachen auf eine dünne Schicht Quarzsand zu stellen, damit es besser rutscht, wenn sich die Teile bewegen wollen. Und auf jeden Fall das langsamere Aufheizen, wie hier schon geschrieben wurde. Sch... was auf den Stromverbrauch, wenn die Sachen sonst platzen.
Gruß
Tina
Re: Ton zerspringt beim Brennen
Danke für den weiteren Tipp, werde probieren mit dem Quarzsand. Und natürlich werd ich in Zukunft langsamer aufheizen.
Hoffe dann ist das Problem behoben, wenn nicht melde ich mich wieder
Gruß Faxi
Hoffe dann ist das Problem behoben, wenn nicht melde ich mich wieder
Gruß Faxi
Re: Ton zerspringt beim Brennen
Hallo,sieht aus,als wäre eine ganze Schicht des Scherbens durch eingearbeitete Luft und vielleicht zus.noch Wasserdampf weggeflogen,die mit der nächsten keine Verbindung hatte,außer am Rand . Darauf deutet hin,dass die Mitte der Schadensstelle glatt aussieht wie eine große plattgedrückte Luftblase in die der Dampf eindringen und sein Werk vollenden konnte,da der Rand gut abgedichtet war. Sowas kann man beim Brand auch aus dem Ofen hören. Dumpfes Plopp,wenn mehr ,Brand abbrechen. VG migla
-
- Beiträge: 334
- Registriert: Donnerstag 19. Februar 2015, 09:07
Re: Ton zerspringt beim Brennen
Hallo Faxi,
Migla und Fegora haben m.E. Recht. Da war eindeutig Dampf im Spiel.
Langsames Aufheizen bis 250°C ist bei großen Teilen der Schlüssel zum Erfolg. Du kannst auch durch wochenlanges Trocknen eine gewisse Restfeuchte nicht raustrocknen. Außerdem binden die plastischen Tonminerale auch Hüllenwasser, das häufig erst oberhalb 150°C verdampft. Da merkst Du bei dünnen Wandungen nichts von, aber bei dickeren Stücken baut sich, wenn die Temperatur zu schnell steigt, im Scherben ein Dampfdruck auf, der dann ganz typisch zu solchen Abplatzern führt. Mach langsam bis 250°C. Wenn Dein Ofen das von der Steuerung nicht her gibt, kannst Du auch z.B. im Umluft Backofen schrittweise bis 250°C vortrocknen und dann brennen.
Migla und Fegora haben m.E. Recht. Da war eindeutig Dampf im Spiel.
Langsames Aufheizen bis 250°C ist bei großen Teilen der Schlüssel zum Erfolg. Du kannst auch durch wochenlanges Trocknen eine gewisse Restfeuchte nicht raustrocknen. Außerdem binden die plastischen Tonminerale auch Hüllenwasser, das häufig erst oberhalb 150°C verdampft. Da merkst Du bei dünnen Wandungen nichts von, aber bei dickeren Stücken baut sich, wenn die Temperatur zu schnell steigt, im Scherben ein Dampfdruck auf, der dann ganz typisch zu solchen Abplatzern führt. Mach langsam bis 250°C. Wenn Dein Ofen das von der Steuerung nicht her gibt, kannst Du auch z.B. im Umluft Backofen schrittweise bis 250°C vortrocknen und dann brennen.
Re: Ton zerspringt beim Brennen
Hallo,die Schadensstelle sieht aus,als wären mehrere Schichten Masse aufeinander gedrückt worden (warum nicht aus einem Stück ? ) , ohne eine fachgerechte Verbindung durch Aufrauen und Schlicker herzustellen. Wenn nun ein Scherben,in dem eine so große Luftblase steckt,wider Erwarten den Schrühbrand durch extrem langsames Aufheizen ,wie von Fegora richtig empfohlen,übersteht,bist Du noch lange nicht aus dem Schneider. Auch im Glattbrand kann die Wandung an der Blase durch den Dampf,der beim Aufheizen durch das vom Scherben angesaugte Glasurwasser entsteht zersprengt werden,und dann kann es richtig unangenehm werden,denn dann fliegen glasierte Scherbenstücke durch den Ofen und bleiben, im besten Fall nur,auf der benachbarten Ware liegen und brennen dort fest. In schlimmeren Fällen brennen sie auf den Brennhilfsmitteln und Teilen des Ofens fest,oder sogar auf und zwischen den Heizelementen. Solche Luftblasen können sogar noch nach längerem Gebrauch zu Schäden führen. VG migla
Re: Ton zerspringt beim Brennen
Hallo,
vielen Dank für die weiteren Anregungen.
Habe gestern u.a. gewagt einen Übertopf mit zu brennen.
Schööön langsam eingestellt, Heizleistung sehr niedrig, Umschaltpunkt entsprechend höher.
Hat zwar der ganze Vorgang die doppelte Zeit gedauert, aber....Hurra.. alles ist ganz geblieben.
Ich danke euch allen sehr
Gruß
Faxi
vielen Dank für die weiteren Anregungen.
Habe gestern u.a. gewagt einen Übertopf mit zu brennen.
Schööön langsam eingestellt, Heizleistung sehr niedrig, Umschaltpunkt entsprechend höher.
Hat zwar der ganze Vorgang die doppelte Zeit gedauert, aber....Hurra.. alles ist ganz geblieben.
Ich danke euch allen sehr
Gruß
Faxi
Re: Ton zerspringt beim Brennen
ja geduld zahlt sich meistens aus 

Re: Ton zerspringt beim Brennen
Hallo Faxi,
mit Umschaltpunkt meinst du wohl ab welcher Temperatur zu 100% geheizt wird oder ist da die Zeit gemeint?
Ab 600 Grad voll heizen ist ok, da brauchst du nichts ändern. Aber bis 600 Grad sehr langsam aufheizen ist besonders wichtig, je dickwandiger, desto langsamer aufheizen. Es braucht einfach Zeit bis die Gase und vor allem Dampf aus dem Ton ausgasen können, wenn der Scherben eine dickere Wandstärke hat.
Ich habe auch erst einmal viele schöne Stücke gesprengt, weil ich am besten aus Erfahrung lerne
und es wissen wollte, aber das ist meine spezielle Lernmethode.
mit Umschaltpunkt meinst du wohl ab welcher Temperatur zu 100% geheizt wird oder ist da die Zeit gemeint?
Ab 600 Grad voll heizen ist ok, da brauchst du nichts ändern. Aber bis 600 Grad sehr langsam aufheizen ist besonders wichtig, je dickwandiger, desto langsamer aufheizen. Es braucht einfach Zeit bis die Gase und vor allem Dampf aus dem Ton ausgasen können, wenn der Scherben eine dickere Wandstärke hat.
Ich habe auch erst einmal viele schöne Stücke gesprengt, weil ich am besten aus Erfahrung lerne
