Hallo allerseits,
ich habe eine etwas spezielle Frage zum Reduktionsbrand von Cu haltigen Glasuren:
Ich habe einige Ochsenblutglasierte Stücke zu oxidierend gebrannt, herausgekommen ist (leider) ein ziemlich helles Türkis. Im nächsten Brand hatte ich die oxidierend vorgebrannten Stücke also wieder mit drin und habe diesmal sicher ausreichend reduzierend gebrannt: Die Stücke die das erste mal gebrannt wurden hatten schönes Ochsenblut, aber die Stücke die jetzt das zweite mal im Glattbrand waren haben sich nur minimal bis garnicht verändert, auf jeden Fall immernoch Türkis und an den Rändern nur etwas rote Flecken.
Es handelt sich um eine stark alkalische Ausgangsglasur mit geringem Cu Zusatz (1%), etwas Zinnoxid (1,5%) und etwas Kaolin (5%) auf weißem Scherben.
Gibt es dafür eine chemisch-physikalische Erklärung? Ist es euch auch schonmal so ergangen?
Würde mich brennend interessieren was die Glasurexperten dazu meinen!
lg,
tuxpert
Ägyptisch Blau & Ochsenblutrot
Re: Ägyptisch Blau & Ochsenblutrot
Brennst du nicht Raku?
viewtopic.php?f=11&t=3883&p=16168#p16168
Und nein, erklären kann ich mir das nicht. Bist du sicher, dass kein Abwiegefehler vorliegt?
Und wieso überhaupt Ägyptisch Blau?
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Und nein, erklären kann ich mir das nicht. Bist du sicher, dass kein Abwiegefehler vorliegt?
Und wieso überhaupt Ägyptisch Blau?
Re: Ägyptisch Blau & Ochsenblutrot
Hallo Ulrike,
ich brenne zwar immer wieder mal einen Rakubrand, aber das heißt ja nicht, dass ich nichts anderes brennen kann
Einen Abwiegefehler würde ich mal ausschließen, da die frischglasierten Sachen ja im Brand "normal" Ochsenblutrot wurden.
Mir geht es um die Frage warum ein bereits oxidierend glattgebranntes Stück bei einem zweiten Brand in reduzierender Atmosphäre nicht ebenfalls ochsenblut wird.
Ägyptisch Blau deshalb, weil Ochsenblut und Ägyptisch Blau auf dem gleichen Prinzip einer alkalischen Glasur mit geringem Cu Anteil basieren. Bei Ägyptisch Blau ist der Cu Anteil etwas höher als beim Ochsenblut, ansonsten ist das chemisch ziemlich die gleiche Glasur (bis auf eventuelle Zinnoxid beigaben). Wenn man eine Ochsenblutglasur in oxidierender Athmosphäre brennt bekommt man ein (ziemlich helles) Ägyptisch Blau, wenn man ein Ägyptisch Blau in reduzierender Athmosphäre brennt bekommt man ein (ziemlich dunkles/braunes) Ochsenblutrot.
Hat noch irgendjemand eine Idee warum das so ist?
Liegt es eventuell daran, dass das Zinnoxid als "Reduktionsmittel" für CuO nach einem oxidierenden Glattbrand bereits zweiwertig durchoxidiert ist und daher nicht mehr zur Verfügung steht? Hat irgendjemand eine zuverlässige Ochsenblutglasur ganz ohne Zinnoxid im Versatz? Dann würde diese Option ja ausscheiden.
Oder liegt das eventuell an einer zu engen, homogenen "Einbindung" des Cu in die Glasurstruktur, so dass sich keine kolloidalen Kupferkonglomerate mehr bilden können wie es für das Ochsenblut nötig ist?
ich brenne zwar immer wieder mal einen Rakubrand, aber das heißt ja nicht, dass ich nichts anderes brennen kann

Einen Abwiegefehler würde ich mal ausschließen, da die frischglasierten Sachen ja im Brand "normal" Ochsenblutrot wurden.
Mir geht es um die Frage warum ein bereits oxidierend glattgebranntes Stück bei einem zweiten Brand in reduzierender Atmosphäre nicht ebenfalls ochsenblut wird.
Ägyptisch Blau deshalb, weil Ochsenblut und Ägyptisch Blau auf dem gleichen Prinzip einer alkalischen Glasur mit geringem Cu Anteil basieren. Bei Ägyptisch Blau ist der Cu Anteil etwas höher als beim Ochsenblut, ansonsten ist das chemisch ziemlich die gleiche Glasur (bis auf eventuelle Zinnoxid beigaben). Wenn man eine Ochsenblutglasur in oxidierender Athmosphäre brennt bekommt man ein (ziemlich helles) Ägyptisch Blau, wenn man ein Ägyptisch Blau in reduzierender Athmosphäre brennt bekommt man ein (ziemlich dunkles/braunes) Ochsenblutrot.
Hat noch irgendjemand eine Idee warum das so ist?
Liegt es eventuell daran, dass das Zinnoxid als "Reduktionsmittel" für CuO nach einem oxidierenden Glattbrand bereits zweiwertig durchoxidiert ist und daher nicht mehr zur Verfügung steht? Hat irgendjemand eine zuverlässige Ochsenblutglasur ganz ohne Zinnoxid im Versatz? Dann würde diese Option ja ausscheiden.
Oder liegt das eventuell an einer zu engen, homogenen "Einbindung" des Cu in die Glasurstruktur, so dass sich keine kolloidalen Kupferkonglomerate mehr bilden können wie es für das Ochsenblut nötig ist?