Hallo Kalkspatzen,
ich hab Neuling ein paar Fragen zu Glasuren;
1. Bei meinem letzten Brand haben die Tassen in den Innenflächen am Boden Blasen in der Glasur. ich würde sie als nicht scharfkantig bezeichen.
Woher kommen die? ich brenne bei 1230 C mit einer Haltezeit von 15 min. Die Glasur ist für 1240 C angegeben.
Verschwinden die Blasen wenn ich die Teile nochmal brenne?
2. Die Farbe sollte Wasserfall, also blau sein ist aber eher ein Wasserfall nach Starkregen also ziemlich braun. Hab ich vielleicht zu dünn glasiert? Bzw ist das Pulver zu dünnflüssig angerührt? (ich hab geschüttet und in der Kanne gab es in der geschütteten ungebrannten Glasur Risse, was ich auf zu dick zurückführe, aber trotzdem ist die Glasur nicht blau.
3. Das Pulver ist mehrere Jahre alt, kann es sein das sich in der Zwischenzeit eine Zutat verdünnisiert hat und die Glasur deshalb sehr stark läuft?
und
4. bei meiner letzten Glasurfrage habt ihr mir den tipp gegeben etwas Essig in die Glasur zu geben. Was bewirkt der Essig?
Vielen Dank erst mal
Dalmat
Blasen der Glasur
hallo dalmat,
ich helfe ja immer jedem gern, aber Glasurfehler-Ferndiagnosen sind immer schwierig.
Ich würde dir sehr ans Herz legen, jetzt den gutsortierten Fachbuchhandel aufzusuchen und dir mindestens 2 Bücher zu kaufen:
1. Wolf E.Matthes - Keramische Glasuren
2. Lehnhäuser - Produktions- und Oberflächenfehler in keramischen Bereichen
ich garantiere dir, nachdem du (vor allem den Matthes) aufmerksam gelesen hast, hast du wenigstens gute Grundkenntnisse in Glasurtechnologie und dann klappts auch mit dem Steinzeug.
Wenn dir das zuviel Aufwand ist, dann würde ich mit Botz-Fertigstreich weiterarbeiten -> spart dir in dem Fall viel Zeit und Geld.
ich helfe ja immer jedem gern, aber Glasurfehler-Ferndiagnosen sind immer schwierig.
Ich würde dir sehr ans Herz legen, jetzt den gutsortierten Fachbuchhandel aufzusuchen und dir mindestens 2 Bücher zu kaufen:
1. Wolf E.Matthes - Keramische Glasuren
2. Lehnhäuser - Produktions- und Oberflächenfehler in keramischen Bereichen
ich garantiere dir, nachdem du (vor allem den Matthes) aufmerksam gelesen hast, hast du wenigstens gute Grundkenntnisse in Glasurtechnologie und dann klappts auch mit dem Steinzeug.
Wenn dir das zuviel Aufwand ist, dann würde ich mit Botz-Fertigstreich weiterarbeiten -> spart dir in dem Fall viel Zeit und Geld.
Ja, ein bisschen theoretisches Wissen kann bestimmt nicht schaden.
Essigsäure neutralisiert in der Glasur gelöste alkalische Bestandteile, die bewirken, dass sich der Glasurschlicker entmischt und steinhart absetzt.
Ob das der Fall war, kannst du testen mit Lackmuspapier:
Ursprünglich rot, färbt es sich blau durch viel gelöstes Alkali.
Wenn die Blasen nur innen am Boden auftreten:
Vor allem bei eng gesetztem Ofen mit Brennplatte dicht darüber kann es vorkommen, dass die Temperatur im Inneren von Tassen oder Schalen nicht so hoch war wie an der Außenseite des Gefäßes. Lockerer einsetzen, mehr Abstand nach oben, längere Haltezeit oder höher brennen könntest du ausprobieren.
Auch nochmals brennen kannst du probieren.
Zur Farbe lässt sich wirklich nichts sagen, wenn man die Zusammensetzung der Glasur nicht kennt.
Gruß, Ulrike
Essigsäure neutralisiert in der Glasur gelöste alkalische Bestandteile, die bewirken, dass sich der Glasurschlicker entmischt und steinhart absetzt.
Ob das der Fall war, kannst du testen mit Lackmuspapier:
Ursprünglich rot, färbt es sich blau durch viel gelöstes Alkali.
Wenn die Blasen nur innen am Boden auftreten:
Vor allem bei eng gesetztem Ofen mit Brennplatte dicht darüber kann es vorkommen, dass die Temperatur im Inneren von Tassen oder Schalen nicht so hoch war wie an der Außenseite des Gefäßes. Lockerer einsetzen, mehr Abstand nach oben, längere Haltezeit oder höher brennen könntest du ausprobieren.
Auch nochmals brennen kannst du probieren.
Zur Farbe lässt sich wirklich nichts sagen, wenn man die Zusammensetzung der Glasur nicht kennt.
Gruß, Ulrike
Hallo cheval und Ulrike
danke für eure Tipps. Tatsächlich wäre meine nächste Frage nach Literatur gewesen, die nicht zu tief (ich hab derzeit nicht vor mir meine Glasur selbst zu mischen) aber doch tief genug einsteigt um Fehler einzugrenzen. Werd gleich mal bei Bol nachfragen.
Ulrike auch dir vielen Dank für deine einfache Erklärung für Leien.
danke für eure Tipps. Tatsächlich wäre meine nächste Frage nach Literatur gewesen, die nicht zu tief (ich hab derzeit nicht vor mir meine Glasur selbst zu mischen) aber doch tief genug einsteigt um Fehler einzugrenzen. Werd gleich mal bei Bol nachfragen.
Ulrike auch dir vielen Dank für deine einfache Erklärung für Leien.
Wenn es dir Spaß macht und dich grundsätzlich interessiert, könntest du (wenn du vorher ausgeschlossen hast, dass es an ungleichmäßigem Mischen gelegen hat ==> durchsieben) mal das versuchen - statt die Glasur zu entsorgen oder nicht zu verwenden, weil nicht schön:
Zinkoxid zugeben
mit 1 % anfangen, d.h. wenn du 1 kg trockenes Pulver hast, sind das 10 g
Damit ein kleines Probestück glasieren und mitbrennen. Vorsorge treffen, falls was abläuft ==> auf einen Teller, alte Kachel oder sowas stellen, kannst du ja immer wieder verwenden dafür.
Wenn du eine Veränderung zum Positiven siehst, mal 2 % versuchen
Aber Vorsicht, was du einmal zugefügt hattest ist drin für immer.
Zinkoxid wegen deinem blauen Wasserfall, tippe auf Nickel als färbendes Oxid. Also nicht immer und grundsätzlich, nur hier.
Ich mache das manchmal um meine gesammelten Reste noch verwerten zu können. Gibt interessante Ergebnisse manchmal, nur eben nicht wiederholbar.
Und lohnt sich nur bei größeren Mengen.
Gruß, Ulrike
Zinkoxid zugeben
mit 1 % anfangen, d.h. wenn du 1 kg trockenes Pulver hast, sind das 10 g
Damit ein kleines Probestück glasieren und mitbrennen. Vorsorge treffen, falls was abläuft ==> auf einen Teller, alte Kachel oder sowas stellen, kannst du ja immer wieder verwenden dafür.
Wenn du eine Veränderung zum Positiven siehst, mal 2 % versuchen
Aber Vorsicht, was du einmal zugefügt hattest ist drin für immer.
Zinkoxid wegen deinem blauen Wasserfall, tippe auf Nickel als färbendes Oxid. Also nicht immer und grundsätzlich, nur hier.
Ich mache das manchmal um meine gesammelten Reste noch verwerten zu können. Gibt interessante Ergebnisse manchmal, nur eben nicht wiederholbar.
Und lohnt sich nur bei größeren Mengen.
Gruß, Ulrike
Hallo Ulrike,
vielen Dank für deine Antwort.
muß ich jedes mal vor Gebrauch durchsieben? Hab ich nähmlich nicht gemacht und das letzte mal wo ich die Glasur verwendet habe (vor ca 4 Wochen) ist das Blau eigentlich recht schön geworden, aber tierisch gelaufen. Ansonsten wo kriegt man Zinkoxid her? Bei Jäger? Ist für mich in der Slowakei warscheinlich recht teuer auf dem Postweg, muß mich mal umhören.
vielen Dank für deine Antwort.
muß ich jedes mal vor Gebrauch durchsieben? Hab ich nähmlich nicht gemacht und das letzte mal wo ich die Glasur verwendet habe (vor ca 4 Wochen) ist das Blau eigentlich recht schön geworden, aber tierisch gelaufen. Ansonsten wo kriegt man Zinkoxid her? Bei Jäger? Ist für mich in der Slowakei warscheinlich recht teuer auf dem Postweg, muß mich mal umhören.
Wenn du mit der Glasur Probleme hast, die damit zusammenhängen können, dass sie sich entmischt - weil zu dünn oder kein Stellmittel (Essig) - kann es gut sein, das jedesmal zu machen, wenn du so Ausfälle vermeiden kannst. Es ist gut darauf zu achten, dass sie nicht zu dünn ist dabei, Wasser kannst du notfalls immer noch zugeben.
Wenn sie tierisch läuft, würde ich es eher lassen mit dem Zinkoxid, vermutlich wird sie dann noch stärker laufen.
Wenn du es aber doch probieren möchtest - das kriegst du bestimmt überall, wo es Keramikzubehör/Rohstoffe gibt, muss es in der Slowakei doch auch geben.
ZnO ist die chem. Formel
Teuer ist es auch nicht, ist was ganz Gängiges.
Gruß, Ulrike
Wenn sie tierisch läuft, würde ich es eher lassen mit dem Zinkoxid, vermutlich wird sie dann noch stärker laufen.
Wenn du es aber doch probieren möchtest - das kriegst du bestimmt überall, wo es Keramikzubehör/Rohstoffe gibt, muss es in der Slowakei doch auch geben.
ZnO ist die chem. Formel
Teuer ist es auch nicht, ist was ganz Gängiges.
Gruß, Ulrike