3D-Druck Ton, erstes Fazit

Glasurentwicklungsoftware, Verkauf per Internet, Gestaltung einer Homepage etc.
3DKer
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3D-Druck Ton, erstes Fazit

Beitrag von 3DKer »

Es fing damit an, das ich ein wenig töpfern wollte...

Flugs 20kg Ton bestellt und losgeknetet, 60l-Ofen mit einigen Einpressformen gekauft und losgebrannt...

Die Ergebnisse kann man sich in jeder Grundschule ansehen...

Nichts wird richtig rund ohne Scheibe, also Youtube-Videos Anfänger/Drehscheibe geschaut und auf 3D-Drucker gestoßen.

Um als mittelmäßiger Handwerker mehr als eine Tasse ohne Henkel zu drehen brauche ich Monate, von einer brauchbaren Teekanne ganz zu schweigen. Ist eben ein Handwerk und hat in Deutschland 3 Jahre Lehrzeit. Wenn es jeder in 10 Minuten könnte würde man es Fußball nennen...

Flugs einen gebrauchten 3D-Drucker gekauft und munter losgelegt. Er druckt im LCA-Verfahren, hat eine verschiebliche Düse durch die er den Ton in Schichten aufeinanderlegt. Die Verarbeitung des Tons durch den Drucker kann man in wenigen Wochen erlernen.

Wie immer beginnt lernen mit Schritt 1: Andere kopieren.
Also freie 3D-Dateien aus dem Netz geladen und losgedruckt, mit durchwachsenem Erfolg, aber nicht hoffnungslos.

Danach geht der Spaß erst richtig los: trocknen, brennen, Gefäße undicht, glasieren.
Um Erfahrung zu sammeln drucke ich gerade verschiedenste Tonarten je 10 kg durch.
Ich versuche mal gelegentlich zu berichten und freue mich über konstruktive Beiträge.

Als Anhang einen der ersten Drucke.
Ein Hotei aus dem Internet. Tonsorte Nigra. Bei Sachen wie dem Umhang nutze ich mittlerweile ein Sortiment von Holzstücken zum Unterlegen.
Nach oben war der Ton zu zäh oder der Körper zu dünn, wurde beim ablösen nach jeder Schicht zum Schwingen gebracht. Der Druck dauert bei einfacher Geschwindigkeit ca. 40 Minuten. Habe den Druck kurz vor Ende abgebrochen und die Figur ohne weitere Bearbeitung bei 950 Grad geschrüht.
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glazehans
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Re: 3D-Druck Ton, erstes Fazit

Beitrag von glazehans »

Hallo 3GKer,
danke für Deinen Bericht. Das Thema wird ja immer interessanter. Mich würde interessieren, welche Tonsorten/Materialien Du erfolgreich probiert hast und ob auch Porzellan unter den Materialien zu verstehen ist. Hast Du die Konsistenz des Materials experimentel gefunden und/oder hast Du spezielle Zusätze zur Erreichung der Konsistenz benutzt? Du schreibst, dass Du Holz als Unterlagen genutzt hast. Warum konstruierst Du am Computer keine Unterstützungen aus dem Druckmaterial? Das kann man doch im lederharten Zustand wieder entfernen und die Kontaktstellen glätten.
Danke für eine klärende Antwort.
MfG Hans
3DKer
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Re: 3D-Druck Ton, erstes Fazit

Beitrag von 3DKer »

Habe in einem großen Onlinehandel je einmal fast jeden schamottierten Ton gekauft, da ich vermute, das er beim Drucken besser steht.
Schamotteanteil bis 25%, Körnung max. 0,5mm.
Drehmasse habe ich auch, kommt als Nächstes dran, Porzellan wird die Tage bestellt.
Bisher waren alle Tonsorten geeignet, wichtig ist die Feuchtigkeit und Zeit zum Quellen des Tons.
Bin in der Testphase, würde lieber ohne Schamotte drucken um die Extruder zu schonen.

Im Moment schneide ich gekaufte Hubel mehrfach längs und stelle sie 1-2 Tage in Wasser, das passt ungefähr.
Ich hatte erst überlegt eine Wassergehaltsbestimmung zu machen und dann den Ton genau auf die passende Konsistenz zu bringen, mache ich wohl erst wenn ich mal Trockenmassen zum Anmischen kaufe.

Zusätze habe ich noch nicht benutzt, das hebe ich mir für später auf, ich will erstmal was "Richtiges" produzieren.
Auch Möglichkeiten wie Heizlampen oder Ventilator habe ich noch nicht benutzt, das scheint mir für filigrane Sachen zu sein.

Unterstützungen des Druckmaterials (Supports) kann ich per Klick auf verschiedene Arten erstellen und hinterher entfernen, richtig.
War mal beruflich Kalkulator, bei mir läuft der Taschenrechner immer mit.
1. verlängern die Supports die Druckzeit, grobe Strukturen kann ich mit bis zu 10-facher Geschwindigkeit drucken. Supports sind lockere, offene Strukturen, bei 3-facher Geschwindigkeit gibt es schon Probleme.
2. zusätzliche Handarbeit Supports entfernen und Oberflächen glätten (Anfänger, nicht Keramiker)
3. Die Linien die sich durch das aufeinanderlegen der Schichten ergeben kann ich als Designelement nutzen, bei Supports muss ich das ganze Stück glätten.
4. Die Holzstücke kann ich einfach entfernen, muss aber beim Druck dabei sein, experimentiere noch..

Zwei Porzellansorten, "Aneto" und noch eine werden zum Drucken angeboten, die probiere ich auch mal.
Erinnert mich aber an geschälte Kartoffeln die man im Glas kaufen kann, wenn Sie deutlich günstiger ist, gerne ;)

Demnächst wollte ich Masken drucken, das wird ohne Supports nicht gehen, schauen wir mal, habe erst 100 Stunden gedruckt, also fast nix.

Mann, was könnte ich Alles anstellen wenn ich Keramiker wäre....
Maria Ortiz Gil
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Re: 3D-Druck Ton, erstes Fazit

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Du könntest Keramiker sein, wenn du nur die Vorteile der Geduld einsehen würdest und jemanden akzeptieren würdest, von dem du lernst, anstatt alles alleine zu versuchen. (youtube-Videos schauen gilt auch als allein lernen)
3DKer
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Re: 3D-Druck Ton, erstes Fazit

Beitrag von 3DKer »

Bin kurz vor der Rente und habe kein Interesse an Lehre, beißt sich mit meinen Vorstellungen von Effektivität, 3 Jahre Lehrzeit, das Meiste werde ich nie brauchen.

Bin auf der suche nach einem gelernten Keramiker der mir Grundlagen vermittelt, sobald das Wort Drucker fällt kommt irgendwas mit mimimi.
Ich vermute es sind dieselben Leute die zur Arbeit reiten und mit der Postkutsche in den Urlaub fahren.
Ich habe in eine Arztfamilie eingeheiratet, Standesdünkel ist mir bekannt.

Ich habe konkrete Pläne in einen Nischenmarkt einzubrechen und dort eine Nische für hochwertige Keramikprodukte zu schaffen die dort bisher nicht vertreten sind.

Ich tendiere zur japanischen Sichtweise das die Führung einer Firma ein Krieg um Geld gegen andere Firmen ist und stelle mich gerade zum Angriff auf, ist nicht das erste Mal...
BrennNessel
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Re: 3D-Druck Ton, erstes Fazit

Beitrag von BrennNessel »

Für Deinen Krieg um Geld in der nicht bese
BrennNessel
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Re: 3D-Druck Ton, erstes Fazit

Beitrag von BrennNessel »

…nicht besetzten Nische hochwertiger Keramik ist das Forum eines Vereins ein seltsam gewählter Schauplatz.
Für eine Vorführung davon, was Du alles kannst und ein wenig Herablächeln aufs Postkutschenvolk ebenfalls.
3DKer
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Re: 3D-Druck Ton, erstes Fazit

Beitrag von 3DKer »

Genau diesen Emo-Kram will ich gern vermeiden.
Ich habe mehrere Berufe, darunter auch ein Handwerk gelernt und ausgeübt.
Auf Youtube kann ich mir jede Menge töpfernder Handwerker ansehen deren Fähigkeiten mich begeistern.
Die sind natürlich zu Recht stolz auf das, was sie können, kann auch mit viel Erfahrung nicht jeder.

Deinen persönlichen Angriff beantworte ich nur ausnahmsweise:

Mit dem Forum versuche ich einen Deal: Einerseits berichte ich freimütig über 3D-Druck mit Ton, andererseits werden sich viele Fragen ergeben die ich hier gern stelle bis ich einen Keramiker in der Nähe gefunden habe.

Was ich kann will ich Dir nur andeuten:
Vor 14 Jahren haben ich ohne Vorwissen einen Kredit aufgenommen, eine 1-Mann-GmbH gegründet und bin in eine fremde Welt eingestiegen.
Ich bin in 14 Jahren nicht reich aber wohlhabend geworden und arbeite nur wenige Stunden am Tag da mir Freizeit das Wichtigste ist.
Jetzt habe ich zusätzlich Keramikdesign, Produktion, An- und Verkauf eintragen lassen und mir mal eben einen komplette Töpferwerkstatt mit Industriedrucker hingestellt.

Wenn ich Keramiker wäre würde ich die Maschine als Werkzeug sehen meine Fähigkeiten ganz erheblich zu erweitern.

Und "Krieg um Geld", warum gehst Du (vielleicht) jeden Tag zur Arbeit?
Ich sehe das Geld als Tauschware für Lebenszeit und ich verkaufe so teuer wie möglich.
3DKer
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Re: 3D-Druck Ton, erstes Fazit

Beitrag von 3DKer »

Das zweite Druckobjekt: Ein kleiner Polycup.
Ton Nigra, Druckzeit 11 Minuten.
Fehler: untere Lagen beim Überhang eingesackt.
Dafür kann es mehrere Ursachen geben, in diesem fall war es folgende:
Der Ton steht in einer Kartusche unter 2,5 bar Druck, Ton ist plastisch, es dauert etwa 2-3 Minuten bis sich der Druck in der ganzen Kartusche gleichmäßig verteilt hat. Dann wird er Ton anfangs zu dünnflüssig oder zu wenig gefördert wie in diesem Fall.
Würde ich mit 4 Wochen Erfahrung jetzt in 3 Minuten drucken.
Einlagig 4mm gedruckt, nach 950 Grad Schrühbrand natürlich nicht wasserdicht, innen Lasurtest.
poly2.jpg
Poly1.jpg
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Maria Ortiz Gil
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Re: 3D-Druck Ton, erstes Fazit

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Tja, das ist halt so eine Sache mit der Hochwertigkeit, je nach dem, von wo man drauf schaut.

Noch ein fragender Hinweis: Ob es sich im Kampf ums Geld lohnt, einzelne Formen zu drucken, die man genau so gut in Serie gießen könnte?

Und noch eine Frage aus Neugierde: Welchen Handwerksberuf hattest du mal gelernt?
Ono
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Re: 3D-Druck Ton, erstes Fazit

Beitrag von Ono »

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wo da die angestrebte Hochwertigkeit herkommen soll? Es wird am Ende wie industrielle Massenware aussehen und das ist es ja auch und da kann man in Deutschland schon allein wegen der irren Energiepreise mit niemandem konkurrieren. Selbst wenn es möglich sein sollte, mit dem Drucker gegenüber einem traditionellen Giesverfahren ein paar Cent rauszuholen, müsste man in Russland produzieren, oder wo auch immer Energiekosten noch bezahlbar sind.
"Made in Germany" wird da niemanden interessieren, das ist nur noch bei ganz weinigen Spezialprodukten gefragt, die wirklich noch von der Qualität ganz vorne sind. Wo ist am Ende der Unterschied zu der Billigware aus Asien, die bei Ikea und Konsorten verkauft wird? Das tolle Design?
Hochwertigkeit bedeutet heute bei vielen Menschen Handarbeit und eben nicht von einer Maschine seelenlos in der Fabrik produziert.
Ich würde das nicht kaufen.
Aber viel Glück.

Es heißt "Glasur" und nicht "Lasur". Das kommt von "Glas", weil es auch Glas ist.
3DKer
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Re: 3D-Druck Ton, erstes Fazit

Beitrag von 3DKer »

Da ich mich schon vor vielen Jahren mit einer ungewöhnlichen Idee selbständig gemacht habe, kenne ich den Vorgang:

Als erstes kommen die Hilfsbremser und versuchen mir Ihr Verlierermantra (das geht nicht) reinzusingen, das wird immer leiser, dann sieht man sie noch im Rückspiegel, dann sind sie weg...

Ich will mich über Ton austauschen, meine Berufe haben hier nichts zu suchen.

Wo die Hochwertigkeit herkommen soll werde ich hier nicht erklären. Die Gegenstände, die ich verkaufen werde bestehen nicht nur aus Keramik, es werden auch andere Materialien verwendet.

Ups, hier schäumen ja wieder die Emotionen hoch, "seelenlos von einer Maschine produziert", also Du warst sicher nie in der Nähe solch einer Maschine. Sonst wüsstest Du, das man pausenlos dabeisein muss, wenn...
"Es wird am Ende wie industrielle Massenware aussehen". Du hast nicht eins meiner Stücke gesehen und weißt schon Bescheid? Solche Berater brauche ich ganz dringend, die helfen mir weiter...
"Du würdest das nicht kaufen", logisch, Du gehörst sicher nicht zu meiner Zielgruppe, danke für den Kommentar.

Ich habe auch mit Managern zu tun, Sachen wie z.B. das Spritzgussverfahren und andere Massenproduktionsverfahren sind mir bekannt, ebenso die Grenzen dieser Verfahren.

In Rußland produzieren ist Blödsinn und uns verboten, zuletzt war der Ausbeuterzirkus in Vietnam und Bangladesh, keine Ahnung wo sie jetzt gerade sind...

Und das ich ich Sachen drucken will die jeder Keramiker schnell von Hand machen kann oder die man für wenige Cent in automatisierten Verfahren produzieren könnte, ist das wahrscheinlich?
Maria Ortiz Gil
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Re: 3D-Druck Ton, erstes Fazit

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Bezüglich deiner letzten Frage und nach den letzten Bildern die du gezeigt hast kann ich antworten: ja.
3DKer
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Re: 3D-Druck Ton, erstes Fazit

Beitrag von 3DKer »

Ich verkaufe seit mehr als 30 Jahren Waren im Internet und zeige garantiert nur einfache Probestücke, nichts was Rückschlüsse zulässt.

Da die meisten Beiträge hier offensichtlich von Vorurteilen (per Definition falsch) inspiriert sind, will ich versuchen die Betreffenden etwas zu erleuchten:

Das denkt der Keramiker: Kauft einen Drucker, lädt ne Datei aus dem Internet, drückt Knopf, hinten fallen fertige Stücke raus, schrühen, glasieren, fertig.
Hier hat der Keramiker Recht, mit einem einfachen Gegenstand wie z.B. dem oben gezeigten Polybecher funktioniert das.
Problem? Warum sollte ich etwas drucken was ich viel schneller gießen kann? Weiß ich nicht. Kommerziellen Erfolg mit einem solchen Werkstück halte ich für zweifelhaft.

Eine einfache Figur wie der oben gezeigte Buddha sieht genau so aus wie abgebildet wenn der Drucker das alleine macht.
Einfach ist er, weil man nur zweimal eingreifen muss: Einmal Stützen unterschieben wenn der Umhang unten anfängt. Dann beim Aufbau der nach oben gereckten Arme die Schwingung beim Drucken durch Stützen verhindern.
Sowas kann man schon am ersten Tag drucken. Kommerzieller Erfolg zweifelhaft.

Bei komplizierteren Objekten schreibt man sich ein Drehbuch: Wann welche Extrusionsrate, wann an dieser Stelle eingreifen weil die Verbindung zu schwach ist, wann hier eine Papierrolle einlegen, damit es nicht zusammen fällt. Je nach Oblekt braucht man mehrere Versuche das Script zu schreiben. Wenn es erstmal steht UND der Ton die gleiche Konsistenz hat passt es und man kann mit wenig Problem viel drucken.
Wenn ich das ganze Objekt 2% größer oder kleiner mache passt das Drehbuch schon nicht mehr, geht oft ganz schnell, also Neues schreiben.

Seit 4 Wochen versuche ich alle paar Tage wieder ein 30cm hohes, komplexes Objekt zu drucken.
So sieht das aus:
Die linke Hand auf der Pausetaste, die Augen auf den Druckkopf gerichtet, in der Hand Pinsel oder kleinen Spatel. Der Gegenstand hat Einbauten die sehr maßgenau sein müssen, mehrere abgeschlossenen Bereiche, die später nicht mehr zu erreichen sind. Dazu starke Unterschiede in der Statik, massive Körper und schlanke Säulen...
Wenn man es mit allem Gefummel nicht hinbekommt: Zeichnung ins Zeichenprogramm laden und bearbeiten. Und wieder ganz von vorne anfangen.
Ich werde dieses Objekt so drucken das es funktioniert, aber es dauert noch ein paar Wochen.

Mehrere Objekte gleichzeitig drucken:
Unsinn, mehrere Gründe:

Wenn ich 5 Becher nebeneinander drucke verlängert sich die Druckzeit: Bei einem Becher kreiselt der Druckkopf die ganze Zeit um den Becher.
Bei 5 Bechern machte bei jedem Lage 1, dann fährt er zurück von Becher 5 zu Becher 1, massive Erhöhung der Druckzeit.

Domino-Effekt bei Fehlern: Nehmen wir an er hat im zweiten Becher eine Luftblase, die nächste Schicht hat keine Haftung, wenn er zum nächsten Becher geht hängt eine Tonwurst dran, die wird bei jeder 1mm-Lage am nächsten Objekt abgestreift, das Objekt wird auch krumm oder bricht ein, Domino-Effekt.
Fazit: immer nur 1 Objekt auf der Druckplatte

Vom Hersteller des Tons angegebene Schrumpfungsraten sind für den 3D-Druck nicht zu gebrauchen:
Die Schrumpfungsrate kann ich bis auf weiteres nur durch Versuche bekommen.
Sie ist hier abhängig vom Wassergehalt und von der Kompression durch die Extrusionsrate, also Fördermenge.
Ein Becher der mit 300% Extrusion gedruckt wurde schrumpft weniger in der Höhe als ein Becher, der mit 400% gedruckt wurde.
Wenn ich einen Becher will, der ganz am Schluß 10 cm Höhe hat, geht das nur so:
Viele Becher drucken in verschiedenen Vergrößerungen, 100%, 101%, 102%, trocknen, brennen, glasieren, brennen.
Messen, welcher fast oder genau passt, Feineinstellung, Produktion.
Ich kann also in ca. 3 Wochen anfangen, einen genau 10cm hohen, einfachen Becher zu produzieren.

Es ist natürlich anders als das was Ihr macht, es ist aber auch kein Fußball...
Maria Ortiz Gil
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Re: 3D-Druck Ton, erstes Fazit

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Na, dann sind wir mal gespannt auf dein fertiges Produkt und hoffen, dass du es eines Tages hier vorstellen wirst, um uns zu erhellen. Du wirst verstehen, dass man hier nur Einschätzungen nach den von dir hier gezeigten Beispielen treffen kann.

Noch ein kleiner Hinweis zur Terminologie: Bei keramischen Werkstoffen sagt man Schwindung, statt Schrumpfung.
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