Ihr Lieben, bin schon länger dabei, aber es gibt Basisfragen, die ich trotzdem noch nicht geklärt habe für mich:
Ich schlage den Ton und das funktioniert auch gut. Da er aber anschließend an den Rändern sehr uneben ist, beende ich diese Vorbereitung mit dem Ochsenkopf kneten, daraus kann ich am Schluss auch eine gut weiter zu verarbeitende Kugel machen. Aber manchmal ist das Zentrieren danach fast schwieriger, als wenn ich den Ton direkt aus der Tüte nehme. Ist es ein Fehler, beide Methoden zu kombinieren bzw. könnte es sein, dass ich die Partikel im Ton dadurch gegeneinander bewege und das zu Problemen führt?
Kombination Ton schlagen und Ochsenkopf kneten
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Re: Kombination Ton schlagen und Ochsenkopf kneten
Hallo!
Ich mache es genauso, schneiden, schlagen, Ochsenkopf, alles in mehreren Runden. Es funktioniert - mittlerweile - sehr gut, aber ich kenne die Probleme, die Du ansprichst.
Da ich eine bestimmte Vorstellung bzgl. „meiner“ Tonmasse habe, knete ich zwei verschiedene Tone zusammen. Händisch… einen helleren und einen dunkleren. Dadurch sehe ich ganz genau, was im gesamten Prozess des Knetens passiert und habe im Lauf der Zeit Einiges gelernt:
Tatsächlich gilt es, auf die Richtung/Winkel in denen Du den Ton verarbeitest, genau zu achten.
Zuerst natürlich beim Schlagen selbst, so dass sich mehr und mehr gleichgerichtete Schichten ergeben.
Zweitens, wenn Du den Batzen dann in der Ochsenkopf-Technik weiterverarbeitest: Hier ist es wichtig, dass die Richtung der zuvor geschlagenen Schichten MIT der Spirale läuft, die beim Ochsenkopf entsteht, nicht gegen sie. Die Schichten liegen also „von Horn zu Horn“ beim Kneten.
Drittens ist die Ausrichtung auch beim Stückeln des Batzens bzw. beim Kugel formen wichtig. Wenn Du Deine ganze Knetmenge in nur eine einzige Kugel verarbeitest, dann ist es wichtig, dass die durchs Ochsenkopfkneten entstandene Spirale im Ton später mit der Scheibe laufen kann. Das heißt, Du machst Dir Deinen Kegel/Kugel so zurecht, dass ihre Unterseite (der Teil, den Du auf die Scheibe klatschen willst), ein „Horn“ ist, nicht z.B. die „Schnauze“. Und wenn aus dem Knetstück mehrere Batzen für die Scheibe werden sollen, dann hat es sich für mich bewährt, bei der letzten Runde Ochsenkopf diesen am Ende einfach weiter entsprechend der Knetrichtung in eine fette Rolle zu bringen. Von dieser schneide ich mir die gewünschten Stücke ab und jedes kommt dann mit einer Schnittseite (zurechtgeklopft) auf die Scheibe. So entspricht das Stück dann ebenfalls der gekneteten Spiralrichtung parallel zur Drehscheibe.
(Würdest Du die Kugel zB „mit der Schnauze“ auf die Scheibe klatschen, dann hast Du eine Teilchenausrichtung in Deinem zu zentrierenden Ton, die grob gesagt hochkant aufsitzende, durchs Kugel formen deformierten Kreisen entspricht. Das ist fürs Zentrieren eine holprige Angelegenheit).
Puh, ich hoffe das ist einigermaßen verständlich… klingt massiv theoretisch so
. Vielleicht wäre es eine gute Idee, wenn Du Dir zwei verschiedenfarbige Tone schnappst und Dir den Prozess damit genau anschaust. Dann kannst Du bestimmt deutlich sehen, was ich oben mit den Schichten, Ausrichtungen und Spiralen meine.
Ich habe über das Beobachten, wie sich die Marmorierung Schritt für Schritt verhält und verändert und was passiert, wenn ich so oder anders darauf Einfluss nehme, mein Kneten grundlegend verbessern können.
Jetzt ist es eine Freude, den so vorbereiteten Ton zu zentrieren.
Das sind soweit meine Erfahrungen, vielleicht helfen sie ja weiter.
Viele Grüße!
Ich mache es genauso, schneiden, schlagen, Ochsenkopf, alles in mehreren Runden. Es funktioniert - mittlerweile - sehr gut, aber ich kenne die Probleme, die Du ansprichst.
Da ich eine bestimmte Vorstellung bzgl. „meiner“ Tonmasse habe, knete ich zwei verschiedene Tone zusammen. Händisch… einen helleren und einen dunkleren. Dadurch sehe ich ganz genau, was im gesamten Prozess des Knetens passiert und habe im Lauf der Zeit Einiges gelernt:
Tatsächlich gilt es, auf die Richtung/Winkel in denen Du den Ton verarbeitest, genau zu achten.
Zuerst natürlich beim Schlagen selbst, so dass sich mehr und mehr gleichgerichtete Schichten ergeben.
Zweitens, wenn Du den Batzen dann in der Ochsenkopf-Technik weiterverarbeitest: Hier ist es wichtig, dass die Richtung der zuvor geschlagenen Schichten MIT der Spirale läuft, die beim Ochsenkopf entsteht, nicht gegen sie. Die Schichten liegen also „von Horn zu Horn“ beim Kneten.
Drittens ist die Ausrichtung auch beim Stückeln des Batzens bzw. beim Kugel formen wichtig. Wenn Du Deine ganze Knetmenge in nur eine einzige Kugel verarbeitest, dann ist es wichtig, dass die durchs Ochsenkopfkneten entstandene Spirale im Ton später mit der Scheibe laufen kann. Das heißt, Du machst Dir Deinen Kegel/Kugel so zurecht, dass ihre Unterseite (der Teil, den Du auf die Scheibe klatschen willst), ein „Horn“ ist, nicht z.B. die „Schnauze“. Und wenn aus dem Knetstück mehrere Batzen für die Scheibe werden sollen, dann hat es sich für mich bewährt, bei der letzten Runde Ochsenkopf diesen am Ende einfach weiter entsprechend der Knetrichtung in eine fette Rolle zu bringen. Von dieser schneide ich mir die gewünschten Stücke ab und jedes kommt dann mit einer Schnittseite (zurechtgeklopft) auf die Scheibe. So entspricht das Stück dann ebenfalls der gekneteten Spiralrichtung parallel zur Drehscheibe.
(Würdest Du die Kugel zB „mit der Schnauze“ auf die Scheibe klatschen, dann hast Du eine Teilchenausrichtung in Deinem zu zentrierenden Ton, die grob gesagt hochkant aufsitzende, durchs Kugel formen deformierten Kreisen entspricht. Das ist fürs Zentrieren eine holprige Angelegenheit).
Puh, ich hoffe das ist einigermaßen verständlich… klingt massiv theoretisch so
Ich habe über das Beobachten, wie sich die Marmorierung Schritt für Schritt verhält und verändert und was passiert, wenn ich so oder anders darauf Einfluss nehme, mein Kneten grundlegend verbessern können.
Jetzt ist es eine Freude, den so vorbereiteten Ton zu zentrieren.
Das sind soweit meine Erfahrungen, vielleicht helfen sie ja weiter.
Viele Grüße!
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Re: Kombination Ton schlagen und Ochsenkopf kneten
Dankeschön für deine ausführliche Antwort! Denke, ich habe es verstanden, dachte mir schon sowas in dieser Art und
mit: "Immer das Horn auf die Scheibe geben" kann ich was anfangen, total nett, dass Du dir so viel Mühe gegeben hast!
mit: "Immer das Horn auf die Scheibe geben" kann ich was anfangen, total nett, dass Du dir so viel Mühe gegeben hast!