Tatsächlich Asbest?

Hier sollen Fragen und Probleme mit Brennöfen, egal ob Gas, Strom oder Holz, etc., gestellt und beantwortet werden.
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Lindworsky
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Registriert: Montag 28. Oktober 2019, 09:49

Tatsächlich Asbest?

Beitrag von Lindworsky »

Wir haben gerade einen DanKiln DKK 120 von 1980 repariert und hinter der Verkleidung der Rückwand ein paar kleine Matten (ca. 25x25) mit Dämmmaterial entfernen müssen um an die Anschlüsse zu kommen.
Seitdem fragen wir uns ob das Asbest gewesen sein könnte oder "nur" normale Mineralwolle.

Weiß irgendwer ob oder bis wann in Brennöfen tatsächlich Asbest verbaut wurde?

Nur zu unserer Beruhigung ...

Danke,

Jens
Jens Adam
Beiträge: 118
Registriert: Donnerstag 31. August 2017, 14:22

Re: Tatsächlich Asbest?

Beitrag von Jens Adam »

Hallo Jens,
genau wissen kannst Du das erst wenn Du zB bei Dekra eine Analyse machen lässt. Theoretisch könnte man den Unterschied mit einem sehr guten Mikroskop auch sehen. Aber In der Praxis wirst Du bei dieser einmaligen Aktion, die schon vorbei ist, nichts machen wollen. Du hast hoffentlich eine FFP3-Maske getragen, aber beim ersten Mal denkt man vielleicht nicht dran. Du solltest die Fasern mit Maske in einen Behälter verpacken, den Arbeitsbereich feucht wischen und das Material als Sondermüll entsorgen, egal was es war.
Asbest ist in Deutschland 1993 verboten worden, Restbestände (zB von Eternit) sind wahrscheinlich noch später verbaut worden, in technischen Spezialbereichen sowieso. Es ist im Nachhinein erschreckend, wo überall Asbest drin war: Eternit, Fensterkitt, Dichtungen und Fasermatten bei allem was heiß war, Bodenbelagskleber, Gipskartonplatten, Fassadenfarbe, Fliesenkleber. Das wurde nie groß thematisiert.
Aber dies nur als Warnung für alle Altbausanierer unter Euch.
Du solltest weiter gut schlafen können, denn in der Praxis hat man die Gefährlichkeit von Asbest erstmals bei Arbeitern der asbestverarbeitenden Industrie festgestellt: dort wurde das Material gesägt, geflext, geschüttet; in großen Mengen, mit hoher Staubbelastung für den Einzelnen, ziemlich sicher ohne Atemmaske irgendeiner Art, jahrzehntelang.
"Unfallkassen erkennen asbestbedingte Berufskrankheiten wie Asbestose oder Lungenkrebs in vielen Fällen allerdings nur an, wenn Betroffene 25 Faserjahre nachweisen können. Von einem Faserjahr spricht man, wenn die Lunge mit mehr als 1 Million Fasern pro m³ Atemluft über 8 Stunden täglich bei mindestens 240 Arbeitstagen pro Jahr belastet wird." (wikipedia)
Danach wurden nach und nach Grenzwerte runtergesetzt, bis zum vollständigen Verbot.
Und damit ich hier nicht falsch verstanden werde: Asbest kann auch bei einmaliger Exposition krebserregend sein. Aber ich halte es für statistisch vernachlässigbar. Raucher und Passivraucher haben ein viel höheres Risiko und auch bei denen bekommt nicht jeder Krebs.
Der Wikipediaartikel zu Asbest ist sehr ausführlich und interessant.
Gruß, Jens
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Lindworsky
Beiträge: 26
Registriert: Montag 28. Oktober 2019, 09:49

Re: Tatsächlich Asbest?

Beitrag von Lindworsky »

Von Jens zu Jens: Danke!
Ganz so viele Faserjahre sind´s dann wohl bei mir doch nicht.
Den etwas wagemutigen Werkstattkumpel mit dem Multimeter werd ich nächstes mal eine Maske mitbringen :))))
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