Ich habe bisher noch nie meine eigene Keramik gebrannt und dachte ich hätte den Jackpot geknackt, als ich auf ein Jugendzentrum gestoßen bin, dass mir meinen Ton umsonst brennen wollte.
Als ich dort ankam hatte jedoch keiner die geringste Ahnung von Brennvorgängen, einschließlich mir (leider). Mir wurde die ziemlich grobe Brennanleitung in die Hand gedrückt und dann wurde ich voller Vertrauen allein damit gelassen.
Ich habe Schrüh- und Glattbrand in einem machen wollen, was auch oft vorher schon gut geklappt hatte.
Das Teil war ziemlich alt, aber ich hatte eingestellt auf Anheizzeit: 4h, Anheizleistung 70%, Haltezeit: 20 min und Brenntemperatur:1250 Grad Celsius (erster großer Fehler).
Mein Ton ist bis 1280 Grad brennbar, zuhause bemerkte ich allerdings dann dass die meisten meiner verwendeten Glasuren nur bis 1100 Grad brennbar sind… Idiotisch, ich weiß.
Habe extra nochmal nachgefragt, ob ich den Ofen auch nicht manuell ausschalten müsse. Daraufhin sagte sie, dass die Person die dort sonst normalerweise brennt auch einfach nach Anstellen des Ofens nach Hause gehen würde und er von alleine abkühlen würde.
Mit der Angst meine Glasur hätte sich komplett über den ganzen Ofen verteilt fuhr ich heute also 16h nach Erreichen der maximalen Brenntemperatur wieder hin und zu meinem Erschrecken war der Brennvorgang zwar abgeschlossen laut Anzeige, allerdings war er immer noch 1000 Grad heiß, hatte also nur 250 Grad abgekühlt, was mir äußerst anormal vorkam.
Ich habe den Ofen nun wirklich komplett ausgestellt und hoffe, dass mich morgen mein Öffnen keine allzu böse Überraschung erwartet bzw. dass der Ofen danach überhaupt noch benutzbar ist.
Jetzt meine Frage: mit was sollte ich rechnen? Woran hat es gelegen, dass der Ofen kaum abkühlt?

Ganz liebe Grüße