Fakt ist: es muss immer der Ton dicht gebrannt werden. Eine Glasur hilft höchstens etwas. Spätestens wenn man kochendes Wasser in ein Gefäß gießt, dehnt es sich aus und lässt die Glasur reißen (Mikrorisse).Beim Abwasch könnte Wasser in den undichten Scherben eindringen, selbst wenn die Mikrorisse nicht da wären. Willkommen Frost, Mikrowelle, Geschirrspüler! Ist der Ton dicht - ist das Gefäß dicht.
@sabixel - bei deinem Ofen solltest du tiefer ansetzen. Vergiss die Tone, welche du da liegen hast. Aus denen kannst du Dinge machen, die nicht dicht werden müssen. Die passen dann farblich nicht zu deinem Geschirr. Aber Salzstreuer, Duftlampen, Brunnenfiguren müssen nicht dicht sein.
Finde (d)ein System. Das begann bei dir mit dem Ofen. Ein alter 220V Ofen ist kein Rennwagen. Finde einen Ton der bei tiefen Temperaturen sintert. Dicht gebrannte Keramik aus rotem Ton fällt von der Definition glaube nicht unter Steinzeug, sonder steinzeugähnlich.

Roter Ton ist kein Hexenzeug und NICHT kompliziert. Die zementfeine Schamotte hilft dabei auch. Selbst Vasen sind möglich.
Wähle dann darauf abgestimmte Glasuren. Pulverglasuren sind wesentlich günstiger und liefern durch tauchen bessere Ergebnisse. Da sind die Glasuren bis 1150°C die richtige Wahl. Fang gar nicht erst an mit Pinseln, wenn es Geschirr werden soll. KLar, auch hier muss man lernen.

Du hast von Engobe geschrieben. Das passt auch bei dieser Temperatur. Aber bitte: Engobe pinseln?? Wohlmöglich sogar innen? Was wäre nur noch komplizierter? Setze einfach mal 3kg Engobe in einem kleinen Eimer an. Ich verwende keine Engobe, da kann dir hier sicher jemand anderes Hilfe beim einstellen geben. Ich sag mal: die Engobe ist dick/dünn genug, wenn man nur einen (sauberen) Finger bis zum zweiten Gelenk eintaucht und nach dem herausziehen dann nur ein Tropfen zurück in den Eimer geht. Kenne auch Engoben, wo es zwei Tropfen sind.
Engobe tauchen eröffnet dir aber gaaaanz neue Baustellen. Unter Umständen zerhaut es dir das Gefäß, wenn du zu früh oder spät engobierst. Rohe Stücke besser nicht komplett auf einmal engobieren. Eintauchen, Boden ganz schnell und ohne viel Belastung des Stückes grob abwischen, auf Holz oder Gips stellen und dort belassen, bis die Engobe grifffest ist. Bevor du mit lauter W Fragen kommst - probiere und lerne selber. Dann schrühen, dann komplett in transparene Glasur tauchen, brennen. Oder du tauchst nur aussen in Transparent und gießt innen mit deiner "zertifizierten" Glasur aus. *grins*
Wenn du dein System hast - bleibe dabei! Deine wachsende Erfahrung wird dir mit der Zeit Abweichungen von ganz allein eröffnen.
Der erste Brand ist dann ein Probebrand. Wird der Ton dicht? Wie sehen die Engoben und Glasuren aus? Optik? Aber auch Fehler wie ablaufen, aufkochen, abplatzen, nicht ausschmelzen. Notfalls unter die Keramik Dreikantleisten oä legen, damit du nicht mit dem Meißel ausnehmen musst. Lerne aus diesem Ofen! Schreibe penibel auf, was du bei welchem Stück getan hast. Gut ist es, die Stücke zuvor zu kennzeichnen (Zahl in den Boden ritzen). Nutze den Ofen für viele Proben. Nicht die gleiche Probe 10x...
So, das Wetter ist zu geil um jetzt den Roman zu verlängern.Ab in die Natur und Sonne tanken! Ich will Ergebnisse sehen (positiv oder negativ)!