Guten Abend,
ich habe bei einer Töpferin eine Schale mit sehr schönen Effekten gesehen. Auf meine Frage, was das für Glasuren sind, sagte sie mir, dass sie mit Fritte gearbeitet hat. Nun durchsuche ich das Internet nach dem Gebrauch von Fritte und fand mehrere Produkte. Welche Fritte kann ich benutzen, wenn ich bei Steingutkeramik einen Verlauf der Glasuren erzielen möchte. Die Brenntemperatur von 1230 Grad bis 1250 Grad.
Ich würde mich über eine Hilfe von euch sehr freuen
Angelika
Hallo Angelika,
Die Beantwortung deiner allgemeinen Frage ist recht kompliziert, da wie bei allen Glasurrezpten der Effekt nach dem Einführen eines Rohstoffs von vielen anderen Komponenten auch abhängt.
Vielleicht liest du dich erst noch mehr in das Thema ein und stellst dann eine konkrete Frage , oder du erklärst welche Glasuren du mit der Fritte wie verändern möchtest.
Unter den von dir genannten „schönen Effekten“ als gewünschtes Ergebnis könnte man sich viele verschiedene Oberflächen vorstellen.
Und noch ein anderer guter Tipp: wenn man bei einer Töpferin eine Keramik mit schönen Effekten sieht und so etwas haben möchte, dann kauft man der Töpferin die Schale am besten einfach ab. Die wird sich freuen!
Hallo Maria,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Ich werde mir wirklich die Zeit nehmen müssen in die Chemie der Glasuren hineinzulesen. Davor habe ich mich immer noch gescheut.
Oder ich nehme einfach Amaco Glasuren, die auch wunderschöne Effekte erzielen. Bei der Schale ging es mir nur um die Effekte, aber sicherlich freut sich jeder Keramikkünstler sein Produkt zu verkaufen.
Weiterhin gutes Gelingen und
viele liebe Grüße
Angelika
Hallo Angelika,
kann es sein, dass du nicht Steingut, sondern Steinzeug meinst?
Denn Steingut wird nicht so hoch gebrannt , bei 1230 - 1250 °C.
Bitte nicht verwechseln.
Mach Dir doch mal kleine Probeschälchen, in die Du nach dem Glasieren klein geklpofte Glassplitter reinlegst.
Das kann ganz schöne Effekte bringen.
Gruß Ursula
Eine Fritte ist eine Kombination aus Rohstoffen die schon einmal gebrannt wurde und danach wieder vermahlen wird. Der Vorteil ist, dass das Wasser schon raus ist und man allgemein gesagt weniger Probleme beim Brennen hat. Daher gibt es sehr viele Glasurrezepte, die Fritten beinhalten, häufiger auch die, die man bei cone 6 ( also ca. 1220, das kommt auf mehrere Faktoren an, aber so als Annäherung) brennen will. Es gibt aber unterschiedliche Fritten und sehr unterschiedliche Rezepte, das ist ähnlich als wenn ich sagen würde in der schönen Glasur da ist Quarz drin. Häufig sind schöne Glasuren das Ergebnis von jahrelanger Arbeit, die viel Frustration beinhalten kann, daher möchten manche Keramiker nicht das Geheimnis von vielen Stunden ( manchmal Jahren) Arbeit einfach so rausgeben, was durchaus verständlich ist. Daher ist die Antwort " da ist Fritte drin" eher ein höfliche Art zu sagen, dass man das Geheimnis nicht rausgeben will, zumindest nach meiner Einschätzung. Generell auf amaco Glasuren zurückzugreifen scheint mir eine gute Idee, außer Du bist aus auf ein größeres Unterfangen.
Hallo Angelika,
um eine Glasur zu entwickeln braucht es nicht nur ein paar Pröbchen.
Z. B. mache ich in der Regel mehr als 200 Proben, bis ich eine betriebssichere Glasur habe, und für jede Probe mit einwiegen und auftragen plus Probeplättchen benötige ich ca. 10 Minuten. Nun kannst Du dir ausrechnen wieviel Zeit es kostet eine gute Glasur zu entwickeln. Nicht mit eingerechnet, die Zeit, die ich vorher verwende um zu überlegen, was ich einwiegen werde.
Ich habe ca. 10 Jahre entwickelt ( natürlich nicht sehr konstant ) bis ich meine Kupferblaue Glasur so hatte wie ich sie wollte.
Ich gebe gerne mein Wissen um die Rohstoffe weiter ( dazu gibt es aber auch genug Bücher ), aber meine Rezepte sind mein Kapital.
Wenn du jetzt denkst ja das ist sooooo kompliziert.... fang einfach an mit einem Glasurrezptbuch Rezepte aus zuprobieren.
Aller Anfang ist oft schwer , aber machbar...
Gruß Ursula