Ich grüße euch.
Ich möchte mir gerne eine eigene Sinterengobe herstellen. Nur habe ich absolut keinen Schimmer mehr, wie ich da an die Rechnung herangehen soll.
Die Rechnungen aus der Berufsschule voll vergessen und ich schaue da echt rein, wie ein Schwein ins Uhrwerk!
Wie komme ich darauf, von welchem Rohstoff ich wie viel Gramm benötige? Gibt es da einfache Wege und Möglichkeiten für "Mathebegeisterte"?
Wäre wirklich super. Vielen herzlichen Dank, Andreas
Andreas Heyer hat geschrieben:
Wie komme ich darauf, von welchem Rohstoff ich wie viel Gramm benötige? Gibt es da einfache Wege und Möglichkeiten für "Mathebegeisterte"?
Sinterengoben brauchen eigentlich keine Mathebegeisterung, denn zu berechnen gibts da nix.
Gib einfach soviel an Fritte zur Engobe, bis dir das Ergebnis gefällt.
Super, vielen Dank. Ich spreche von Sinterengoben, nicht von Engoben.
Ich kann doch dann einfach Engobe farblos nehmen, dazu Dolomit (weil ich wohl kalkhaltigen Ton brauche) und dann das mit Oxiden färben.
Oder kann ich da auch eine Grundglasur einmischen? Schnappte ich mal irgendwo auf.
Aber wie viel Gramm Engobe, mit wie viel Gramm Kalk und wie viel Gramm Oxide? Also nur ungefähre Werte.
Gesetzt der Fall ich habe 10 Gramm Engobe. Dann mische ich 2 Gramm Dolomit bei?
Wäre das ein richtiger Ansatz?
Habe es nicht praktisch erprobt,vielleicht hilft es dennoch weiter.
Rezepte für Sinterengoben aus dem Mathes :
Sk 03a-02a
40 fetter Steinzeugton weißbrennend
30 Kaolin
30 Alkali Borfritte
SK 03a-1a
77 Ball Clay
23 Fritte 90368
SK 1a-2a
35 Kaolin
30 ton weiß fett
20 Fritte90016
10 Kreide
5 Kalifeldspat
Hallo Andreas,
weil du die Berufsschule erwähnt hattest, war meine Antwort kurz und knapp.
Also:
Aus jeder Engobe lässt sich durch Zusatz von Flussmitteln eine Sinterengobe herstellen.
Welche dafür in Frage kommen, ist abhängig von deiner Brenntemperatur und der Zusammensetzung deiner Engobe.
Je größer der Anteil an frühsinternden Tonen und Oxiden mit Flussmittelwirkung in deiner Engobe, je niedriger deine Brenntemperatur und je größer die Mahlfeinheit, desto weniger Flussmittel brauchst du.
Geeignete Flussmittel sind Kalk, Dolomit, Feldspat und Fritten aller Art sowie bei niedriger Temperatur schmelzende (Transparent)glasuren.
Da Feldspat und Dolomit erst im höheren Temperaturbereich schmelzen, nimmst du für den niedrigen bis mittleren Bereich besser eine Fritte. Welche, ist ziemlich egal.
Die benötigte Flussmittelmenge muss in jedem Fall empirisch ermittelt werden, das heißt, du musst Versuche machen.
Durch den Flussmittelzusatz lässt sich der Sinterungsgrad steuern und du erhältst bei steigender Zugabe glattere und glänzendere Oberflächen.
Probier es einfach aus mit einer gut sitzenden Engobe, zu der du schrittweise mehr Flussmittel gibst, bis dir das Ergebnis gefällt.
Zu berechnen gibt es da nichts.
Engobenversätze mit Temperatur sind angegeben in dem Link (Günter), den ich schon gepostet hatte, und von landleben hast du auch noch einige Versätze bekommen.
Wenn du einen geschrühtem Scherben engobieren willst, sollte deine Engobe sehr mager sein, damit sie nicht reißt oder abblättert.
Ansonsten kannst du auch einfach deine Arbeitsmasse zu nehmen, falls farblich passend.
Gruß, Ulrike
1. 100g ton + 2 g Flussmittel = 100 % oder Teile
2. 100g ton + 5 g Flussmittel = 100 % oder Teile
3. 100g ton + 10 g Flussmittel = 100 % oder Teile
Probe 2 war die beste
2.1. 100g ton + 5 g Flussmittel + 1g CoO = 100 % oder Teile
2.2.100g ton + 5 g Flussmittel + 2g CoO = 100 % oder Teile
2.3. 100g ton + 5 g Flussmittel + 3g CoO = 100 % oder Teile
Sorry hatte mich verschrieben, das ist natürlich Blödsinn ..
Ulrike hat geschrieben:
Je größer der Anteil an frühsinternden Tonen und Oxiden mit Flussmittelwirkung in deiner Engobe, je niedriger deine Brenntemperatur und je größer die Mahlfeinheit, desto weniger Flussmittel brauchst du.
Je HÖHER die Brenntemperatur, desto WENIGER Flussmittel natürlich.