In den letzten Tagen ist mir hier im Forum eine Diskussion zwischen Profis und Hobby-Keramikern "begegnet".
Als ich neulich auf dem Diessener Markt war, wollte ich einer Porzellan-Könnerin von meinen Experimenten erzählen und austauschen, aber es war deutlich, dass sie nach dem Satz: "Ich mache auch sowas"

die Schotten dicht gemacht hat.
Schade, ich fand ihre Sachen super. ... na ja, man kann das ja auch verstehen
Ich befinde mich irgendwie "dazwischen". Im Prinzip bin ich Profi, habe aber von vielen meiner Handwerke wenig Ahnung. Ich bin halt gut darin, mich schnell ein zu arbeiten, - bleibe aber natürlich trotzdem immer irgendwie ein Neuling.
Danke für Eure Zusprüche
Geduld habe ich normalerweise.
Momentan wird meine Motivations-Lücke wohl durch meine Misserfolge verstärkt.
Ich stelle fest, dass die Formgebung meiner Experimente zwar bei mir selbst und Anderen optisch gut ankommt (das hat mir den ersten Schwung gegeben), aber was für mich grade deutlich wird ist (ich ahnte es), dass die Benutzung von Gefäßen, die innen nicht glatt sind sondern "Ecken" haben, einfach blöd ist.
Zuerst nahm ich an, das das nur das Spülen betrifft - und mit einer oft vorhandenen Spülmaschine nicht weiter ins Gewicht fällt, weil die ja auch "Ecken" gut sauber bekommt, aber es ist einfach doof, eine Salatsoße an rühren zu wollen, die sich in den Vertiefungen der Salatschüssel versteckt
Das bekanteste Beispiel für solche (aus meiner Sicht) unsinnigen Geschirr-Ideeen ist die bekannte Milch-Kuh aus Porzellan. Eine nette Idee, aber eben elend unpraktisch.
Jetzt ist für mich eine Frage, wie ich weiter mache.
Entweder, ich ignoriere das Rühr- und Spül-Problem und freue mich an interessanten Formgebungen (was mir Spaß macht), die mit meiner Methode sehr vielgestaltig werden können, oder ich beschränke mich immer mehr auf Nützliches (was mir besonders am Herzen liegt).
Für Interessierte will ich gern meine momentan benutzte Methode skizzieren:
Ich baue - aus Holz oder anderen Materisalien - ein Gerüst, ziehe einen passenden Luftballon darüber, und habe, ohne viel modellieren und "arbeiten" zu müssen, eine ideale Form zum Abgießen in Gips, für Porzellan-Gussformen.
Eine Weile habe ich daran gearbeitet, die Innenseiten der Tassen - oder was es halt war - ab zu runden.
Nach dem Ausgießen, solange das Material noch flüssig war, habe ich einen Luftballon innen hinein aufgeblasen und dort festgehalten, bis das Porzellan fest war.
Das hat einigermaßen geklappt. War mir aber erstmal zu aufwändig. Vielleicht muss ich den Faden nochmal aufgreifen.
Und noch eine kurze Erklärung:
Ich nehme es niemand übel, wenn er seine Technik für sich behalten möchte.
Das finde ich völlig verständlich.
Ich selbst habe das Gefühl, bereits so viele 1000 Tricks von anderen bekommen zu haben - und freue mich darüber - dass ich "meine" Ideen auch gerne weiter gebe. Es kommt sowieso bei jedem was anderes heraus.
Abgesehen von der Geschirr-"Schiene" bin ich noch dabei, den Teil einer Lampe, die ich bisher aus Aluminium gemacht habe, in Porzellan um zu denken (nicht, das hier jemand auf die Idee kommt, ich führe nur auf einem Gleis

)
Warum ich das alles erzähle?
Na, ich quatsch' halt gern
in "echt" rede ich so gut wie nix
