Haarriß im Schrühbrand
Haarriß im Schrühbrand
Hallo zusammen,
bei einer großen Schale (50x30x3) zeigte sich nach dem Schrühbrand ein Haarriß im Rand.
Läßt sich das im Glasurbrand noch "reparieren" (durch was?) oder reißt es dann noch weiter?
Die Schale wurde ca. 2 Monate langsam getrocknet - vor dem Brand war nichts zu sehen.
Gruß aus dem 1Live-Sektor,
Fritz
bei einer großen Schale (50x30x3) zeigte sich nach dem Schrühbrand ein Haarriß im Rand.
Läßt sich das im Glasurbrand noch "reparieren" (durch was?) oder reißt es dann noch weiter?
Die Schale wurde ca. 2 Monate langsam getrocknet - vor dem Brand war nichts zu sehen.
Gruß aus dem 1Live-Sektor,
Fritz
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- Beiträge: 74
- Registriert: Mittwoch 3. September 2008, 12:24
Re: Haarriß im Schrühbrand
Neu machen!
Beste Grüße
Pfefferkorn
Beste Grüße
Pfefferkorn
Re: Haarriß im Schrühbrand
Hi Fritz,
solche großen Teile immer aus stark schamottiertem Ton bauen & langsam brennen & abkühlen. Auch ausreichend hoch schrühen - das sind oft Abkühlrisse die sich durch eine etwas höhere Schrühbrandtemperatur verhindern lassen (weil der Scherben dann die durch den Brand aufgebaute innere Spannung eher aushält).
Der Haarriss im Rand wird wahrscheinlich größer werden im Glattbrand, allerdings muss das keine Katastrophe sein - ich würde die Schale einfach mal brennen und dann beurteilen ob dich der Riss stört oder nicht. Pauschal würde ich sagen je niedriger du jetzt den Glattbrand machst, desto kleiner wird der Haarriss werden.
Wenn du eine entsprechende Glasur nimmst, kann die den Riss schon füllen, aber dass der Riss unsichtbar wird ist eher unwahrscheinlich.
Viel Glück beim nächsten mal,
tuXpert
solche großen Teile immer aus stark schamottiertem Ton bauen & langsam brennen & abkühlen. Auch ausreichend hoch schrühen - das sind oft Abkühlrisse die sich durch eine etwas höhere Schrühbrandtemperatur verhindern lassen (weil der Scherben dann die durch den Brand aufgebaute innere Spannung eher aushält).
Der Haarriss im Rand wird wahrscheinlich größer werden im Glattbrand, allerdings muss das keine Katastrophe sein - ich würde die Schale einfach mal brennen und dann beurteilen ob dich der Riss stört oder nicht. Pauschal würde ich sagen je niedriger du jetzt den Glattbrand machst, desto kleiner wird der Haarriss werden.
Wenn du eine entsprechende Glasur nimmst, kann die den Riss schon füllen, aber dass der Riss unsichtbar wird ist eher unwahrscheinlich.
Viel Glück beim nächsten mal,
tuXpert
Re: Haarriß im Schrühbrand
@ Pfefferkorn,
korrekt - neumachen hatte ich aber schon zum 5. Mal
; deshalb hier die
Frage an Experten.
@tuxpert,
danke für die Hinweise. Ich werde es mal bei 1080° mit Glasur probieren.
Geschüht hatte ich bei 900°, getrocknet vorher ca. 60 Tage.
Vorher werde ich aber noch etwas anderes - vielleicht ungewöhnliches -
ausprobieren: Ich nutze die Form (nachdem ich den Riß leicht mit Tonmasse gefüllt habe)
als Gießform für eine Bronzeschale
.
Die Gießerei macht mir Hoffnung, daß dies klappen könnte.
Mal sehen, wie's wird. Ich mach dann mal ein paar Fotos.
Fritz
korrekt - neumachen hatte ich aber schon zum 5. Mal

Frage an Experten.
@tuxpert,
danke für die Hinweise. Ich werde es mal bei 1080° mit Glasur probieren.
Geschüht hatte ich bei 900°, getrocknet vorher ca. 60 Tage.
Vorher werde ich aber noch etwas anderes - vielleicht ungewöhnliches -
ausprobieren: Ich nutze die Form (nachdem ich den Riß leicht mit Tonmasse gefüllt habe)
als Gießform für eine Bronzeschale

Die Gießerei macht mir Hoffnung, daß dies klappen könnte.
Mal sehen, wie's wird. Ich mach dann mal ein paar Fotos.
Fritz
Re: Haarriß im Schrühbrand
... je nachdem wie der Riss nach dem Brand wirkt, oder vielmehr die ganze Schale, kommt vielleicht auch eine Reparatur in KINTSUGI Technik in Frage?tuxpert hat geschrieben: Der Haarriss im Rand wird wahrscheinlich größer werden im Glattbrand, allerdings muss das keine Katastrophe sein - ich würde die Schale einfach mal brennen und dann beurteilen ob dich der Riss stört oder nicht. Pauschal würde ich sagen je niedriger du jetzt den Glattbrand machst, desto kleiner wird der Haarriss werden.
Wenn du eine entsprechende Glasur nimmst, kann die den Riss schon füllen, aber dass der Riss unsichtbar wird ist eher unwahrscheinlich.
tuXpert
Wenn du sehen möchtest, wie das aussehen kann, einfach mal nach dem Begriff googeln, Bildersuche, bzw. KINTSUGI Restaurierungsbedarf.
Gruß, Ulrike
Re: Haarriß im Schrühbrand
Hast du evntl. mal ein Foto von deinem Haarriss? Wenn du den gleichen Fehler jetzt schon zum 5.mal in Folge hast, kann auch ein Drehfehler schuld sein, oder auch (vor allem bei der Größe) du stürzt zu früh beim Trocknen..etc.pp..irgendein Arbeitsfehler, den du vielleicht ganz leicht abstellen könntest?
Dazu müßte man das Teil aber mal sehen, Ferndiagnosen sind schwierig, vor allem bei Rissen

Die benutzte Masse wäre auch interessant zu wissen
Dazu müßte man das Teil aber mal sehen, Ferndiagnosen sind schwierig, vor allem bei Rissen


Die benutzte Masse wäre auch interessant zu wissen
Re: Haarriß im Schrühbrand
@cheval:
hier die Fotos. Daß ich diesen Suiban in der Größe 50x30 cm mehrfach neu gemacht habe, lag nicht nur an den Haarrissen.
Erst war's der falsche Ton (zu wenig Schamottanteil), dann hing die Fläche in der Mitte durch, Dann die Risse in der Fläche etc.
Jetzt also mit Jäger "2/FS" die Haarrisse im Rand bis etwa 1 cm in den Boden. Der Rand ist auf-, nicht angesetzt, die
ovale Schale ist nicht gedreht, sondern mit Platten aufgebaut.
Fritz
P.S.: Wenn's klappt mit dem Bronzeguß, ist es kein Suiban mehr, sondern ein Doban.
hier die Fotos. Daß ich diesen Suiban in der Größe 50x30 cm mehrfach neu gemacht habe, lag nicht nur an den Haarrissen.
Erst war's der falsche Ton (zu wenig Schamottanteil), dann hing die Fläche in der Mitte durch, Dann die Risse in der Fläche etc.
Jetzt also mit Jäger "2/FS" die Haarrisse im Rand bis etwa 1 cm in den Boden. Der Rand ist auf-, nicht angesetzt, die
ovale Schale ist nicht gedreht, sondern mit Platten aufgebaut.
Fritz
P.S.: Wenn's klappt mit dem Bronzeguß, ist es kein Suiban mehr, sondern ein Doban.
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Re: Haarriß im Schrühbrand
stellst du deine schalen während der langsamen trockenphase auf papier ?das die schwindung gleichmässig erfolgt.
Re: Haarriß im Schrühbrand
@sames:
Ja, als "Unterbau" habe ich Bierfilze gleichmässig unter der großen Fläche verteilt, schon deshalb,
damit sich die Unterseite nicht zwischen den Füßen wölbt.
Das Objekt steht die ersten 7-14 Tage in Folie. Danach zum langsamen Abtrocknen nochmal
ca. 7 Tage unter lose aufgelegter Plastikfolie mit Umdrehen alles 24 Stunden. Der Einsatz
der Bierdeckel war zumindest bei größeren Objekten hilfreich und ein Verziehen der Platten
bzw. Schalen konnte ich damit verhindern.
Fritz
Ja, als "Unterbau" habe ich Bierfilze gleichmässig unter der großen Fläche verteilt, schon deshalb,
damit sich die Unterseite nicht zwischen den Füßen wölbt.
Das Objekt steht die ersten 7-14 Tage in Folie. Danach zum langsamen Abtrocknen nochmal
ca. 7 Tage unter lose aufgelegter Plastikfolie mit Umdrehen alles 24 Stunden. Der Einsatz
der Bierdeckel war zumindest bei größeren Objekten hilfreich und ein Verziehen der Platten
bzw. Schalen konnte ich damit verhindern.
Fritz
Re: Haarriß im Schrühbrand
Wenn du nochmal so ein großes Projekt angehst, dann nimm besser keinen Ton von Jäger. Zum Drehen verwende ich Jägerton, alles wunderbar. Aber die Kachelmassen sind nicht besonders gut, die haben einfach zu viel Schwindung.
Re: Haarriß im Schrühbrand
bevor ich so große teile angehe lasse ich die gewalzten platten erstmal einige wochen eingepackt ruhen.
..und zum trocknen und unterlegen verwende ich alte zeitungen,die ich großflächig auflege denn die nehmen die feuchtigkeit schön gleichmäßig auf.
irgendwie hab ich die vermutung das die risse trotzdem trocknungsfehler sind.
na ich hoffe für dich,das dein nächstes projekt gut gelingt.
liebe grüße aus wien
b.k.
..und zum trocknen und unterlegen verwende ich alte zeitungen,die ich großflächig auflege denn die nehmen die feuchtigkeit schön gleichmäßig auf.
irgendwie hab ich die vermutung das die risse trotzdem trocknungsfehler sind.
na ich hoffe für dich,das dein nächstes projekt gut gelingt.
liebe grüße aus wien
b.k.
Re: Haarriß im Schrühbrand
Ich würde sagen, das ist ein Garnierfehler, du machst eine Platte für den Boden oder?
Und dann schneidest du den Rand, setzt den auf und garnierst ihn zusammen?
Liege ich richtig?
Deine Garnierstelle reißt und der Riss setzt sich in den Boden fort.
Schneide die Randgarnierstellen nicht gerade und "verschmier" auch nicht einfach, sondern schneide schräg an, die Bodenplatte auch angraten
-> alle Garnierstellen aufrauen -> schlickern -> garnieren..
Die ganze Geschichte, sowohl Rand als Boden sollte beim Zusammensetzten die gleiche lederharte Konsistenz haben, also gut schnittfest..großzügig schlickern (guter Schlicker muß kleben) dann nochmal etwas antrocknen lassen, dabei den Rand evntl. mit Zeitung abdecken,
dann den Schlicker verstreichen/versäubern und mit Tonwurst nacharbeiten. Abrichten, Klopfen..
Die Tonplatten, wie mein Vorgänger schon schreibt, fertigen, etwas lagern, drehen -> vor dem Schneiden, Vorbereiten, Garnieren gut klopfen (auch eine Seite halten, andere Seite anheben, Platte "aufschnackeln" lassen)
Dann vorsichtig und langsam, so wie du es schon machst trocknen lassen -> Auf keinen Fall zu früh und ohne Bodenstütze(zusammengeknüllte Zeitung, Holzplatten..etc.) stürzen. Auch dadurch können solche Risse entstehen -> Zuviel Gewicht auf dem Rand bei falscher Konsistenz.
Solche Teile stürzt man nach Möglichkeit zu Zweit -> Brett oben, Brett unten und drehen
Ich hoffe das kommt jetzt einigermaßen verständlich rüber, theoretisch ist sowas leider immer schwer zu vermitteln.
Gut Ton wünsch ich, Bronzeguß würde mich auch immer noch und immer wieder interessieren
Und dann schneidest du den Rand, setzt den auf und garnierst ihn zusammen?
Liege ich richtig?
Deine Garnierstelle reißt und der Riss setzt sich in den Boden fort.
Schneide die Randgarnierstellen nicht gerade und "verschmier" auch nicht einfach, sondern schneide schräg an, die Bodenplatte auch angraten
-> alle Garnierstellen aufrauen -> schlickern -> garnieren..
Die ganze Geschichte, sowohl Rand als Boden sollte beim Zusammensetzten die gleiche lederharte Konsistenz haben, also gut schnittfest..großzügig schlickern (guter Schlicker muß kleben) dann nochmal etwas antrocknen lassen, dabei den Rand evntl. mit Zeitung abdecken,
dann den Schlicker verstreichen/versäubern und mit Tonwurst nacharbeiten. Abrichten, Klopfen..
Die Tonplatten, wie mein Vorgänger schon schreibt, fertigen, etwas lagern, drehen -> vor dem Schneiden, Vorbereiten, Garnieren gut klopfen (auch eine Seite halten, andere Seite anheben, Platte "aufschnackeln" lassen)
Dann vorsichtig und langsam, so wie du es schon machst trocknen lassen -> Auf keinen Fall zu früh und ohne Bodenstütze(zusammengeknüllte Zeitung, Holzplatten..etc.) stürzen. Auch dadurch können solche Risse entstehen -> Zuviel Gewicht auf dem Rand bei falscher Konsistenz.
Solche Teile stürzt man nach Möglichkeit zu Zweit -> Brett oben, Brett unten und drehen
Ich hoffe das kommt jetzt einigermaßen verständlich rüber, theoretisch ist sowas leider immer schwer zu vermitteln.
Gut Ton wünsch ich, Bronzeguß würde mich auch immer noch und immer wieder interessieren

Re: Haarriß im Schrühbrand
guten tag
bei so großen teilen empfehle ich zusaetzlich zu all den anderen hilfreichen antworten noch , die ware mindestens beim schrueh auf rollen ( z.b. ausrangierte spiralhalterungen ) zu legen
noch einen sonnigen tag
friedemann
bei so großen teilen empfehle ich zusaetzlich zu all den anderen hilfreichen antworten noch , die ware mindestens beim schrueh auf rollen ( z.b. ausrangierte spiralhalterungen ) zu legen
noch einen sonnigen tag
friedemann
Re: Haarriß im Schrühbrand
@cheval:
Genau so hab ich's gemacht (siehe Bild). Die Randstreifen schräg angeschnitten aneinander gesetzt,
mit Schlicker nach dem Anrauhen verklebt (auch am Boden) und innen eine Wulst gegen gesetzt.
Beim Umdrehen mit Holzplatten auf Ausgleichstücken sorgfältig gearbeitet und und und...
Ich werde es jetzt noch mal mit Witgert 40% Schamottanteil versuchen. Ich habe schon von
erfahrenen Töpfern gehört, daß solch große Schalen immer wieder zu 50 bis teilweise 80%
Scherben geführt hätten. Naja, das spornt an!
Fritz
Genau so hab ich's gemacht (siehe Bild). Die Randstreifen schräg angeschnitten aneinander gesetzt,
mit Schlicker nach dem Anrauhen verklebt (auch am Boden) und innen eine Wulst gegen gesetzt.
Beim Umdrehen mit Holzplatten auf Ausgleichstücken sorgfältig gearbeitet und und und...
Ich werde es jetzt noch mal mit Witgert 40% Schamottanteil versuchen. Ich habe schon von
erfahrenen Töpfern gehört, daß solch große Schalen immer wieder zu 50 bis teilweise 80%
Scherben geführt hätten. Naja, das spornt an!
Fritz
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.