Aufglasur - Öl oder wasserlösliches Malmittel? Buchtipps?

[Beatbach]

Aufglasur - Das Problem ist im Moment, dass die Farbe entweder zu zäh zum auftragen ist, oder eben wegläuft - dazwischen geht nicht viel, unterschiedliche Helligkeiten sind auch schwer zu erreichen. Und dann dauert es lang, bis sie trocken ist, und wenn sie trocken ist, kann man sie trotzdem so mal eben mit dem Finger leicht abwischen. Wie soll man denn da drüberlasieren?

Ich habe sehr viele Bücher gefunden, in denen beschrieben steht, wie man mit Aufglasur malt - aber immer sind es etwas ältere Bücher, in der es um die Technik mit Öl geht.
Ich weiß nicht, wie ich das auf das Malmittel übertragen soll. Brauche ich dann mehrere Malmittel unterschiedlicher Konsistenz und Trocknungseigenschaften?

Ich würde ja auch gern mit Öl malen, aber sogar Wolbring empfiehlt für seine modernen Aufglasur farben lieber wasserlösliches Malmittel als Öl.

Wie macht ihr das?
Falls ihr ein Buch kennt indem Genau beschrieben steht, wie das mit dem Malmittel geht - immer her damit

Falls ihr keine Ahnung habt - vielleicht wisst ihr zufällig (durch Besichtigung etc) ob die großen Porzellanmanufakturen heute mit Öl oder Wasserbasierten Malmittel arbeiten?

[leowerke]

Hallo,
ich laß zufällig Deinen Hilferuf...
Also: generell ist zu klären, ob du in Aufglasurmalerei oder Inglasurmalerei (Fayencetechnik) arbeiten möchtest. Bei der Aufglasurmalerei wird nach dem Glasurbrand auf die glatte, gebrannte Glasur gemalt und nach dem Antrocknen der Farbe erneut bei ca.840°C gebrannt - der sogenannte Dekorbrand oder Drittbrand, die Farbe sinkt in die Glasur ein und muß nicht überglasiert werden!
Bei der Inglasurmalerei malt man auf die rohe, nach dem Schrühen aufgebrachte Glasur und brennt dann bei ca. 1100°C - also Glattbrand, die Farbe verbindet sich mit der Glasur, ein Überglasieren ist auch hier nicht nicht erforderlich.
Eine weitere Dekorationstechnik wäre die Unterglasurmalerei, dort wird auf dem geschrühten Scherben gemalt(vorzugsweise weißer Scherben), dann mit Glasur überzogen und anschließend glattgebrannt.
Bei der Aufglasurmalerei spachtelt man die Farbe(meist in Pulverform)mit Terpentindicköl an, malt dann mit Terpentinöl. Es bedarf einiger Übung, da die verschiedenen Farben unterschiedliche Konsistenzen und Aufträge erfordern,
Malerei in Fayencetechnik wird mit Wasser ausgeführt, man muß dabei differenziert dosieren, um unterschiedliche Farbstärken zu erzielen.
Ich hoffe, das hilft Dir ein bisschen...

[Beatbach]

Nein, das hilft mir nicht, sorry... habe ich mich so missverständlich ausgedrückt?
Ich habe doch nur nach Aufglasur gefragt. Die anderen Techniken kenne ich auch. hat aber doch nichts damit zu tun.

Wie du beschrieben hast, so ist die traditionelle Technik. Heuzutage wird aber sogar von Wolbring empfohlen, nicht Öl sondern wasserlösliche Malmittel zu nehmen. Zu der traditionellen Technik gibt es genug Bücher.

Ich suche Bücher über Auflgasurmalerei mit wasserlöslichen Malmitteln oder aber Info von jemandem, der Erfahrung hat mit Aufglasurmalerei. Ich will einfach rauskriegen, ob überhaupt jemand mit wasserlöslichen Malmitteln professionell malt.

Macht hier eigentlich jemand Aufglasur?

[leowerke]

O.k.
In der Porzellanmanufaktur Meissen wird bei Aufglasurmalerei überwiegend mit Terpentinöl gemalt.

[Beatbach]

aha danke!

[Beatbach]

So, falls es jemanden interessiert:
Ich habe Wolbring gefragt, warum sie das wasserlösliche Malmittel empfehlen. Und da kam heraus, dass es überhaupt keine technischen Hintergründe hat, sondern nur wegen der Dünste des Terpentins. Da ich aber auch schon viel Öl gemalt habe, kommt es mir darauf wirklich nicht an.

Und ich habe es ausprobiert:
1) mit dem Malmittel 80654 (wasserlöslich) allein
2) mit dem Druck/Mal-Medium 80392 verdünnbar mit Terpentin (nicht Terpentinersatz)
3) klassisch mit Dicköl und Terpentinöl

zu 1) das trocknet mir viel zu langsam und mir fehlte ein Verdünnungszusatzmedium. Aber dadurch, dass es langsam trocknet, verlaufen die Pinselstriche sehr schön. Lies sich aber dennoch schwerer auftragen als 2) und 3).
2) Das trocknet sehr schnell, dass heißt man kann allzubald auch drübermalen. Stinkt zur Hölle, aber wegen des Druckmediums. Lies sich besser auftragen als 1).
3) Das lies sich sehr schön auftragen und riecht angenehm. Farbabstufungen ließen sich gut machen. Läuft nicht runter, wie 1) dazu neigt, wenn man zuviel Malmittel erwischt hat. Trocknet so mittellangsam.

Fazit: ich werde die klassische Technik benutzen . Leute die unbedingt ohne Terpentin arbeiten wollen, müssen aber die unterschiedlichen wasserlöslichen Malmittel ausprobieren und wahrscheinlich kombinieren. Mit nur diesem einen kommt man nicht so sehr weit.

[Lara]

hallo
also du kannst auch mal im Hobbybedarf nach Hilfsmitteln für Acrylmalerei gucken.
Ich habe damit selber noch nix gemacht müsste aber auch gut funktionieren für den Dekorbrand.
Ich meine auch das in Porzellanbetrieben Medien auf Acrylbasis verwendet werden.
Gut wenn man mit Edelmetallpräparaten arbeitet geht das nicht aber ich denke du meinst normale Farbkörper.
wenn ich male dann in der Regel nur vorm Glattbrand und dafür nehme ich Tapetenkleister den ich eine Nacht vorher dick ansetze und mir dann mit Wasser in die gewünschte Konsistenz bringe.

Gruß

[emden]

Habe ich richtig verstanden, Tapetenkleister zum Farbeansetzen in der Fayence oder Majölikatechnik?
Ist da die Haftung besser, oder das Malen leichter?
Würde mich interessieren mehr darüber zu lesen
Gruß emden