nach dem Lesen eurer Beiträge zum Thema "Rauhe Ränder - Risse/neuralgische Punkte beim Brennen" möchte ich euch mal fragen, was ihr dazu meint:
Ich habe kürzlich unter großem Zeitdruck einen Porzellanbrand (Southern Ice) gemacht, den ich deshalb schneller hochgefahren habe als gewöhnlich. Alles vorher geschrüht bei 1040°.
Erst ab 630° mit Vollast hoch, dann aber bis 1270° in kapp 3 Stunden.
Und dann erheblich schneller abgekühlt: Klappen auf und Schnellkühlung an, ab 500°.
Danach zeigten sich Risse an etlichen Stücken, glatt und scharfkantig, es war keine Glasur hineingeflossen. Ein (nicht so großer) Teller war quer durch die Mitte gesprungen, was man erst beim Herausnehmen merkte, im Ofen wirkte er noch völlig intakt, das Ganze sah aus wie ein Kühlriss.
Einige Risse klafften aber auch weit auseinander, so wie hier:

Hab ich zu früh angefangen zu kühlen - ich dachte unterhalb des Quarzsprungs ist das Risiko nicht mehr so groß -? Oder zu schnell hoch? Oder beides?
Ich weiß, dass bei 260° die Cristobalit-Umwandlung stattfindet, die man berücksichtigen muss. Aber ich habe schon öfter bei 300° angefangen zu kühlen, ohne Probleme, ohne Risse. Deshalb versteh ich es nicht. Allerdings sonst auch nur mit 150°/Stunde hochgeheizt ... es ist das erste Mal, dass sowas auftritt.
Die Arbeiten aus Porzellan Paperclay (mische ich selbst) sind allesamt heil geblieben. Und es war auch nicht ein bestimmter Bereich im Ofen betroffen, die gesprungenen Teile standen oben, unten und in der Mitte.
Das Kühlsystem ist das hier:
http://www.carl-jaeger.de/Brennofen/KE_ ... mal_11.JPG
Die Zuluft wird durch einen Ventilator von unten in den Ofen geführt und geht oben durch den Abluftschlauch raus
Liebe Leute, habt ihr eine Erklärung für mich?
Und ab wann würdet ihr frühestens anfangen zu kühlen?
Grüße in die Runde!
Ulrike