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Großen Topf brennen - auf Kanthaldrahtstäben?
Verfasst: Montag 7. Juli 2025, 17:34
von BrennNessel
Hallo! Kann ich einen großen Topf zum Brennen auf Kanthaldraht-Stäbe stellen, damit er rollen kann beim Schrumpfen und mir nicht reißt?
Ich habe mir eine Anordnung überlegt, siehe Bilder, sodass sich der Boden von ringsum zur Mitte bewegen können müsste. Allerdings steht das ganze Gewicht des Brottopfes so nur auf 4 Punkten. Werden sich die Stäbe beim Brennen in den Fußring eindrücken?
Geht nur schrühen… oder auch Glasurbrand (1240), hat dazu jemand eine Meinung?
Von Sand unterstreuen habe ich auch schon gehört, kommt mir aber nicht so praktikabel vor, da der Fußring des Topfes schmal ist (wenig Auflagefläche) und ich bis nah an den Rand der Platte streuen müsste, das Teil aber ganz oben im Ofen stehen muss, da keine Stützen mehr dazu passen.
Kann mir jemand zu der Stäbe-Idee etwas raten? Dankeschön!

Re: Großen Topf brennen - auf Kanthaldrahtstäben?
Verfasst: Montag 7. Juli 2025, 18:50
von hille
Hallo, also normalerweise musst du diesen Aufwand nicht betreiben, ich stelle auch große Teller und Schalen und Brottöpfe direkt auf die Brennplatte und da reißt nichts. Oder hast du damit schonmal Probleme gehabt? Schwierig sind eigentlich nur umgedrehte offene Formen, also zum Beispiel das Oberteil einer Käseglocke oder Butterdose, die verziehen sich praktisch immer beim Schwinden. Da gibt es die Methode, eine Platte aus dem selben Ton nur zum Brennen anzufertigen, die man dann unterlegt, dann schwindet beides zusammen und wenn es Probleme gibt, dann ist das Unterteil versaut, aber das ist sowieso zum Wegwerfen nach dem Brand. Ich mach das aber nie, weil es mir zu aufwendig ist.
Re: Großen Topf brennen - auf Kanthaldrahtstäben?
Verfasst: Montag 7. Juli 2025, 19:03
von carboncookie
Die Kanthaldrahtstäbe werden sich beim Brennen immer ein wenig verziehen. Ganz besonders wenn sie nur punktuell mit Gewicht beschwert werden. Es kann also sein, dass dir dann ein Stabende irgendwo in den Topf verkantet oder sonst was. Selbst wenn nicht, wirst du mit ziemlicher Sicherheit bei den Auflagestellen kleine Kerben bekommen.
Selbst wenn die Stäbe gerade bleiben, erscheint mir das Risiko eines Risses mit dieser Variante sogar noch größer. Die Krafteinwirkung konzentriert sich nur auf 4kleine Punkte. Eine großflächigere Verteilung mit einem Fußring ist die sicherere Methode.
Wie hille schon geschrieben hat, sollte es auch ganz ohne Brennhilfen klappen. Ansonsten ist Sand oder eine Platte aus Ton als Unterlage die bewährte Methode. Du kannst auch beides kombinieren. In diesem Fall muss das Rad nicht neu erfunden werden.
Ich wünsch dir jedenfalls viel Glück mit dem Brand! Der Topf ist wunderschön!
Re: Großen Topf brennen - auf Kanthaldrahtstäben?
Verfasst: Montag 7. Juli 2025, 20:51
von BrennNessel
Danke euch Beiden für eure Erfahrungen und Einschätzungen!
Ok, damit revidiere ich meine Überlegerei und probiere es einfach direkt auf der Ofenplatte. Danke auch für die Erklärung bzgl. der umgedrehten Öffnung, das leuchtet mir ein; und auch für die Warnung vor den Stäben!
Nein, habe bislang keine schlechte Erfahrung gemacht, dies ist aber jetzt auch mein erstes Teil mit einem großen Durchmesser.
Also, ich stelle ihn einfach rein, mit Deckel drauf und hoffe das Beste. Wenns nicht klappt (Aaah

) dann das nächste Mal mit Platte darunter.
Danke! Schönen Abend,
Ute
Re: Großen Topf brennen - auf Kanthaldrahtstäben?
Verfasst: Dienstag 8. Juli 2025, 13:39
von Maria Ortiz Gil
Sand drunter zu legen ist das sicherste und recht einfach. Man braucht dazu auch nur eine ganz dünne Schicht, gerade so, dass da ein paar wenige Körnchen übereinander liegen. Du streust vorsichtig, z.B. aus einem Becher, einen kleinen Hügel in die Mitte der Einsetzplatte und streichst den Sand mit einem breiten Spatel oder ähnlichem, es geht auch ein Stück Pappe, zum Rand hin aus, so wie der Crepe-Bäcker das macht, nur langsam und vorsichtig, damit es nicht in die unteren Etagen fällt.
Dazu sollte der Ring allerdings hoch genug sein, oder der Boden nicht glasiert, sonst könnte es passieren, dass der Sand daran hängen bleibt, falls der Boden sich in der Mitte absenkt.
Bei großen Durchmessern ist es zweckmäßig, nicht nur außen einen Ring zu machen, sondern auch einen in der Mitte, und je nach dem, noch einen dazwischen. Bestimmt hast du das bei großen Töpfen schon mal gesehen. Damit verhindert man, dass die Mitte im Brand absinkt, was auch mal zu Rissen führen kann, falls der Boden zu dünn geraten ist.
Re: Großen Topf brennen - auf Kanthaldrahtstäben?
Verfasst: Dienstag 8. Juli 2025, 13:41
von Maria Ortiz Gil
Hatte noch vergessen:
je nach dem wie hoch du brennst, backt der Sand ganz leicht an der Ofenplatte an. Der geht aber auch ganz leicht wieder runter, wenn man ihn mit einem breiten Spachtel abschabt.