Seite 1 von 1

Weiße Krümel abgesetzt an Glasureimer

Verfasst: Montag 28. Oktober 2024, 12:09
von mieze9
Hallo an alle Experten! :wohow:
Ich habe gerade einen Glasureimer geöffnet und eine seltsame Entdeckung gemacht: am oberen Rand der Flüssigglasur haben sich an der Eimerwand komische weiße Ablagerungen gebildet, sie sehen aus wie Puderzucker -Krümel :wohow: (siehe Foto im Anhang)
IMG_20241028_115836757.jpg
Was ist das? Irgendeine Salzkristallebildung? Muss ich das aus der Glasur entfernen oder einfach wieder unterrühren?
Danke für eure Infos!

Re: Weiße Krümel abgesetzt an Glasureimer

Verfasst: Montag 28. Oktober 2024, 15:49
von Ursula28
Hallo, das sind Kristallbildungen von alkalischen Mineralien in der Glasur. Du mußt jetzt die Glasur sieben, dann kannst Du die Kristalle in warmen Wasser auflösen und dieses Wasser der Glasur wieder zugeben. Von der jetzt zu dünn gewordenen Glasur musst Du dann nach dem Absetzen des Wassers, wenn die Glasur einige Zeit gestannden hat, das Wasser abziehen, um die Konsistenz wieder richtig einzustellen.
Gruß Ursula

Re: Weiße Krümel abgesetzt an Glasureimer

Verfasst: Dienstag 29. Oktober 2024, 22:39
von Ursula28
nachtrag... damit entnimmst Du natürlich der Glasur , Anteile der Glasur die Wasserlöslich sind. In der Regel sind das Wasserlösliche Alkalien.
Gruß Ursula

Re: Weiße Krümel abgesetzt an Glasureimer

Verfasst: Mittwoch 6. November 2024, 09:02
von mieze9
OK, vielen lieben Dank für die ausführliche Erklärung, so werde ich es machen! Ich vermute nämlich die weißen Krümel auch als Ursache für ein nicht so schönes Glasurergebnis :? (es waren weiße erhabene große Krümel, die nicht ausgeschmolzen waren)

Noch frohes Schaffen und liebe Grüße,
Stefanie

Re: Weiße Krümel abgesetzt an Glasureimer

Verfasst: Donnerstag 14. November 2024, 19:20
von Sabine W.
Hallo Stefanie,

sollten sich die Kristalle nicht in warmem bzw. heißem Wasser lösen, würde ich sie mit Hilfe eines Mörsers so fein wie möglich zermahlen. (Am besten einen relativ großen Mörser aus Porzellan verwenden, da die Körnchen oftmals sehr hart sind und beim Zerkleinern leicht durch die Gegend springen. Solche Mörser gibt‘s bei den meisten größeren Keramikbedarfshändlern und im Laborbedarf.)
Der auskristallisierte Stoff (zumeist ein Flussmittel) muss auf jeden Fall dem Glasuransatz wiederzugeführt werden, da er ansonsten fehlt und das Ergebnis fast immer ein anderes ist, wie Du ja auch schon feststellen musstest. Da häufig auch die Mahlfeinheit/Körnchengröße eines Glasurrohstoffes eine Rolle spielt, gelingt es leider nicht immer, einen Glasuransatz vollständig „wiederzubeleben“, bei dem etwas auskristallisiert ist, speziell bei Effektglasuren - ich spreche da aus leidvoller Erfahrung…
Vorbeugend hilft dagegen am besten, angerührte Glasuren möglichst bei Zimmertemperatur zu lagern (also nicht kälter) und zusätzlich zwischendurch immer mal aufzurühren, auch wenn man sie nicht benutzt, um die Kristallkeime dadurch am ungestörten Wachstum zu hindern.

Frohes Schaffen und viele Grüße
Sabine

Re: Weiße Krümel abgesetzt an Glasureimer

Verfasst: Freitag 15. November 2024, 22:42
von Ursula28
Hallo, Du kannst auch die Kristalle in einen Gefrierbeutel geben und mit dem Hammer klein klopfen.
Gruß Ursula

Re: Weiße Krümel abgesetzt an Glasureimer

Verfasst: Sonntag 17. November 2024, 16:08
von Ursula28
... also, das Anmachwasser mit einem Schwamm abziehen und in einen Topf, den Du erhitzen kannst geben. Dann siebst Du die Glasur. Die Siebrückstände kannst Du jetzt in dem Anmachwasser auf dem Herd erhitzen. Dann lösen sie sich auf. Vielleich würde es auch klappen, die komplette Glasur zu erhitzen und somit die Alkalien aufzulösen. Das kannst Du ja mal ausprobieren?
Gruß Ursula