Kachelofen-Kacheln wie befestigen

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Pliester

Kachelofen-Kacheln wie befestigen

Beitrag von Pliester »

Hallo,

hier scheinen wohl auch einige Kachelofenspezi´s hereinzuschauen.

Folgende Frage beschäftigt mich: Wie wurden vor etwa 100 Jahren Kachelofen-Kacheln befestigt?

Hier ein Bild: www.kalkspatz.de/tmp/ofenkachel-repro.jpg

Die Kacheln, die ich teilweise am Reproduzieren bin, haben ein rechteckiges Format mit einer Höhe von ca.2,5 cm, die eigendliche Kachelstärke liegt bei ca. 1cm (die Kacheln sind stark struktuiert und an der Rückseite dementsprechend ausgearbeitet).
Dann sind da noch Zwei Bohrungen(1xlinks+1xrechts) in der Kachel.
Ich gehe davon aus, das diese zur Befestigung dienten, nur womit?
Gewöhnliche Schrauben mit was für Dübel? oder Bleibolzen? oder Messinghaken?

ich habe keine Vorstellung, könnte mir jemand einen Tip geben.

Gruß Jürgen
alex
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Beitrag von alex »

ein tipp:draht
Pliester

Beitrag von Pliester »

Danke für den TIPP mit dem Draht, wenn die Löcher auf der Rückseite wären, hätte ich damit auch kein Problem.

Die Löcher mit ca. 7mm Durchmesser befinden sich auf der Vorderseite der Kachel, man könnte also meinen, sie werden mit Schrauben auf dem Ofen festgeschraubt.
Das kann ich mir wiederum nicht Vorstellen, da durch die Längenausdehnung von unterschiedlichem Materialien, in dem Fall mit Metallschrauben die Kacheln bei kaltem Ofen fest sind und bei warmen Ofen lose.
Wenn das dann noch oft genug passiert fallen die Kachel womöglich auch noch herunter, das wollte ich eigendlich nicht, wäre schade um die ganze Arbeit.

Gruß Jürgen
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ralf burger
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kalcheln fest dübeln

Beitrag von ralf burger »

Hallo Jürgen,
also - ganz der Gefahr bewusst wieder zurecht gewiesen zu werden - versuche ich - (sei mir der Ironie nicht böse) etwas zu antworten.

Ich konnte mich doch nicht zurückhalten.

Ich würde sagen, Kachel werden heute auch nicht anders als vor 100 Jahren "fest" gemacht. Und die kurz Antwort "Draht" wäre auf die Frage, die deutlich von wenig Einarbeitung in das Thema zeugt noch die Beste. Die Löcher die Du schilderst sind evtl. - was man aber "blind" schlecht beurteilen kann - von Jemandem verursacht, der die Kacheln mit einem Pressluftnagler an den Ofen schießen wollte...
Also ganz im ernst, so wie das klingt, würde ich eine Lektüre eine einfache Buches zur Einführung ins Ofensetzen empfehlen, (nächste Buchhandlung Amozon, oder wenn Du Beratung willst Buchhandlung Ecker www.keramikbuch.com ) Aber auch so gehört zum Ofensetzen mehr als nur der Richtige "Dübel" und Mut.

Ich weiß ... das kostet etwas Geld ...

viel Glück
Ralf
Pliester

Beitrag von Pliester »

Hallo Ralf,

also,auf die Idee Bücher zu lesen bin ich auch schon gekommen (das richtige habe ich noch nicht in den Händen gehabt).

Habe auch schon mit Kachelofensetzern gesprochen, die konnten mir aber auch nicht weiterhelfen.

Meine letzte Hoffnung war halt das Internet und auch dieses Forum, um Informationen von Personen zu erhalten, die sich tatsächlich mit dem Thema schon einmal beschäftigt haben und einen sinnvollen Beitrag dazu abgeben könnten.

Gruß Jürgen


PS: bei deiner gegebenen Web-Adresse mit Beratung findet man tatsächlich etwas über den "Kachelofenbau", allerdings nach dem neusten Stand der Technik, sehr hilfreich.
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ralf burger
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ofensetzer

Beitrag von ralf burger »

Hallo Jürgen,
also wenn Dir ein Ofensetzer nicht weiterhelfen Konte, würde mich interessieren warum:

Hast du ihm eine Mail geschrieben oder persönlich getroffen und die Sache mit Kachel besprochen?

Vielleicht wollte er einfach nicht, weil ihm die Lage so absurd erschien, wie sie eben hier im Forum dargestellt ist?

Zur Lösung müßtest Du aber wahscheinlich die Frage genauer formulierne, und evtl. auch Bilder mit angeben.

Dein "PS" habe ich nicht verstanden. Wenn es Ironisch war, hast Du mich missverstanden, - ich dachte Du sollst dort anrufen - , wenn nicht, so hat es Dir ja geholfen...

ciao
Ralf
Pliester

Beitrag von Pliester »

Hallo Ralf,

war ironisch gemeint,
hatte mit dem Ofenbauer persönlich gesprochen und hatte auch die Orginalkachel dabei.
Das Er mir nicht mehr sagen wollte kann ich mir eigendlich nicht vorstellen, ich kenne die Junioren aus meiner Jugendzeit.

Ich werde dir ein Paar Bilder mailen, muß die nur noch auf die schnelle machen.

Gruß Jürgen
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ralf burger
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Bild eingefügt

Beitrag von ralf burger »

Hallo Jürgen,
habe dreisterweise das Bild das Du mir geschickt hast in Dein erstes Posting eingesetzt, ich hoffe es meldet sich jemand.
ciao
Ralf

Hier ein Bild: www.kalkspatz.de/tmp/ofenkachel-repro.jpg
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Günter
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immer mit der ruhe

Beitrag von Günter »

ich verdiene meine brötchen auch als ofensetzer, darum erlaube ich mir ein urteil... kacheln werden heute (und wurden auch vor 100 jahren, soweit ich das aus dem abriss alter öfen und aus fachbüchern beurteilen kann) mit draht oder blechstreifen am rumpf verklammert. nach dem foto habe ich aber den verdacht, dass diese keramikteile überhaupt keinen rumpf haben (es sieht optisch so aus), deshalb auch nicht normal verklammert werden konnten und so, wie du vermutet hast, mit irgendwelchen metallbolzen am untergrund befestigt waren. ich hab sowas noch nie gesehen - bist du sicher dass das ofenkacheln waren? kanns nicht ein zierfries rund um einen kamin oder sowas gewesen sein? da wären sie nicht allzu heiss geworden und dann hätte die metallbefestigung wohl funktioniert.
wenn du sie orginalgetreu reproduzierst, kannst du sie mit hochtemperaturkleber (Blakite) auf schamotte aufkleben (und die löcher weglassen) oder du formst hinten einen rumpf an, damit sie normal versetzt werden können.
Pliester

Beitrag von Pliester »

Hallo Günter,

die Möglichkeit, das es sich um eine Kaminverkleidung handeln könnte habe ich noch nicht in Betracht gezogen, da mir die Teile als Kachelofen-Kacheln angeboten wurden und ich zu der Zeit noch weniger wußte als heute.
Auf der anderen Seite konnte ich mir anhand der vorhandenen Teile vorstellen das das es sich um Ofenteile handelt.
1. Sind da die Säulenfüße, die so geformt sind, das Sie frei zu stehen haben. Dazu habe ich auch noch Vier davon.
2. Die großen oberen Abschlußfriese(ca. 10x8cm sind nicht auf dem Bild) die auch 90°-Ecken angearbeitet haben.
3. Die "Knotenstäbe" von denen man annehmen könnte, das Sie vor Luftaustritten angebracht waren.
Wenn ich Säulenfuß+Säulenunterteil+Säulenoberteil+Abschlußfries zusammenrechne komme ich auf eine Höhe von 153cm, das könnte auch für einen Kamin zutreffen, nur haut das dann nicht mit den Füßen hin, da die nicht vor die Wand gestellt werden können.

Was soll´s, die kommen auf den Ofen.
Der Kleber den du vorgeschlagen hast, wie fest wird Der, Demontage möglich?
Zu den Metallbolzen, mit Keramik-Bolzen habe ich wohl mit weniger Problemen zu rechnen.

Danke für deinen Beitrag

Gruß Jürgen
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Günter
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Beitrag von Günter »

der kleber wird so fest, dass du die kacheln nur noch mit dem hammer herunterschlagen kannst, demontage also nicht möglich.
Haben die kacheln denn nun einen "rumpf" (wenn du eine normale ofenkachel kennst weisst du was ich meine)?
"keramikanker" zum befestigen?? keramik ist hart, aber spröde - ein leichter schlag reicht und sowas bricht...
Pliester

Beitrag von Pliester »

Die Teile auf dem Bild liegen flach auf dem Boden.
Bei der fast Quadratischen und dem Säulenteil ist die Höhe der Anliegefläche ca. 2,5cm, die Seiten sind Glasiert, die Rückseiten sind ausgehöhlt, so das die Materialstärke der Teile etwa bei 1cm liegt.
Die Materialstärken der anderen Teile ist etwa identisch.

Nun zum "Rumpf", darunter verstehe ich den Teil einer Kachel, der sich hinter der Glasierten Front befindet und je nach Kachel etwa 5cm beträgt. Dieser ist von den Außenmaßen geringer als die Kachel und dient zur Aufnahme von Mörtel zwischen den Kacheln.
Wenn das so ist, dann haben diese Kacheln keinen "Rumpf".

Ich kann auch Bilder von den Rückseiten(mit Hersteller Markierung) und den anderen Teilen zusenden.

Gruß Jürgen
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Günter
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Beitrag von Günter »

nun, da ohne rumpf eindeutig nicht als normale ofenkachel verwendet. aber es kann da natürlich raffinierte komstruktionen gegeben haben, wo diese teile wirklich mittels irgendwelcher drahtanker an einem ofenkorpus befestigt waren (wahrscheinlich war jede kachelschicht dann in einen messingreifen zur stabiliesierung gesetzt) - dazu reichen meine historischen kenntnisse nicht. ist ja auch nicht so wichtig - die frage ist doch was machst du draus?
wie willst du die teile reproduzieren: Giessen oder abformen? wenn du wirklich mit "ankern" arbeiten willst, dann mit metall mit geringer wärmedehnung, vielleicht edelstahl? so dünne keramikstiftchen sehe ich wirklich nicht als option an, das hält nicht lange.
pliester

Beitrag von pliester »

Von den einfachen Teilen habe ich schon Gipsformen mit abnehmbaren Holzrahmen angefertigt, in denen ich die Kachelmasse eindrücken kann, das klappt recht gut.
Allerdings sind sind stellenweise Nacharbeiten zur Schärfung der Kontur nötig, da Diese beim Orginal mit Glasur zugelaufen sind.
Von den Säulen muß ich mir erst noch eine Dreiteilige Gipsform anfertigen(mit Aufmaßen wegen der Schrumpfung) und die Säulen dann mit Gießmasse erstellen.
Zur Befestigung der Kacheln habe ich mir überlegt, sie entweder mit "Ytong-Kleber" (bei den Schamottsteinen hält Er) oder mit Ton zu befestigen (muß ich erst noch ausprobieren) und zur Abfallsicherung Gewindestangen zu setzten in Verbindung mit Speichenmuttern( ohne durchgehende Bohrung in Messing mit Gummi-Unterlege-Scheibe).

Gruß Jürgen
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