Seite 1 von 2

Fundation und Desiglinder

Verfasst: Dienstag 7. März 2023, 01:00
von Frohsinn 14
Seid gegrüßt,
ich komme mit meiner Frage im weitem Netzt nicht weiter und verzweifle gerade ...

ich möchte gerne auf den geschrühten oder lederharte/trockenen Ton etwas malen.
Ich habe, so wie ich es einige Male sah und wie es auch von Mayo beschrieben wurde, auf geschrühten Ton zuerst mit Fundation das Werkstück 3x weiß glasiert und dann mit schwarzem Desinliner von Mayco, Schrift und Scherenschnitt aufgemalt. Das Ganze bei 1230° gebrannt und nun ist es alles sehr verlaufen. Keine einzige klare Linie ist mehr vorhanden. Woran liegt das? :oops:

Kann mir jemand Glasuren empfehlen auf welchen ich schreiben oder malen kann ohne das es verschwimmt? Gerne auf Geschrühten aber auch auf trockenem/lederharten Ton.
Ich brenne zwischen 1220-.1230.

Ich wäre jemanden sehr dankbar, wenn man mir weiterhilft..

Herzliche Grüße
Frohsinn

Re: Fundation und Desiglinder

Verfasst: Dienstag 7. März 2023, 05:23
von Töpfermobil
Hallo auch hier nochmal :)
Tut mir leid für die Enttäuschung, ich kann mir vorstellen, wie die Ernüchterung war nach dem Aufwand... :(
Habe oft mit reinen Farbkörpern auf (weißen) Glasuren gemalt, eigene Rezepte und auch mal einen teuren Bottich von Botz ausprobiert. Das mit Botz war auf einem Teller, also Flachgeschirr und ich weiß jetzt nicht, ob du auf Gefäßwänden bzw. stehenden Objekten gemalt hast. Jedenfalls ist nichts verlaufen und daher kann ich das empfehlen. Das Pferd (Apfelschimmel) kam wunderschön heraus. Damit das eine ebene Fläche wird, hab ich Botz entgegen der ANleitung über den Teller geschüttet. Dazu sollte die Glasur aber etwas verdünnt werden, das hatte ich nciht bedacht und nicht gemacht und es bildete sich ein Glasurloch. Ansonsten aber top mit der Farbe, auch bei dünnen Pinselstrichen.
Für richtig krasse Linien eignen sich meiner Erfahrung nach andere Techniken besser, mit Engobe und Sgraffitto vor allem.
Vielleicht hilft dir dieser Erfahrungswert weiter...

Re: Fundation und Desiglinder

Verfasst: Dienstag 7. März 2023, 08:00
von Maria Ortiz Gil
Hallo Frohsinn 14,

einerseits kann man dich um deine misslungene Keramik bedauern, andererseits wundert es einen gar nicht dass es so gekommen ist, denn der einzige Weg zum Erfolg ist, dass man Materialien und Techniken die man noch nicht kennt IMMER erst mal vorher auf unwichtigen Stücken ausprobiert. Profis machen das auch so und es ist nur in der unschuldigen Ahnungslosigkeit der Anfänger begründet, dass diese meinen, es würde auch ohne (meist mehrfache) Proben gehen.
Ohne ein Foto zu sehen lässt sich nicht genau sangen was da bei dir passiert ist, aber dass deine Malerei verlaufen ist liegt möglicherweise daran, dass die Glasur auf der du gemalt hast entsprechend läuft und die darauf liegende Malfarbe mitnimmt.
Auf Glasuren zu malen beinhaltet immer, dass die Farbe in den Glasfluss mit einschmilzt, was normalerweise keine exakte Kontur ergibt. Vielleicht wäre es besser unter einer transparenten Glasur zu malen. Exakt abgegrenzte Farbfelder und Linien lassen sich gut mit Abdeckwachs oder anderen Trennmitteln herstellen (Beiträge dazu gibt es hier im Forum).
Natürlich ergibt jede Technik einen anderen Ausdruck. Vielleicht kannst du ein Foto einstellen dass ungefähr zeigt, welches Ergebnis du haben möchtest und vielleicht kann man dir dann eine passende Technik raten.

Schönen Gruß
Maria

Re: Fundation und Desiglinder

Verfasst: Dienstag 7. März 2023, 08:29
von Yaki
Desiglinder? Wat dat?

Re: Fundation und Desiglinder

Verfasst: Dienstag 7. März 2023, 11:22
von Frohsinn 14
Liebe Maria.
vielen Dank für Deine schnelle Antwort.
zu meinem bedauern, hatte ich vorher viele Experimente gemacht, um herauszufinden welche Glasur/Farbe sich am Besten eignet. Und da hatte die Kombination von Fundation und Designer Liner von Mayco gut funktioniert. Selbst bei der Steinzeugglasur mit Botz hatte es funktioniert. Meine Probe war ein Platte, wurde also liegend gebrannt und ich glaube ich habe nur 1x glasiert ( grr, das hab ich vergessen zu notieren) Der Becher den ich , bzw. meine Tochter dann herstellte, da war es natürlich nicht in der waagerechten. Kann es daran liegen?
Ja nur auf dem Ton oder auf dem Oxid malen funktioniert hervorragend, aber bei manchen Gegenständen finde ich eine Farbe als Hintergrund sehr schön.
Gerne würde ich ein Bild einfügen, finde allerdings nicht herraus wie das hier geht ....

Lieben Gruß
Frohsinn

Re: Fundation und Desiglinder

Verfasst: Dienstag 7. März 2023, 11:46
von Frohsinn 14
Hier das Bild ....
Bild

Re: Fundation und Desiglinder

Verfasst: Dienstag 7. März 2023, 12:08
von Frohsinn 14
Grüße DIch Töpfermobil,
vielen Dank für Deine Antwort. Ja das war schon sehr ärgerlich, gerade weil ich vorher viel ausprobiert habe und dann dachte nun hätte ich es gefunden. Noch viel ärgerlicher ist, daß es meine Tochter mühevoll als Geschenk gefertigt hatte ...
Auf einer flachen Platte war das Schriftbild in Ordnung. Das mißglückte Bild würde allerdings an einer Gefäßwand aufgetragen.
Obwohl mir fällt gerade ein, in einer Schüssel habe ich es auch schon mal auf dem Boden etwas geschrieben, dieses war auch nicht sehr klar, aber da der Schriftzug viel kleiner war, viel es nicht ganz so auf, aber zufrieden war ich nicht. Bei der Probe habe ich es, ich glaube nur 1x glasiert und nicht wie bei dem Becher 3x.

Welche Glasur von Botz hattest Du genommen? Ich hatte es mit Steinzeugglasur ausprobiert, im liegendem Zusatnd auch super....

Sgraffitto ist auch schön, hmmmm

Lieben Gruß
Frohsinn

Re: Fundation und Desiglinder

Verfasst: Dienstag 7. März 2023, 14:08
von Maria Ortiz Gil
Hallo Frohsinn 14

du erklärst ja selbst, dass deine Proben unter anderen Bedingungen gemacht wurden: flach liegend und nur eine Schicht, anstatt vertikal und drei Schichten. Jedes ergibt halt andere Effekte und kann, wie man sieht, nicht miteinander verglichen werden. Insofern haben deine Proben nicht viel genützt, da du dich nicht an deren Bedingungen gehalten hast. Drei Schichten Glasur ergeben einen viel dickeren Glaskörper, in dem die Farbe viel tiefer einsinken und sich verteilen kann. Dazu kommt noch die Schwerkraft, die die flüssige Glasur in der Schmelze beeinflusst und die Malerei verzieht. Vielleicht hilft es sich zu vergegenwärtigen, dass das alles im Ofen tatsächlich mal flüssig wird.
Eine Enttäuschung, aber du kannst es auch als wertvollen Baustein im keramischen Lernprozess ansehen: Man kann NIE davon ausgehen dass es „schon irgendwie klappen wird“, wenn etwas nicht genau erprobt ist, weil viele unterschiedliche Komponenten genau zusammenspielen müssen, (Rezeptur, Verarbeitung, Temperatur und einiges mehr), damit ein bestimmtes keramisches Ergebnis zustande kommt. Es braucht nur eins davon nicht zu stimmen, damit die Erwartung nicht erfüllt wird.

Schönen Gruß
Maria

Re: Fundation und Desiglinder

Verfasst: Dienstag 7. März 2023, 16:18
von Molly
Ich mache es ganz anders, ich grundiere mit weißer oder Porzellanengobe und male dann mit Unterglasurfarben darauf . Das kann man auf gut durchgetrocknetem ungeschrühtem oder geschrühtem Scherben machen. Danach wird evtl ein w. Mal geschrüht. Als Abschluss wird dann alles mit Farblosglasur hart gebrannt. Damit umgehe ich unkalkulierbare Risiken bei der Glasur, da alles durch den Schrühbrand fest ist und nichts mehr ausschwemmen kann.
Mit freundlichen Grüßen Moly

Re: Fundation und Desiglinder

Verfasst: Dienstag 7. März 2023, 17:55
von carboncookie
So wie Molly mach ich es auch. Das hat sich bis jetzt am besten bewährt!
Man kann statt der Engobe auch gleich mit Unterglasurfarben grundieren. Das würde sich aber nur rentieren, wenn der Ton sehr feine Details hat, die erhalten bleiben sollen. (Engobe liegt dafür manchmal etwas zu dick auf.)

Re: Fundation und Desiglinder

Verfasst: Dienstag 7. März 2023, 20:32
von Töpfermobil
Hallo, Frohsinn,
genau, das war die Steinzeugglasur von Botz. Nur 1x hergenommen, daher habe ich mir ihren Namen nicht gemerkt.
Ich halte dir die Daumen, dass die nächsten Versuche besser klappen! Manchmal hilft es, etwas Abstand zum Stück zu bekommen - manche meiner Teile fand ich zuerst potthässlich, nach einigen Monaten dann plötzlich doch wunderschön... Das knüpft sich oft an die (enttäuschten) Erwartungen. Die/der Beschenkte weiß von dem eigentlichen Ziel ja auch nichts, nehme ich an... Vielleicht hilft das deiner Tochter, aus den Augen dieser Person zu betrachten.
Herzliche Grüße!

Re: Fundation und Desiglinder

Verfasst: Mittwoch 8. März 2023, 20:52
von Frohsinn 14
Grüße Euch ,
vielen Dank für Eure, sooooooooooo hilfreichen Antworten!!!!!!
Herzlichen Gruß
Frohsinn

Re: Fundation und Desiglinder

Verfasst: Donnerstag 18. Januar 2024, 10:42
von Molly
Was ist das habe noch davon was gehört. Habe auch im Internet geforscht und selbst auf der Mayco Seite wird davon nichts erwähnt. Bitte lasst mich nicht dumm sterben. Mit freundlichen Grüßen Eva

Re: Fundation und Desiglinder

Verfasst: Donnerstag 18. Januar 2024, 20:26
von Dreckspatz
Hallo, ich verwende den mayco Designer liner auf geschrühte Scherben und brenne mit 1230grad. Nix verläuft, trotz senkrechter Fläche an Bechern.
LG chris

Re: Fundation und Desiglinder

Verfasst: Donnerstag 18. Januar 2024, 20:55
von Jens Adam
Hallo Chris,
da ich ebenfalls mit dem DesignerLiner Probleme hatte (schwarz; blutet unter Jäger 1290 Transparentglasur bei 1220 deutlich aus) würde mich interessieren welche Glasur Du verwendet hast. Ich habe stattdessen dann Mayco Stroke&Coat Schwarz (Tuxedo) verwendet, das funktioniert bei mir besser, aber auch noch nicht perfekt.
@Eva: Die Glasur findest Du unter "Mayco Foundations". Die Themenüberschrift ist leider etwas irreführend.
Viele Grüße, Jens