3 Fragen: abgeplatze Böden, Holzteller auf Drehscheibe, einmal brennen

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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kreativraum-ostseekoje
Beiträge: 16
Registriert: Dienstag 18. Januar 2022, 17:39

3 Fragen: abgeplatze Böden, Holzteller auf Drehscheibe, einmal brennen

Beitrag von kreativraum-ostseekoje »

Moin,

habe zwei für meine Verhältnisse recht gelungene, größere, gedrehte Vasen mitgeschrüht. Zu meiner Enttäuschung waren bei beiden die Böden abgeplatzt.
Gibt es dafür eine Erkärung? Und vor allem, kann ich das irgendwie retten, mit frischem Ton neu ausarbeiten und nochmal schrühen?

Darüber hinaus habe ich noch zwei weitere Fragen: Habe mir Holzplatten für die Drehscheibe bestellt, um das Risiko zu vermeiden, dass meine gedrehten Objekte beim Abnehmen von der Scheibe sich verziehen oder Schaden nehmen. Nur haftet der Ton darauf nicht, ich komme also nicht zurecht damit. Gibt es da einen Trick?

Und zu guter Letzt: Habe mitbekommen, dass einige Töpfer statt 2x zu brennen(Schrühen und anschl. Hochbrand) es mit einem Aufwasch hinbekommen. Das würde natürlich erheblich STromkosten sparen, wie macht man das?

Bin Hobbykeramikerin und leider kann ich niemanden fragen, wenn ich so vor mich hinwurschtele, daher vielen Dank im Voraus!
Viele Grüße, Kerstin
Ursula28
Beiträge: 443
Registriert: Montag 10. März 2014, 17:03

Re: 3 Fragen: abgeplatze Böden, Holzteller auf Drehscheibe, einmal brennen

Beitrag von Ursula28 »

Hallo,
1. waren die Vasen gut durchgetrocknet?
2. wie schnell war die Aufheizgeschwindigkeit beim Schrühbrand, wenn zu schnell aufgeheizt wird kann es zum Abplatzen kommen
3. war die Drehmasse gut geschlgen, dass die Textur der Masse homogen war
4. war vielleicht eine Luftblase die Ursache
ein Bild ist immer hilfreich
dies können Gründe für Dein Problem sein.
Gruß Ursula
kreativraum-ostseekoje
Beiträge: 16
Registriert: Dienstag 18. Januar 2022, 17:39

Re: 3 Fragen: abgeplatze Böden, Holzteller auf Drehscheibe, einmal brennen

Beitrag von kreativraum-ostseekoje »

Liebe Ursula
Danke für deine Antwort! War unterwegs, daher erst jetzt: Die Vasen waren gut durchgetrocknet. Allerdings habe ich sie einen Tag, bevor ich sie in den Ofen gestellt habe, engobiert. Das ist auch die einzige Erklärung, die mir dazu eingefallen ist, dass das zu schnell war? Dagegen spricht, dass ich noch andere, kleinere Vasen gleichfalls engobiert hatte und da ist nichts passiert.
Die Drehmasse hatte ich gut geknetet (Büffelkopf) und die Aufheizgeschwindigkeit habe ich seit Jahren nicht verändert, weil ich mich nicht traue, an den Standardeinstellungen etwas zu ändern. Ist noch selten mal was passiert. Welche Aufheizzeit würdest du denn empfehlen?
Danke vielmals und schöne Grüße , Kerstin
kreativraum-ostseekoje
Beiträge: 16
Registriert: Dienstag 18. Januar 2022, 17:39

Re: 3 Fragen: abgeplatze Böden, Holzteller auf Drehscheibe, einmal brennen

Beitrag von kreativraum-ostseekoje »

Ach so, viel wichtiger noch, als die Ursachenforschung: Kann ich den Boden mit frischem Ton neu aufbauen und nochmal schrühen? Oder sind die Vasen nicht zu retten?
Ursula28
Beiträge: 443
Registriert: Montag 10. März 2014, 17:03

Re: 3 Fragen: abgeplatze Böden, Holzteller auf Drehscheibe, einmal brennen

Beitrag von Ursula28 »

Hallo Kerstin, von welcher Höhe reden wir?
Wenn Du sicher gehen willst, ob das Gefäß trocken ist, stelle es ein paar Stunden auf Zeitung. Wenn sich diese wellt, ist der Boden nicht trocken genug. Oder wenn sich das Gefäß noch recht kalt anfühlt ( kälter als die Umgebungsluft) , ist das die Verdunstungskälte und das Gefäß ist noch nicht getrocknet.
Mach doch mal ein Foto. Du kannst das Gefäß nicht retten.
Gruß Ursula
kreativraum-ostseekoje
Beiträge: 16
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Re: 3 Fragen: abgeplatze Böden, Holzteller auf Drehscheibe, einmal brennen

Beitrag von kreativraum-ostseekoje »

Ach schade, dass da nichts zu retten ist. Aber Danke für die Antwort. Ich kann nochmal ein Foto machen (morgen), aber da ich die abgesprengten Brocken schon entsorgt habe, wird man nicht viel erkennen. Es waren größere Stücke dabei (Puzzleteile, aber auch kleine Klumpen).
Erstmal einen schönen Abend, und nochmals Danke!
Regina
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Re: 3 Fragen: abgeplatze Böden, Holzteller auf Drehscheibe, einmal brennen

Beitrag von Regina »

Wenn viele , kleine Stücke entstanden sind, ist meist Restfeuchte die Ursache. Es hilft mit dem Boden nach oben brennen oder den Boden auf Abstand zur Platte bringen.
kreativraum-ostseekoje
Beiträge: 16
Registriert: Dienstag 18. Januar 2022, 17:39

Re: 3 Fragen: abgeplatze Böden, Holzteller auf Drehscheibe, einmal brennen

Beitrag von kreativraum-ostseekoje »

Keramikschaden Vasen nah (Klein).jpg
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kreativraum-ostseekoje
Beiträge: 16
Registriert: Dienstag 18. Januar 2022, 17:39

Re: 3 Fragen: abgeplatze Böden, Holzteller auf Drehscheibe, einmal brennen

Beitrag von kreativraum-ostseekoje »

/attachment]
Vasenschaden (Klein).jpg
Und hier noch die http://www.kalkspatzforum.de/download/f ... 970anderen Vasen daneben, die es überlebt haben, zum Vergleich
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Ursula28
Beiträge: 443
Registriert: Montag 10. März 2014, 17:03

Re: 3 Fragen: abgeplatze Böden, Holzteller auf Drehscheibe, einmal brennen

Beitrag von Ursula28 »

Hallo Kerstin, das sieht mir nicht nach einer homogenen Textur aus. Lass Dir mal das Tonschlagen von einem Profi zeigen.
Ich habe das Ochsenkopf kneten mal versucht und bleiben gelassen.
Gruß Ursula
kreativraum-ostseekoje
Beiträge: 16
Registriert: Dienstag 18. Januar 2022, 17:39

Re: 3 Fragen: abgeplatze Böden, Holzteller auf Drehscheibe, einmal brennen

Beitrag von kreativraum-ostseekoje »

Ups, okay - vielen Dank für Deine Einschätzung! Das gehe ich an, hätte das nur nicht erwartet... Liebe Grüße
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: 3 Fragen: abgeplatze Böden, Holzteller auf Drehscheibe, einmal brennen

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Kerstin,

Ich schließe mich der Meinung an, dass der Boden noch nicht ganz trocken war. Die abgeplatzten Stücke sehen auch im Verhältnis einigermaßen dick aus, wahrscheinlich weil diese beiden Vasen auch entsprechend größer sind, als die anderen Gefäße die du gemacht hast. Dementsprechend haben die Böden der anderen Sachen wahrscheinlich nicht so viel Volumen und konnten daher eventuelle Restfeuchte leichter abgeben.

Der Grund, weshalb du die Form nicht mit weichem Ton nacharbeiten und noch mal schrühen kannst liegt unter anderem in der Schwindung. Das nachgearbeitete Teil würde ja beim Trocknen kleiner werden und nicht mehr zu dem geschrühten passen. Abgesehen davon schmilzt der Ton beim Schrühen nicht, so dass sich die beiden Teile nicht verbinden würden.
Mache einfach schöne neue Vasen und sieh es als Erfahrung an. Ursula hat ja schon beschrieben wie man erkennt, ob noch Restfeuchtigkeit im Boden ist. Zweckmäßig ist es auch die Gefäße auf der Öffnung zu trocknen, so dass der Boden die höchste Stelle ist. Dadurch trocknen sie nicht nur langsamer, weil von innen ja nicht so viel Luftaustausch stattfindet, sondern auch gleichmäßiger. Probleme gibt es dabei nur, wenn der Rand sehr dünn und das Gefäß aber schwer ist, so dass das Gewicht verhindert, dass sich der Rand beim Schwinden gleichmäßig zusammen zieht. Aber das ist ein anderes Thema.

Schöne Grüße,
Maria
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