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Stark laufende Glasur

Verfasst: Samstag 19. August 2006, 17:45
von Diana
Eine neue goldartige Glasur ist im Ofen stark abgelaufen und klebt nun dafür auf der Platte bombenfest... :( Obwohl da stand: läuft nicht ab :evil:

Ich hab sie normal dick aufgetragen, wie empfohlen. Gebrannt hab ich auch im angegebenen Temperaturbereich.
Wie kann ich das Ablaufen in Zukunft verhindern? Haltezeit verkürzen? Oder etwas zusetzen?

Goldglasur

Verfasst: Sonntag 20. August 2006, 16:40
von Carstens
Hallo Diana,

es ist nicht alles Gold, was so ähnlich aussieht. Handelt es sich um eine
glänzend gelbe Glasur, oder um eine Kristallglasur?

Bei ersterer würde ich weiß-fetten Ton so lange zusetzen, bis die Glasur
steht, ohne matt zu werden. Zur Zeit verwende ich eine Fertigglasur, der
ich, je nach Einfärbung 30-50% Ton zusetze. Auf Trockengewicht gerechnet!

Bei einer Kristallglasur würde ich es mit Tonerdehydrat versuchen. Da
reicht vermutlich max. 10%.

Könnte es auch sein, dass die Glasur vor Gebrauch nicht richtig aufgerührt
war?

Gruss
Carstens

Verfasst: Montag 21. August 2006, 16:22
von Abrasol
Hi Diana,

Ich habe bereits mit mehreren solcher Effektglasuren (Gold oder Bronzeeffekt) herumexperimentiert und mir scheint dass man sehr genau auf Temperatur achten muss. Diese Glasuren enthalten sehr oft eine rauhe Menge an Oxiden (was sie auch recht teuer macht) und was dann zu einem schmalen Temperaturbereich führt in dem sie optimal werden (weder laufen noch matt bleiben).
Ich hab sie normal dick aufgetragen, wie empfohlen. Gebrannt hab ich auch im angegebenen Temperaturbereich.
Wie kann ich das Ablaufen in Zukunft verhindern? Haltezeit verkürzen? Oder etwas zusetzen?
Mach doch mal einen Test mit nur kurzer oder gar keiner Haltezeit oder versuch es mit Zusätzen.

Mir wurde in diesem Thread http://forum.kalkspatz.de/viewtopic.php?t=590 (3tes Post von Pit) eine ganze Liste angegeben, die du dazu verwenden kannst.

In deinem Fall könntest du z.B. eine Testreihe mit je 2,5-5-7,5% u.s.w machen je nachdem was du zusetzt gröber, 5, 10, 15, 20%

Falls es noch Detailfragen gibt, nur zu :wink:

Verfasst: Dienstag 22. August 2006, 07:40
von Diana
Danke euch, ich werde ausprobieren.

Aber erstmal ist ein kurzer Urlaub angesagt :D

Verfasst: Dienstag 22. August 2006, 10:35
von Pit
na zuerst hoffe ich mal das der urlaub schön wird/war. je nachdem wann du (diana) das hier liest.
es würde vorteilhaft sein, wenn du generell mal die vorgesehene temperatur sagst und die welche du eingestellt hast (und haltezeit).
ich praktiziere neben dem verändern von glasuren noch einen anderen "trick". ich habe ja nur auf der scheibe gedrehte stücke. da gehört es sich natürlich das alle keramiken ordentlich "abgestochen" werden. d.h. - man nimmt5 mit der kamm-schiene unten am fuß etwas vom boden weg. dieser bereich wird mit abgewischt und bleibt glasurfrei. das sieht sauber aus und die glasur hat im fall des ablaufens nochmal 3 mm platz. ok, das macht ja fast jeder.
wenn ich aber sehe die glasur ist zu dick bzw könnte ablaufen, dann ritze ich mit einer nadel einmal rund um das gefäß einen ritz in die glasur. am besten in der vertiefung zw. gefäß und fuß (falls das jeweilige gefäß einen solchen hat). das hat mir früher so manches stück + ofenplatte gerettet.
auch kleine dreikant-leisten aus porzellan oder einfache tonkugeln unter dem ablauf-gefährdeten gefäß helfen. ich kenne töpfer, die stellen unter die stücke mit laufglasur extra auffangteller. die sehen aus wie teller die nochmal in der mitte einen extra ring haben. auf dem steht die keramik. die tellerfahne dient zum auffangen der glasurtropfen. hierfür muss man aber ton nehmen, welcher nicht dicht brennt. sonst würden diese teller im 2. glattbrand zerfliegen (dichtes nicht nochmal in den ofen stellen).

Stark laufende Glasur - Ofenplatte

Verfasst: Dienstag 22. August 2006, 15:19
von Uwe
Hallo Diana,
was Deine Ofenplatten betrifft, gibt es doch ein recht einfaches und preiswertes Mittel, diese zu schützen. Probier's doch mal damit, die Platten mit Trennmittel einzustreichen, dann ist es auch egal, wenn der eine oder andere Tropfen auf die Ofenplatte fällt.

Grüße und viel Erfolg
Uwe