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Tonschüsseln mit Engobe - Hilfe!

Verfasst: Freitag 7. April 2006, 16:36
von Sara
Hallo zusammen

Ich habe echt nicht viel Ahnung von Keramik. Ich habe gerade mit meinen Schülern eine Schüssel in der Würstchentechnik hergestellt. Ich hoffe nur, dass die Schüsseln beim Brennen nicht auseinanderfallen. Zwei dieser Schüsseln hatten Risse und sind nach dem Trocknen auseinandergefallen.
Meine erste Frage ist:
1. Kann man die Teile die fehlen, auf getrocknetem Ton, durch frischen Ton ersetzen?
2. Wie lange kann man den Ton rumstehen lassen, bevor man ihn brennt, spielt das überhaupt eine Rolle? Ich musste eben noch eine Engobe besorgen und die kommt erst in einer Woche. Macht das den Schüsseln nichts, (es hat auch welche die bereits schon ein bisschen angemalt sind)

Ich hoffe ihr könnt mir helfen, denn ich kenne leider niemandem der mir helfen konnte bisher... :(

Verfasst: Freitag 7. April 2006, 16:55
von Abrasol
Hi Sara,
1. Kann man die Teile die fehlen, auf getrocknetem Ton, durch frischen Ton ersetzen?
Leider nicht, auch wenn Ton ein wunderbares Material zum Verarbeiten ist, hat er gerade hier seine Grenzen. Einmal ganz getrocknet lässt er sich nicht mehr auf diese Weise weiterverarbeiten,ausser eventuell schleifen oder abreiben oder durch ähnliche (Fachbegriff bitte einsetzen) Prozeduren bearbeiten.

Informiere dich doch mal über Paperclay (googeln) dieses Material, das aus Ton und ca. 25% Papierfasern bzw. Zellulose zusammengesetzt ist, erlaubt derartige Reparaturen z.B. - Lässt sich auch selbst herstellen.
2. Wie lange kann man den Ton rumstehen lassen, bevor man ihn brennt, spielt das überhaupt eine Rolle?
Im Prinzip tut das "rumstehen" dem Ton nichts, ausser dass er staubig wird - Ton bleibt Ton! Im Garten (bzw. in der Grube) wird er ja auch nicht schlecht :wink:

Würdest du deine dritte Frage mit der Engobe nochmal genauer erläutern, bitte?

Danke

Verfasst: Freitag 7. April 2006, 19:37
von Sara
Vielen Dank für deine Antwort.

Ich habe die Engobe bereits jetzt schon aufgetragen in ungebranntem Zustand. Doch leider ist die Farbe ausgegangen und es geht etwa 1 Woche bis die neue da ist. Kann ich die Tongegenstände offen stehen lassen, (teils schon angemalt, aber noch nicht fertig)?

Verfasst: Freitag 7. April 2006, 19:41
von Martin Fricke
ja, das kannst du locker...
wenn du willst, jahrelang!

Verfasst: Samstag 8. April 2006, 03:38
von Abrasol
@Sara,

Wie schon (von Martin) erwähnt, macht das nix. Aber sieh' dich vor mit der Engobe, bzw. generell mit Engoben. Wie du hier in anderen Nachrichten lesen kannst, gibt es immer wieder (gelegentlich ist zutreffender) Probleme mit Engoben. Manche Glasuren (im Prinzip sind es ja Transparentglasuren) "passen" manchmal nicht auf die Engoben. An deiner Stelle würde ich nicht alle Gegenstände und Arbeiten mit Engobe einstreichen und glasieren, sondern nur ein Teil. Eben um sicher zu gehen, dass das Resultat auch zufriedenstellend wird. Ausser natürlich, Jemand hat das bereits vor dir, mit genau dem gleichen "Ausgangsmaterial" getestet.

Ich z.B. benutze äusserst selten Engoben, und nur zum Zweck um Muster einzugravieren oder zu ritzen, die sich dann farblich (zwischen der Originalfarbe des gebrannten Tons und der der Engobe) abheben.

Verfasst: Samstag 8. April 2006, 17:22
von Diana
Engobe wird aber im lederharten Zustand aufgetragen, d.h. wenn der Ton noch nicht trocken ist.
Den Fehler hab ich anfangs auch mal gemacht, die Engobe hält auf trockenem Ton nicht, platzt ab.

Verfasst: Samstag 8. April 2006, 17:59
von Martin Fricke
Diana, das stimmt nicht immer,
ich trage Engobe in der Regel auf getrocknetem Ton auf und sie hält,
ich habe auch schon Engobe genommen,
um abgebrochene rohe Teile damit zu kleben und es hielt.

Hängt sicher von der Schwindung der Engobe und der Auftragstärke ab, muss man ausprobieren

lG
Martin

Verfasst: Sonntag 9. April 2006, 02:12
von Abrasol
Austreichen (relativ dünn und gleichmässig) geht, - Eintauchen, sowie grosszügiges aufspritzen würde ich im trockenen Zustand nicht unbedingt empfehlen, das ist kritischer. Zu bedenken ist eventuell auch dass die Arbeiten nicht unbedingt staubtrocken sein sollten, förderlich ist das ganz sicher nicht. Gerade eben im Zusammenhang mit der Frage "wie lange kann die fertige Arbeit stehen, bevor...?"