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China Bone
Verfasst: Montag 28. Dezember 2015, 16:03
von tony
Hallo Keramik Freunde,
trotz intensiven suchens finde ich zwar Brenntemperaturen aber leider nicht wo man Grundmasse für China bone beziehen kann. Vielleicht google ich verkehrt, keine Ahnung. Wäre nett, ich bekäme einen Tipp?
(wo kleine Mengen möglich sind)
l.G. tony
Re: China Bone
Verfasst: Montag 28. Dezember 2015, 18:44
von tony
Hallo ich noch mal,
habe wohl falsch gesucht, finde aber letztlich nur Mont Blanc von Witgert, welches ich auch flüssig bekomme und wohl diesen China bone Effekt bekommt. Die negativen Bewertungen hier beziehen sich anscheinend nur auf "Drehton"?
Oder zerreißen die mit Flüssigmasse auch nach dem Brennen?
Ist das die einzige Marke, die es gibt bis 1.300 ° C ?
l.G. tony
PS. habe mich gewundert, dass wenn man hier in der Forensuche China bone eingibt keinen Treffer bekommt, habe aber wahrscheinlich nur eine falsche Vorstellung, wie man hier zu suchen hat, sorry.
Re: China Bone
Verfasst: Montag 28. Dezember 2015, 21:31
von keramikart
Hallo,
Möglicherweise hilft Dir das weiter..
http://www.robertmelchner.de/knochenporzellan/
lG. Harry
Re: China Bone
Verfasst: Montag 28. Dezember 2015, 22:54
von nicht mehr angemeldet
Keramikbedarf Zinser hat Bone China, am Smartphone mehr ... ist zu mühsam.
Re: China Bone
Verfasst: Montag 28. Dezember 2015, 23:39
von Gasbrenner
Schau mal bei "The Clay Cellar" nach. Die haben eine Bone-China Fertigmasse im Sortiment.
Re: China Bone
Verfasst: Dienstag 29. Dezember 2015, 02:17
von tony
Hallo,
besten Dank für Eure Antworten.
Nur Mont Blanc von Witgert gibt es bisher flüssig im Eimer und ich möchte in eine Gipsform gießen, die ich allerdings selber herstellen will vom "Model". Scheint etwas schwierig, die Industrie rührt sich das ja sicher selber an.
l.G. tony
Re: China Bone
Verfasst: Dienstag 29. Dezember 2015, 09:43
von jasminlucia
Mont Blanc verzieht sich auch als Gießmasse oft stark, langsames trocknen am besten unter Folie ist ein muss. Ansonsten wunderschön weiß, sollte 1260 gebrannt werden.
Viel Erfolg, Jasmin
Re: China Bone
Verfasst: Dienstag 29. Dezember 2015, 11:20
von nicht mehr angemeldet
Wenn´s Bone China sein muss, versuch es wirklich mal bei Zinser.
Für dich zur Info:
Außer den englischen Massen/Gießmassen gibt es auch eine von Imerys, das ist KPCL Limoges, Frankreich.
Die Bezeichnung dafür ist BC 10.
Und die Bezeichnung für die Gießmasse ist BC 10 C (C für Coulage)
Gibt es beides bei Solargil.
http://www.solargil.com/fr/coulage/3986 ... bc10c.html
Herr Zinser fuhr bis vor kurzem jedenfalls regelmäßig dorthin, um Material einzukaufen, und hat mir auch schon zwei verschiedene Porzellanmassen von da mitgebracht, zum ausprobieren. Frag ihn einfach mal, ob er dir einen Sack BC 10 C Poudre Coulage mitbringen kann.
Kleinste Menge ist 25 kg, das ist bei Gießmassen normal und kleinere Gebinde gibts nicht, außer bei Flüssigmassen.
Dann gibts noch Lemhuus ... das ist preismäßig ne Apotheke, die geben aber kleinere Mengen à 5 kg ab.
https://shop.lehmhuus.ch/index.php?page ... bone+china
Bone China ist heikel. Hat eine hohe Schwindung und verglast von allen Massen am stärksten, daher die hohe Transluzenz. Das macht es besonders schwierig, weil es im Brand sehr weich wird und sich ungeheuer schnell verformt. Nicht ganz waagerechte Platten - Wasserwaage! - und alles wird schief, Krümel, Ungleichmäßigkeiten der Wandstärke, du siehst später jede Gießnaht, alles macht sich bemerkbar nach dem Brand, es verzeiht nichts.
Re: China Bone
Verfasst: Mittwoch 30. Dezember 2015, 15:23
von tony
Hallo,
besten Dank für Eure Antworten. Wenn ich Ulrike richtig verstehe, dann gibt es also nach dem ersten Brand kein lederartiges Ergebnis(oder überhaupt ein Ergebnis), was man wie bei "normalem" Ton noch abschleifen kann(kleinste Korrekturen).
Daran habe ich noch nicht gedacht, mangels Erfahrung, ausprobieren ist in der Töpferkunst wohl der Hauptanteil.
Ich habe den "Mont Blanc" Hersteller mal angeschrieben und warte auf Antwort, wird wohl nächstes Jahr werden und falls was kommt hier mitteilen.
@ Ulrike,
Lemhuus ist ja wirklich eine Apotheke, wobei der Franken zur Zeit zusätzlich sehr hoch zum Euro steht.
l.G. tony
Re: China Bone
Verfasst: Montag 11. Januar 2016, 12:22
von tony
Hallo,
wie versprochen die Antwort, die ich bekommen habe, bestätigt weitestgehendst die von Ulrike!
Antwort Witgert:
"Bei der Porzellanmasse "Mont Blanc" handelt es sich um ein Weichporzellan oder auch Vitreous China, nicht um Knochenporzellan (Bone China). Porzellanmassen definieren sich durch dichten, weißen und transluzenten Scherben. Damit der Scherben dicht und transluzent werden kann, müssen sich beim keramischen Brand 50-70 % Glasphase bilden (im Vergleich dazu: Steinzeug max. 30 %, Steingut 0 %). Diese Glasphase ist während der Bildungstemperatur flüssig, so dass Deformationen leicht zustande kommen können. Zur Verdeutlichung: während des Brandes sind bis zu 70 % des Objekts flüssig! Außerdem haben Porzellanmassen durch diese starke Sinterung auch eine große Schwindung, die Deformationen ebenfalls begünstigt. Hier wird der Grundstein bereits bei der Trocknung gelegt. Geringste Deformationen bei der Trocknung vervielfachen sich beim Brand. Bei Bone China ist dieses Problem übrigens noch viel größer. Der professionelle Porzelliner weiß mit entsprechenden Trocken- und Brennhilfen damit umzugehen.
Den Schrühbrand sollten Sie bei mind. 980°C durchführen, den Glattbrand bei 1230-1280°C, max. 1300°C, jeweils mit 30 min Haltezeit. Bei den Aufheizraten gibt es keine Besonderheiten zu beachten. Je höher Sie brennen, umso mehr Glasphase bildet sich, d. h. umso größer wird die Transluzenz, aber auch die Gefahr von Deformationen.
Aus Limoges gibt es verschiedene Porzellanmassen mit unterschiedlichen Eigenschaften, aber unseres Wissens ebenfalls kein Bone China. Deformationen sind bei Limoges-Porzellan ebenso wie bei unserem abhängig von Schwindung und Anteil an Glasphase.
Da unser Porzellan "Mont Blanc" das transluzenteste (und weißeste) Porzellan für den Elektrobrand weltweit ist, muss es mehr Glasphase bilden als andere Porzellane und kann daher auch mehr deformieren. Brennen Sie etwas niedriger, dann bildet sich weniger Glasphase und die Gefahr von Deformationen ist auch nicht größer als bei anderen Herstellern."
l.G. tony
PS. dann muss man sich wohl viel Zeit lassen bevor man brennen will, vielleicht nach 3 Wochen und dann zu Hause in den Backofen bei 40° C oder so...? Na ja glaube da muss man einige Tests fahren.