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Welche Pinsel für Engobemalerei?
Verfasst: Sonntag 10. August 2014, 21:00
von Tonscherbe
Hallo!
Ich möchte mit Engobe auf lederharten Scherben Namen schreiben und auch Bilder zeichnen. Ich habe schon verschiedene Pinsel ausprobiert, aber den passenden leider noch nicht gefunden. Da die Zeichnungen zum Teil recht filigran sind, muss es ein dünner Pinsel sein.
Kann mir jemand einen Tipp geben, welche Art von Pinsel hierfür geeignet ist? Bekomme ich diese nur im Keramikfachhandel oder auch in Künstlerbedarfsläden?
Viele Grüße
Tonscherbe
Re: Welche Pinsel für Engobemalerei?
Verfasst: Montag 11. August 2014, 14:12
von Steffi Fleury
Hallo Tonscherbe,
hast du es schon mal mit einem Malhorn probiert?
Re: Welche Pinsel für Engobemalerei?
Verfasst: Montag 11. August 2014, 14:16
von Steffi Fleury
Oder vielleicht die Skrafittotechnik?
Re: Welche Pinsel für Engobemalerei?
Verfasst: Montag 11. August 2014, 16:05
von Tonscherbe
Liebe Steffi!
Vielen Dank für Deine Tipps!
Ja, mit einem Malhörnchen habe ich es auch probiert. Aber der Strich war zu dick und manchmal kam plötzlich zu viel Engobe aus dem Malhörnchen, so dass der Strich verlief.
Nachdem ich gestern Abend vor den Henkelbechern saß, die ich mit Namen und Zeichnung versehen wollte, war mir klar, dass ich das mit meinen Pinseln nicht hinbekommen würde. Daraufhin habe ich einen Becher engobiert und später Namen und Zeichnung eingeritzt - also die Skrafittotechnik angewendet. Die Zeichnung ist ganz gut geworden. Der Schriftzug leider nicht so toll (zu tief eingeritzt). Vielleicht hätte ich den Becher noch etwas stehen lassen sollen. Da habe ich keine Erfahrung. Woran erkenne ich, wann der Scherben "ritzreif" ist?
Liebe Grüße
Tonscherbe
Re: Welche Pinsel für Engobemalerei?
Verfasst: Montag 11. August 2014, 18:03
von Steffi Fleury
Hallo Tonscherbe,
hast du´s schon mal andersrum probiert? Erst ritzen, dann Brennen, dann Engobieren und danach abziehen?
Woran man erkennt, das der Scherben Ritz-fest ist kann ich dir nicht sagen das ist meiner Meinung nach ein Erfahrungswert .
LG Steffi
Re: Welche Pinsel für Engobemalerei?
Verfasst: Dienstag 12. August 2014, 11:51
von Tonscherbe
Liebe Steffi,
ich glaube, nun brauche ich etwas Nachhilfe:
Du schreibst: "Erst ritzen, dann Brennen, dann Engobieren und danach abziehen."
Erst ritzen ist klar. Dann brennen - meinst Du schrühen? Ich dachte, engobieren geht nur auf lederhartem Scherben. Und was meinst Du mit abziehen?
Schon mal im Voraus herzlichen Dank für Deine Antwort!
Liebe Grüße!
Re: Welche Pinsel für Engobemalerei?
Verfasst: Mittwoch 13. August 2014, 15:30
von Steffi Fleury
Hallo Tonscherbe,
Ich arbeite schon ewig mit Engoben und habe viel Experimentiert.
Ja ich meine erst Schrühen, so niedrig wie möglich (950 C). Danach Engobe auftragen (Wässerig) nicht zu dick sonst reißt sie! Danach mit einem Feuchten Schwamm nicht zu Nass abwischen, so bleibt die Engobe in den Vertiefungen. So habe ich meine Schriften und Floralen Muster gemacht und war sehr zufrieden. Probier es doch mal aus!
Würde mich freuen Ergebnisse zu sehen.
LG Steffi
Re: Welche Pinsel für Engobemalerei?
Verfasst: Mittwoch 13. August 2014, 18:23
von Tonscherbe
Liebe Steffi!
Das werde ich mal ausprobieren und Dir dann berichten - das kann aber eine Weile dauern, da ich nicht regelmäßig zum Töpfern komme.
Kann ich denn für diese Technik "normale" Engobe nehmen oder muss es Sinterengobe sein?
Herzlicher Gruß
Re: Welche Pinsel für Engobemalerei?
Verfasst: Donnerstag 14. August 2014, 19:34
von ts-tonskulptur
hallo ihr beiden,
diese frage hat mich auch interessiert, bzw. ich wollte eigentlich wissen, ob ich nach dem schrühbrand noch engoben aufbringen kann? danke für die infos von dir, steffi!
aber eine frage bleibt mir noch:
steffi, brennst du den scherben anschließend nochmal und wie hoch???
vielen dank schon mal!
gruß!
ts
Re: Welche Pinsel für Engobemalerei?
Verfasst: Freitag 15. August 2014, 14:08
von Steffi Fleury
Hallo Tonskulptur,
ich brenne den Scherben anschließend bei 1050 -1080 Grad.
Hallo Tonscherbe,
auf alle fälle Engobe Sinterengobe ist was völlig anderes.
LG Steffi
Re: Welche Pinsel für Engobemalerei?
Verfasst: Samstag 21. März 2015, 06:55
von Tonscherbe
Liebe Steffi!
Lang lang ist´s her, seitdem Du mir den Tipp mit dem Abziehen gegeben hast. Aber als Hobby-Töpferin habe ich immer wieder recht lange Pausen beim Werkeln...
Ich danke Dir ganz herzlich für die Info, denn es hat wirklich gut geklappt - zumindest beim zweiten Anlauf. Beim ersten Mal habe ich nicht tief genug geritzt, so dass beim Abwischen mit dem Schwamm auch die Engobe in den Vertiefungen mit weggewischt wurde.
Und dann hatte ich die Idee, zwei Techniken an einem Becher auszuprobieren:
Den Schriftzug habe ich mit dem Malhörnchen gemacht und das Muster mit der Abziehtechnik. Über das Ergebnis habe ich mich sehr gefreut!
Nochmals ganz herzlichen Dank an Dich!
Viele liebe Grüße
Tonscherbe
Re: Welche Pinsel für Engobemalerei?
Verfasst: Samstag 21. März 2015, 11:42
von lehmslust
Hallo allerseits!
Was mich jetzt interessieren würde: kann man den geschrühten und anschließend mit Engobe bemalten Scherben auch gleich noch glasieren? Oder muss man erst noch mal brennen und dann glasieren?Viele Grüße von
lehmslust
Re: Welche Pinsel für Engobemalerei?
Verfasst: Samstag 21. März 2015, 22:54
von Gasbrenner
Man kann durchaus mehrere Schichten Engobe/Glasur übereinander auftragen und ein einem Brand einbrennen, wenn die Anwendungstemperaturen überein stimmen. Zu beachten ist natürlich, dass es, abhängig von Schichtdicke, Feuchtigkeitsgehalt und Trockenschwindung, zu Fehlern kommen kann. Wenn die Glasur sich z.B. beim Trocknen zusammen zieht, kann es sein, dass sie , zusammen mit der Engobe, abblättert. Am besten funktioniert das, nach meiner Erfahrung, wenn man die Glasur aufsprüht und Glasur+Engobe mit Kleber versetzt.