kalkspatz e.V. - Keramik-Forum

Hallo Chemieprofis,
ich hatte mir für Raku das Buch von Steven Branfman gekauft. Er verwendet in zahlreichen Raku-Versätzen "kalziniertes Borax". Ich habe es zunächst mit normalem Borax versucht ,dann wird die Glasur nach einem Tag bereits stichfest. Gibt man zusätzlich Wasser hinzu passiert wieder das selbe. Kalziniertes Borax hab ich nirgends gefunden, man kann es angeblich bei 400 Grad im Brennofen selbst kalzinieren, d.h. das Kristallwasser entziehen.
Nun Meine Frage:
1. funktioniert das ? 2. wenn man kalz. Borax in den Glasurversatz einrührt passiert dann nicht wieder das selbe? Es kommt ja wieder Wasser hinzu. 3. oder kennt jemand eine Einkaufs-Quelle

Vielen Dank für eure Tipps

Hallo Lottie,
ob calciniert oder nicht, ist eigentlich Jacke wie Hose - beides ist wasserlöslich und der calcinierte nimmt jedenfalls das Wasser wieder auf, wenn er damit in Berührung kommt. Es ist höchstens eine Frage des Gewichtes, denn bei nicht calciniertem wiegst du ja statt Borsäure auch Kristallwasser mit ein. Hast du kein Berechnungsprogramm zum umrechnen? Du kannst auch eine Borfritte oder ähnliches nehmen, dann vermeidest du den von dir beschriebenen Effekt und auch weitgehend das Streuen im Brand.
Gruß, Ulrike

Vielen Dank für den Tipp!

Ulrike hat geschrieben:Hallo Lottie,
ob calciniert oder nicht, ist eigentlich Jacke wie Hose - beides ist wasserlöslich und der calcinierte nimmt jedenfalls das Wasser wieder auf, wenn er damit in Berührung kommt. Es ist höchstens eine Frage des Gewichtes, denn bei nicht calciniertem wiegst du ja statt Borsäure auch Kristallwasser mit ein. Hast du kein Berechnungsprogramm zum umrechnen? Du kannst auch eine Borfritte oder ähnliches nehmen, dann vermeidest du den von dir beschriebenen Effekt und auch weitgehend das Streuen im Brand.
Gruß, Ulrike

Danke für die Hinweise!
Hab mich zwischenzeitlich schlau gemacht und bleibe trotzdem etwas unsicher: verwendet man statt calziniertem Borax kristallines, müßte man die erforderliche Menge dann wegen des unterschiedlichen Molekulargewicht mit dem Faktor 1,9 multiplizieren. Eine bekannte Keramikerin verneinte aber diese Vorgehensweise und behauptet sie verwende immer die gleiche Gewichtsmenge. Darüber hinaus fällt mir auf, dass niemand erwähnt, dass sich Borax nur in heißem Wasser auflöst, ansonsten bleiben die Körner in der Glasur sichtbar. Sie behauptet dass sei ebenfalls egal.
Kann mir noch jemand seine Erfahrungen mitteilen ?