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in Glasur tauchen
Verfasst: Samstag 29. September 2012, 17:38
von Nandomo
Hallo miteinander,
mein Name ist Chris und ich bin neu hier. Ich hätte da mal eine Frage an die erfahrenen Hasen hier.
Ich arbeite mit Transparentglasur (Pulver), das ich bisher mit dem Pinsel aufgetragen habe. Das dauert aber Stunden, da ich Windlichter mit vielen Details (Türen,Fenster,Dachziegel) töpfere, da komm ich gar nicht in alle Ecken richtig rein. Da wäre es eigentlich besser, die Teile mit Glasur zu überschütten oder zu tauchen. Bisher habe ich die Glasur im Verhältnis 1:1 mit Wasser (wie Dosenmilch) gemischt. Habe dann damit versucht zu schütten, wird aber leider viel zu dick. Welches Mischungsverhältnis brauche ich zum tauchen? Hat hier jemand Erfahrungswerte?
Ich bin sehr dankbar für jede Antwort
Liebe Grüsse
Chris
Re: in Glasur tauchen
Verfasst: Samstag 29. September 2012, 19:17
von Beatbach
ich weiß nicht, wie deine Definition von Dosenmilch ist, aber Glasur zum Tauchen uder begießen sollte schon so wie Sahne, Dosenmilch etc fließen. Du musst das sowieso ausprobieren. Verdünne erst ein bisschen, versuche zu tauchen (am besten machst du ein paar probeplättchen), wenn es dir immer noch zu dick vorkommt, eben noch mal verdünnen. Wenn die Glasur antrocknet, sollte schon überall eine gleichmäßige Schicht drauf sein. Wenn dir die Konsistenz gefällt, nimm einen Liter der Glasur und wiege ihn - dann hast du einen Messwert, nach dem du immer wieder gehen kannst. Das ist bei jeder Glasur anders, wie dick sie aufgetragen sein sollte, daher kannst du es nur ausprobieren. Wenn die Glasur dann zu dünn geraten ist, lässt du sie einfach absetzen und schöpfst oben wasser ab.
Re: in Glasur tauchen
Verfasst: Samstag 29. September 2012, 22:27
von Migla
Hallo Chris,die sichersten Ergebnisse liefert eine Messung der Glasuren mit einem Aerometer.Damit kann man die Glasur für jede Art der Verarbeitung leicht und reproduzierbar einstellen.Bei meinen Glasuren haben sich zum Tauchen und zum Spritzen 45-max.50 als optimal erwiesen.Je niedriger,desto dünner ,bzw.je hoher,desto dicker wird die Glasurschicht auf dem Scherben -bei jeweils gleicher Tauchzeit.Wird zu niedrig eingestellt muss länger getaucht werden,was eine starke Durchnässung des Scherbens bewirkt und die Trocknung verzögert.Wird zu hoch eingestellt kann die Schicht sehr schnell sehr dick werden,dringt u.U.nicht in alle Feinheiten der Oberfläche ein,kann beim Trocknen leicht Risse bekommen,broeckeln ,Luftblasen einschließen und natürlich beim Brennen laufen.Auch die gewuenschte Oberflächenstruktur kann so zugekleistert werden.Ansetzwasser enthält oft feinste,fast unsichtbare Glasurbestandteile,die beim abschöpfen von zuviel Wasser verloren gehen ,deshalb aufheben.Beim tauchen hat es sich sehr gut bewährt ,das Stück mit der Standfläche nach oben zu halten bis der Bereich um den Boden trocken ist,so kann ablaufen und festbrennen oft verhindert werden.Gruss migla
Re: in Glasur tauchen
Verfasst: Sonntag 30. September 2012, 17:36
von Saara
Hallo Chris,
transparente Glasuren rühre ich sehr dünnflüssig an und "puste" sie mit einem handelsüblichen Pumpzerstäuber (z.B. Baumarkt oder Töpferbedarf) so lange an bis die Stücke eine dünne, ganz leichte "Staubzuckerschicht" haben. Beim Bemalen oder Tauchen/ Gießen war die Glasur oft zu dick und dann milchig geworden.
Viele Grüße Saara
Re: in Glasur tauchen
Verfasst: Montag 1. Oktober 2012, 21:32
von Nandomo
Vielen lieben Dank für Eure Hilfe.
Ich habs ganz einfach mal versucht, etwas mehr Wasser druntergerührt bis es gepasst hat und muss sagen, es hat ganz toll geklappt. Die erste Fuhre habe ich heute schon aus dem Ofen rausgeholt, richtig super geworden.
Um die Mischung wieder hinzukriegen bräuchte ich dann wahrscheinlich ein Aerometer. Wo gibts denn sowas?
Liebe Grüsse
Chris
Re: in Glasur tauchen
Verfasst: Montag 1. Oktober 2012, 22:07
von Migla
Hallo,die gibt es z.B.bei Carl Jaeger und anderen Keramikbedarfshaendlern.Nimm besser gleich eine Grosspackung,weil die schon mal zerbrechen können .Gruss Migla