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Re: Wirtschaftliche Brennkurve

Verfasst: Donnerstag 16. Februar 2012, 18:18
von emden
Beim Glattbrand brennen wir seit Jahren nur noch flotte Lotte bis zur Endtemperatur und das bei 500l -Öfen , wie auch Topladern.
Die eingestellten 700 Grad/ Std. sind ja, wenn man eine Brennkurve mit Echtzeit und Echttemperatur sieht nur theoretischer Natur. Nur Mut, Keramik kann viel ab.
Ach vielleicht sollte ich erwähnen, dies gilt nur für gedrehte Ware in normalen Formaten ( Keine Riesenkrüge, große Tortenplatten, etc)

Re: Wirtschaftliche Brennkurve

Verfasst: Donnerstag 16. Februar 2012, 19:53
von emden
Die eingestellten 700 Grad/ Std. sind ja, wenn man eine Brennkurve mit Echtzeit und Echttemperatur sieht nur theoretischer Natur.
Probiers mal aus und du wirst sehen, wo dein Ofen nach 2 Stunden ist.

Re: Wirtschaftliche Brennkurve

Verfasst: Freitag 17. Februar 2012, 12:55
von fegora
Hallo,
Du fragst nach der wirtschaflichsten Brennkurve?

Ganz einfach:
Es ist die Kurve mit welcher bei geringstem Energieeinsatz die größte Menge bruchfreie Keramik gebrannt werden kann.

Das wiederum ist von so unendlich vielen Faktoren abhängig, dass Dir hier kaum irgend jemand eine auf Deine Verhältnisse abgestimmte optimale Brennkurve sagen kann - höchstens zu einzelnen Aspekten
Da mußt Du Dich wohl im Wesentlichen selber rantasten.

Gruß
fegora

Re: Wirtschaftliche Brennkurve

Verfasst: Freitag 17. Februar 2012, 21:57
von emden
Du kannst gerne auch 300 Grad pro Stunde einstellen, der Effekt ist fast der gleiche. Du wirst auch mit der Einstellung nur in der ersten Stunde deinen Ofen nicht auf Volllast fahren. Deine Brennkurve ist nicht Linear, dh. in 3 Stunden werden es nicht 900 Grad sein, die dein Ofen erreicht hat, sondern weniger und danach geht es immer langsamer nach oben, sodass auch bei einer geringeren Vorgabe Volllast gefahren werden muß um die Endtemperatur zu erreichen. Der Spareffekt kann also nur im unteren Temperaturbereich erzielt werden, also in den ersten zwei Brennstunden. Wenn ich aber den Ofen 10 Stunden auf 500 Grad hochschleichen lasse klingelt es fürs E-Werk. Harry Busse hat mir das mal vor 25 Jahren gesteckt und seitdem Flotte Lotte.

Re: Wirtschaftliche Brennkurve

Verfasst: Samstag 18. Februar 2012, 12:51
von martin.burberg
Du fragst u. a. nach dem Hochheizen bis 600 Grad beim Schrühbrand. Um die Luftfeuchtigkeit auszutreiben, die wir hier auch in Nordhessen haben, brenne ich zunächst in 1,5 Stunden bis 80 Grad hoch und halte dies so lange, bis absolut kein Wasser mehr aus dem Ofen kommt. Das kannst du mit einer Brille oder einer Glasscheibe testen. Dann stelle ich 5 Stunden bis 600 Grad ein, dann Volllast. Das gilt jetzt nur für den Schrühbrand.
Die volle Lotte beim Glattbrand von Anfang an muß ich auch mal antesten. Das mach ich bisher erst ab 600 Grad. Bis dahin 3 Stunden, also ca. 170 Grad/Stunde.
Gruß, Martin

Re: Wirtschaftliche Brennkurve

Verfasst: Sonntag 19. Februar 2012, 20:21
von keramikart
Harry Busse hat mir das mal vor 25 Jahren gesteckt und seitdem Flotte Lotte
@harryB :kann ich zwar nicht mehr dran erinnern :oooch:

doch wenn`s klappt ... :daumen:

meine Rohbrand- Brennkurve : 90 C/h bis 450 C , dann Vollast ( 999 C/h ) bis 900/ 950 C dann 20 min Haltezeit
Glattbrand : 90 C/h bis 150 C, dann Vollast bis Endtemperatur , Haltezeit je nach Glasurtyp 10- 30 min

so mache ich es mit Weißen Steinzugmassen von Witgert und Sibelco und hatte noch nie Probleme , mit Sondermassen/ Porzellan sieht es natürlich etwas anders aus.
Die Zeiten ändern sich natürlich wenn die Spiralen altern, die Angaben sind nur theoretisch, wie der Ofen brennt kann nur durch eine "durchwachte Nacht" genau ermittelt werden :wink:
Euch allen einen guten Brand :daumen:
lG. harryB