Sägemehlbrand

Maschinen, Werkzeuge, Tone etc.
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Brigitte Hoffmann (gast)

Sägemehlbrand

Beitrag von Brigitte Hoffmann (gast) »

Wer kann mir helfen?
Ich möchte einen Sägemehlbrand ausprobieren und habe keine Ahnung und Erfahrung damit. Wer kann mir gute Hinweise und Ratschläge geben. Die Töpferei ist mein Hobby und ich möchte einfach ausprobieren.
Gruß und Danke brigitte
Frank Hausemann

Sägemehlbrand

Beitrag von Frank Hausemann »

Natürlich muß man hier als erstes auf die entsprechenden Angebote des Kalkspatz verweisen. Ansonsten stellt man bei allen Arten von Rauchbränden immer die Belastungsfähigkeit der Nachbarn auf die Probe - das muß man vorher irgendwie klären.
Zum eigentlichen Brand - oftmals wird vorher geschrüht - möglichst nicht über 900°C - sonst verschwindet der mühsam erreichte Glanz des polierten Stückes zu großen Teilen - dann entweder Grube ausschaufeln, Ziegelsteine aufstapeln oder alte durchlöcherte Blechtonne nehmen - geschrühte Teile einsetzen - Mit Holz, Stroh, Sägespänen - also irgendwelchem brennbaren Zeug auffüllen - dann von oben anzünden und wenns halbwegs brennt die Grube weitgehend abdecken mit Blech oder sowas - je reduzierender die Atmosphäre ist, um so mehr qualmt das Ganze. Die Stücke sollten so eingesetzt werden, daß sie beim Verbrennen der Sägespäne nichg runterfallen - gut Effekte kann man erzeilen, wenn man manche Stücke ineinander stellt, oder Teile der Oberflächen mit Sand abdeckt - manche Töpfer verwenden auch div. Salze, die mit dem Brenngut gemischt werden - ich würde es so zusammenfassen - irgendwie Keramik und Feuer zusammenbringen - sehen was rauskommt und einfach weiter experimentieren

Viel Spaß !!
Brigitte Hoffmann (gast)

Sägemehlbrand

Beitrag von Brigitte Hoffmann (gast) »

Hallo Frank,
danke für Deine Informationen. Leider gibt es bei uns in der Gegend um Görlitz keine Angebote von Kalkspatzseminaren. Würde gern an diesen Seminaren teilnehmen, aber ich habe keine Möglichkeiten. Mit Nachbarn werden wir kaum Probleme haben, wohnen sehr außerhalb und ich möchte deshalb einen Sägemehlbrand ausprobieren.
Ich habe schon schöne Keramikteile hergestellt, würde mich auch gern jemandem anschließen, aber vielleicht ergibt sich mal eine Gelegenheit. Ich danke Dir und informiere über das Ergebnis
Brigitte
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ralf burger
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Sägemehlbrand

Beitrag von ralf burger »

Hallo Brigitte,
wenn es etwas positives am kalkspatz gibt, so ist es mit sicherheit die "Dezentralität". Aber es ist natürlich wahr, das wir bisher keine Seminare in Görlitz hatten (soviel ich weiß). Das bedeutet aber nicht das das so bleiben muß. Also, ich werde mal schauen, was sich da machen läßt.
Allerdings will ich nicht hoffen dass Dir Dresden zu weit weg ist, und dort haben wir ja schon einiges gemacht.
Also vielleicht gibt es ja einen Sägemehlbrand mal in der Gegend. Bis dahin viel Spaß.
Ralf
Martin (gast)

Beitrag von Martin (gast) »

Ich hab mal bei uns im Garten einen kleinen Sägemehlbrand versucht, - die Nachbarn haben es ge- / erduldet. In einer kleinen Tonne ohne Löcher, feinem Rotbuchemehl - knochentrocken. Die Schüssel war mit einem mehrfarbigen Motiv mit Rakuglasuren im Elektroofen vorgebrannt, ich wollte nun so die Glasurrisse schwärzen. Die Farbflächen waren vorm Schrühen mit Kaltwachs voneinander abgesetzt. Diese glasurfreien Linien sollten nach dem Schmauchbrand die Glasurflächen schwärzlich umranden. Doch es kam anders: das Türkis wurde durch Kohlenstoffeinlagerung dunkelgrün, die Risse und freien Stellen jedoch nur relativ hell grau und fielen kaum auf.
Also hab ich das Stück noch einmal im Rakuofen glatt gebrannt, mit folgendem Ergebnis: Die Glasur behielt ihre Farbveränderung im wesentlichen (das überraschte), die sich neu bildenden Glasurrisse wurden wie gewohnt dunkel eingeschmaucht, aber die freien Stellen zwischen den Glasurfeldern nahmen das Einschmauchen nicht recht an und blieben erstaunlicheweise relativ hell. Ich nehme mal an, dass die Sägespanasche ansatzweise eine Art Anflugglasur gebildet hat, die verhinderte, dass der Scherben die dunkle Farbe annahm.
wilfried boch

Sägemehlbrand

Beitrag von wilfried boch »

Mache des öfteren mit Kindern verschiedenen Alters "Sägemehlbrände". Melde mich beim Forstamt für eine Grillstelle oder eine Wiese an. Entweder Grillstelle benutzen oder in Wiese Grassoden ausstechen, die später wieder eingesetzt werden. Habe dies auch schon auf unserem engen Schulgelände auf kleinem Wiesenstück gemacht. Dann bei Feuerwehr und Nachbarn anmelden, damit evtl. Rauchentwicklung nicht zu Feueralarm führt. Auf Sägemehlunterlage o.ä. werden die geschrühten Stücke aufgesetzt. Mache mit den Schülern eine Art kleines Lagerfeuer über die Scherben. Wenn das Feuer brennt, schütte ich (keine Schüler) Sägemehl/Hobelspäne aus der Schulwerkstatt sackweise darüber, die Schüler zünden rundum die Späne an, wenn sie brennen, wird das Ganze zugedeckt. Im Herbst ist zusammengerechtes Laub günstig, im Sommer Rasenschnitt (vom Nachbarn). Genug Abdeckmaterial auf- und nachlegen. Mit Stock vorsichtig Luftloch stochern, damit das Feuer etwas zieht. Feuerstelle ständig beobachten, nicht auflodern lassen. Es braucht mehrere Stunden, bis es durchgekogelt ist. Dies ist ein schönes Tagesprojekt mit Arbeit, Spiel und Vespern. Feuerstelle schließlich vorsichtig öffnen und Ergebnis bestaunen. Feuerplatz aufgeräumt und sauber verlassen. Viel Spaß Wilfried
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