kalkspatz e.V. - Keramik-Forum

Guten Tag,

habe vor kurzem interessante Grob-Keramik-Objekte gesehen. Steinzeug, die Oberflächen waren relativ matt, unregelmäßig im Farbton und in Grau/Grün bis zu Orange/Rot-Tönen gehalten. Keine Glasur. Das einzige was ich rausfinden konnte war, dass der Künstler mit Karbonaten und Chloriden arbeitet und damit die Objekte “einreibt“.

Meine Fragen: Kennt jemand diese Technik? Kann man das im Elektroofen machen? Und wichtig: Sind die zu verwendenden Stoffe ggf. giftig während des Brandes?

Danke schon einmal im Voraus und beste Grüße
Bernd

Hallo Bernd,

das kannst du machen im Elektroofen.
Im Prinzip dasselbe, als wenn du Braunstein auf den Scherben reibst, etwas, das du vielleicht kennst. Braunstein ist zwar kein Karbonat oder Chlorid, sondern ein Oxid, das bedeutet aber nur, dass es stärker färbt. Bei den anderen Verbindungen ist die färbende Wirkung schwächer, so dass sich die Farbe leichter abstufen und ausblenden lässt.
All diese färbenden Oxide, Karbonate und Metallsalze sind mehr oder weniger giftig.
Man sollte möglichst keinen Hautkontakt damit haben und während des Brandes die Abluft in Freie leiten.

Es gibt aber auch noch andere Möglichkeiten - keine Ahnung, kenne ja die Stücke nicht, schau mal hier:

http://www.schwarzbrand.de/nakedraku.html

Gruß, Ulrike

Hello!

könnte es möglich sein, dass es sich um "cooper matt" handelt? wie z.b.:

http://www.chris-hawkins.co.uk/

Hallo Ulrike,

herzlichen Dank für die guten Tips. Gustav Weiß! Hätte ich auch selbst drauf kommen können. Habe ihn im September letzten Jahres "live" erlebt, als er anlässlich eines Symposiums in Oranienburg einige seiner Werke ausstellte und über den "Ursprung der Glasuren" referierte. Das war sehr beeindruckend.

An Anouk:
So "poppig" sieht's definitiv nicht aus Eher wie das Grau am oberen Rand, aber viel, viel blasser. Dennoch danke!