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Wie bekomme ich ein Loch in die Keramik?

Verfasst: Mittwoch 2. Juli 2008, 08:16
von Angela
Hallo,
vor kurzem war ich zur Kur und habe dort abends am Töpfern teilgenommen. Das war mein erster "Kontakt" mit Ton, hat mir unheimlich Spass gemacht und es sind ein paar schöne Dinge entstanden.
Unter anderem habe ich eine Pflanzschnecke hergestellt, die frei im Garten aufgestellt werden soll. Allerdings habe ich nicht daran gedacht und wurde auch nicht darauf aufmerksam gemacht, dass durch ein Loch im Boden das evtl. zu viel Wasser ablaufen kann. Der Boden ist innen und aussen nicht glasiert. Ich möchte nicht gleich mit einem Steinbohrer loslegen, hätte aber schon gern ein Loch darin.
Könnt Ihr mir Ratschläge geben, ob und wie das am besten geht.
:(

Vielen Dank im Voraus.
Angela

Verfasst: Mittwoch 2. Juli 2008, 10:21
von hille
Ich würde schon einen Steinbohrer nehmen, was sonst? Wenn die Keramik allerdings dichtgebrannt wurde, dann ist das so eine Sache mit dem nachträglichen Lochbohren. Der Ton ist dann nämlich extrem hart und wenn man es dann zum Ausgleich mit stärkerem Druck probiert, dann hast du ruckzuck eine mehrteilige Schnecke. :lol:
Wenn du das Loch übrigens nicht unten, sondern in zwei, drei Zentimetern Höhe an der Seite machst, hast du gleich einen integrierten Unterteller.

Verfasst: Mittwoch 2. Juli 2008, 11:03
von Günter
Ergänzend zu Hille: es gibt auch ganz unterschiedliche Typen von Steinbohrern. Die Standardtypen neigen zum Splittern und Springen, da rutscht man leicht ab. Im Fachhandel gibt es aber Fliesenbohrer, die eine sehr scharf geschliffene Schneidkante haben (schauen eher aus wie Holzbohrer) und so ein präzises Loch durch Keramik bohren, ohne die Ränder zu zersplittern. Man benutzt die auch in der Bohrmaschine OHNE Schlagbohrfunktion.
Viel Erfolg! Günter

Verfasst: Mittwoch 2. Juli 2008, 12:32
von Dornrose
Und vielleicht während des Bohrens auf die Bohrstelle immer etwas Wasser träufeln, damit das ganze nicht heißläuft wegen eventueller mangelnder Temperaturwechselbeständigkeit des Tones.
Auf diese Weise habe ich vor vielen Jahren mit der Flex sehr dünnwandige Porzellanschalen abgeschnitten und hatte erstaunlich wenig Bruch.
Hier zu sehen:
Bild
Das gelbe oben ist ein nasser Schwamm, damit kann man das Teil gleichzeitig festhalten und die Wasserzufuhr gut regulieren.

Verfasst: Mittwoch 2. Juli 2008, 18:59
von Angela
Vielen Dank für Eure vielen tollen Tipps. Werde mir einen entsprechenden Bohrer im Baumarkt holen und hoffen, dass die Schnecke heil bleibt.

Liebe Grüße Angela :P

Auch danke!

Verfasst: Donnerstag 3. Juli 2008, 17:47
von Chrisu
Danke für die Tipps,
Bin zwar nicht die Fragestellerin, hatte aber ein ähnliches Problem (zuglasiertes Loch :x ). Werde aber künftig immer penibelst darauf achten, dass nix zulaufen kann - das war vielleicht eine sch... Arbeit :evil: ! Und das Kühlwasser ist glatt verdampft...
Es grüßt, die mit dem Bohrerarm :(

Verfasst: Donnerstag 3. Juli 2008, 18:57
von Dornrose
Zuglasierte Löcher bohre ich mit so einem Kleinschleifgerät auf, und zwar mit Diamantschleifkopf. Da muss man aber unbedingt gut wässern, sonst ist ratzfatz der Schleifkopf hinüber.