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Glasurrisse nach einigen Tagen

Verfasst: Dienstag 29. Juni 2004, 14:32
von Lena
Hallo,
ich bin dabei Teller aus Steingut zu brennen und diese mit Botz Fertgglasur für Fayence zu benutzen.
Ich brenne Steingut roh bei 1000 und den Glattbrand bei 1045 und halte ihn 15 min. Leider entstehen nach kurzer Zeit (1-2 Tage ganz feine Haarrisse auf der Oberfläche. Kann mir einer weiterhelfen?

Grüße
Lena

Verfasst: Montag 5. Juli 2004, 01:06
von Pit
da hilft nur experimentieren. temp. länger halten, andere glasur nehmen, anderen ton nehmen, glasur ändern.... such dir eines aus. ich mach meist etwas talkum an die glasur. ist aber dann keine streichglasur. und eine lösung für halt mein problem - nicht unbedingt deines. risse entstehen halt us unterschiedlichen ausdehnungsgrößen von ton und glasur nach dem brennen (bzw. zusammenziehen). je mehr man glasur und ton angleicht, desto weniger spannungen treten auf.
es ist eigentlich auch kein gutes ergebnis zu erwarten wenn man nen teller mit glasur bestreicht. (sorry firma botz)
gleichmässig glasur bekommt man nur durch tauchen oder spritzen hin. bei begießen hat man schon schwierigkeiten nicht an manche stellen öfters zu kommen.

risse

Verfasst: Samstag 18. September 2004, 17:55
von ingo
Der WAK (Wärmeausdehnungsquotient) des Scherbens passt nicht zur Glasur!! Glasur ändern!! Mit anderen Versuchen kommt man nicht weiter!
MfG
ingo

Verfasst: Sonntag 19. September 2004, 10:20
von Martin Fricke
Als Hobbytöpfer lohnt es sich kaum, sich das nötige Sachwissen anzulesen, die Rohstoffe zu besorgen und dann mit den Glasuren herum zu experimentieren, um diese für einen bestimmten Ton haarrissfrei hin zu bekommen. Zumal auch damit zu rechnen ist, dass sich dabei die übrigen Eigenschaften, wie Farbe, Effekte, Fließverhalten, Transparenz etc. verändern können.
Mit den Brenntemperaturbereichen ist die Steuerungsmöglichkeit sehr begrenzt, denn zum einen ist der Temperaturbereich durch die Glasur bei Botz recht eng fest gelegt, zum anderen ist beim Abkühlen ein unterschiedliches Schrumpfen nicht zu vermeiden, auch wenn durch das unterschiedliche Schrumpfen beim Brand die Ausgangslage etwas verändert ist.

Was stört eigentlich an den Haarrissen? Auch industieelle Keramik hat sie oft. Soll der Scherben dicht sein? Das gelingt am besten, wenn du die Masse dicht brennst, - such dir beim Händler dafür eine Masse, die einen niedrigen Sinterpunkt hat, - so bei 1100 Grad, und der Scherben wird schon wesentlich dichter sein. Dann empfehle ich aber, nicht bei 1000 Grad zu schrühen, da bei niedrig sinternden Massen dann schon die Saugfähigkeit beim Glasurauftrag deutlich verringert ist, 900 oder 950 Grad würd ich da nehmen.