tasse zerfällt von alleine..

Maschinen, Werkzeuge, Tone etc.
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marei
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tasse zerfällt von alleine..

Beitrag von marei »

mion, mion

ein bekannten von mir, der experimentelle ur- und frühgeschichte macht, sprich ein wenig ahnung hat, hat mir vor einiger zeit ton gegeben den er an der steilküste gefunden hat. da er mit seinen studenten im somersemester ur- und frühgeschichtliches töpper machen will, fand er halt den gedanken spanned beim ton aufbereiten anzufangen, dann ein wenig daumen schalen und dann grubenbrand machen, kligt nett oder... sorry ich schweife mal wieder vom thema ab. nun gut ich habe mir mal den ton vorgenommen den er schon mal gerocknet und geschlemt hatte. war eine recht sandige angelegenheit.. ich habe das pöttchen dann auch mal beim schrün mitgebrand. das ergebnis sah toll aus, durch das salz gab es schöne unregelmäßige oragfärbung, keine risse und wirkte auch irgenwie gebrand.. nach ein paar tagen aber konnte ich schon die ersten risse entdecken und das gute pöttchen zersetze sich tag für tag immer mehr. ich vermute das der hohe salzanteil im ton was damit zu tun habe könnte, der mit der luftfeuchtigkeit reagiert, was mich interessiert ist was passiert da genau? inzwischen ist die tasse ein haufen staub und die einzelnen brocken lassen sich richtig in der hand zerreiben. ich habe schon überlegt ob der ton überhabt schon reagiert hat im brand. ich bin jedenfalls fasziniert und wollte mal fragen ob wer von euch eine idee hat welche kräfte da genau am werk wahren.
volkmar
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Beitrag von volkmar »

Hallo marei

Ich versuch mich mal an eine Lösung Deines Problems.
Offensichtlich und das scheint eine Tatsache zu sein, enthällt die "Masse" die Du als Ton bezeichnest zu wenig oder garkeine Tonsubstanz (Tonerde), die diese Masse erlaubt, sich als Ton zu bezeichnen.
Sand oder Erde mit Wasser lässt sich auch formen und ist längst kein Ton.

Nun zu dem Salz. Ich verstehe nicht ganz, woher das Salz kommen soll, das Du beschreibst.... Unterschiedliche rotfärbungen entstehen auch durch unterschiedlichen Anteil von Kalk. Natürlich können in der sandigen Masse
Sulfate sein, die mit Hilfe von Feuchtigkeit ausblühen und weiße Krusten an der Oberfläche bilden.
Aber so wie Du es beschreibst, hab ich keine Idee, weshalb das Teil so schnell vor sich hinbröselt.

Du schreibst, Du hättest das Pöttchen geschrüht.... doch bei ca 1000°C hätte eine tonhaltige Masse auch ein haltbares und kein haltloses Ergebnis gebracht.

Welche Kräfte da am Werk waren ? Auf alle Fälle Zerstörerische......

Gruß
Volkmar
Die Kunst ist zwar nicht das Brot, aber der Wein des Lebens.
marei
Beiträge: 63
Registriert: Mittwoch 28. September 2005, 12:17

Beitrag von marei »

moin volkmar!

ich gehe mal davon aus das es sich um ton gehandelt hat! wie gesagt derjenige der das zeug gefunden hat ist zwar kein töpper und hat sich aber der sache theoretisch genähert... auf die idee mit dem salz kam ich da der ton von der steilküste sprich an der ostsee gefunden wurde. weiße ausblühungen gab es nicht, gebrand wurde der pott bei 950°C.
es könnte aber sein das wirklich zu wenig tonige substanzen in der masse enthalten waren. aber warum ist er mir dann nicht in der hand zerbröselt als ich das teil aus dem ofen rausholte? naja es bleibt spanend.

gruß marei
Sabine W.
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Registriert: Montag 10. Oktober 2005, 16:03

Beitrag von Sabine W. »

Hallo Marei,

das, was Du beschreibst, kommt mir sehr bekannt vor, ich hatte das gleiche Erlebnis mal mit selbstgewonnenem Ton aus einem Flußbett am Alpenrand! Also am Salzgehalt wird's dort nicht gelegen haben... Ich hab's auf den Kalk geschoben, der vermutlich fein verteilt in zu großer Menge in dem Ton war, also wie ganz viele Mini-Kalkspatzen. Keine Ahnung, ob's wirklich daran lag, würde mich aber auch interessieren! Vielleicht bringt ja noch jemand etwas Licht ins Dunkel?!

Ciao

Sabine
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