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Glasur nochmal brennen?
Verfasst: Dienstag 30. Oktober 2007, 13:01
von Lotte
Hallo ihr Töpfer!
Nachdem ich schon häufiger als Gast im Forum war, möchte ich Euch heute gerne um Rat fragen.
Ich habe ein paar Tassen mit einer Glasur, die anders als bei der Probe sehr dünn, trocken und enttäuschend war (1200°C). Das Rezept war:
200 Asche, 200 Feldspat, 100 Ball Clay, 14 Eisen.
Auch als Laie weiß ich, dass es bei allen Zutaten unterschiedliche Zusammensetzungen gibt.
Aber vielleicht sieht einer von Euch direkt, was da nicht so super war. Was könnte ich verändern, um die Glasur zu verbessern?
Was könnte ich mit den fertigen Stücken anstellen, um sie zu retten? Z.B. Tassen erwärmen und veränderte Glasur drüber? Evt. mit Haftmittel? Schrumpfen die Tassen bei einem zweiten Glattbrand nochmal?
Über eure Antworten freue ich mich!
Gruß,
Lotte
Verfasst: Dienstag 30. Oktober 2007, 16:59
von Pit
das sieht ganz so aus als hättest du einen neuen satz tassen für deine werkstatt produziert!
ich halte nichts von allen rettungsversuchen. habe aber selber schon einige miterlebt, bzw sebst versucht. die erfahrung sagt mir aber das alles nicht sonderlich aussichtsreich ist.
man kann schon die glasur mit etwas kleber mischen. die tassen erwärmen und dann neu glasieren. erwärmen, damit die glasur schnell trocknet und nicht sofort wieder abläuft. anfassen gestaltet sich dabei aber schwierig. zB beim boden abwischen.
wenn die tassen schon dicht gebrannt sind, ist eine hohe gefahr, dass die keramik springt. sie wird nicht nochmal kleiner, wenn man dieselbe temperatur wiederholt. wenn dann höchstens im my-bereich.
ist es so ein problem schnell mal ein paar neue tassen zu machen?
abhaken und unter erfahrung verbuchen!
kleine kritik
Verfasst: Samstag 17. November 2007, 02:35
von bento
eine kleine kritik: bitte achte darauf, dass du, wenn du versätze angibst, eine vernünftige schreibweise verwendest! Wo sind die Einheiten? Ich gehe mal davon aus, dass du jeweils die Massen der beigefügten Rohstoffe in Gramm angegeben hast.
Außerdem hast du sicherlich kein Eisen in deine Glasur eingeführt, sondern eher ein Eisensalz, wie z.B. ein Oxid.
Einige werden wahrscheinlich denken, wie pingelig ich doch bin. Aber ich denke, dass auch Keramiker einen Hauch des Wissenschaftlers in sich tragen und dass es ganz besonders wichtig ist auch korrekte Aufzeichnungen niederzuschreiben, um durch durchgeführte Versuche zu lernen! Gruß
messen
Verfasst: Montag 19. November 2007, 08:45
von ralf burger
Hallo Harry,
in meinem Lehrbetrieb wurden Glasuren auch oft nach der Regel "Schöpfer" also flüssig gemischt. Da macht es enorm viel aus wie die Glasur ist, ob dick oder dünn... oder ob man sie gar gemessen hat.
Ich verstehe die Kritik an der Angabe schon. Denn auch beim Eisen, dass ich sogar zur Masse gebe, allerdings tatsächlich als dieses, gibt es eine einige unterschiedliche Versionen an Oxiden. Oder bei Kobalt.... da macht es einfach was aus ob Kobaldoxid, oder Carbonat....
Aber Du hast sicher Recht, dass die typische Schreibweise die Deine ist. Und viele Verstehen es sicher richtig.
Ciao
Ralf
Verfasst: Dienstag 20. November 2007, 17:52
von bento
tag harry,
mir ist der "slang" "eisen" in der keramik noch nicht begegnet...aber naja.
Zu der Einheitenkritik: gegenbeispiel: ein kaffeelöffel voller bleikügelchen ist schwerer als ein kaffeelöffel voller papierkügelchen!
es kommt also drauf an, ob ich etwas als masse, als massenanteil, als volumen, als volumenanteil, als Stoffmengen oder Stoffmengenanteil etc. angebe.
Und wie sieht das aus? "200 Zinkoxid...." ein kleines "g" ist nicht zu viel verlangt und räumt mögliche missverständnisse aus...
gruß
bento
Verfasst: Mittwoch 21. November 2007, 15:09
von bento
Ja, ich verstehe! Mein Großvater z.B. hält von dieser "Theoretisierung" auch überhaupt nichts. Er ist seit knapp 60 Jahren Keramikmeister und entwickelt durch seine Erfahrung und sein Gespühr schneller und zutreffendere Glasuren als manch anderer, der große Berechnungen anstellt. "So, dann gib mir mal den Eimer Kaolin! Drei Hände davon rein damit, und dann is gut!" Es ist herrlich!
Verfasst: Mittwoch 21. November 2007, 19:52
von bbina
ich will auch so einen Opa!!

Verfasst: Freitag 23. November 2007, 19:42
von Lotte
Entschuldigt bitte meine "Großzügigkeit" bei den Mengenangaben. In zwei Büchern über Glasuren sind auch solche Angaben, die häufig, aber nicht immer, 100% ergeben.
Ich habe die Tassen nochmal transparent überglasiert, sie werden morgen gebrannt. Mal sehen, was draus wird.
Gruß,
Lotte
Verfasst: Samstag 24. November 2007, 01:43
von Pit
ich erwische mich auch immer öfters, sowas mittels augen-maß zu mischen. und ich haber erst 25 jahre keramik hinter mir.
doch sollte allen klar sein, das die zahlenangaben immer gewichtsteile sind.
wer ab und an magnesiumcarbonat nutzt, weis das die tüte dafür 3 mal so groß wie die quartz tüte ist.
wobei die gefühlssache eben niemals wieder genau nachvollziehbar ist. ich habe eine braune glasur, welche ich seit nun schon 2 jahren nach gefühl mische. kommt immer ne tolle glasur bei raus. nen teil neue glasur, weche "keramik-kraft" im sonderangebot hat, dazu etwas DDR-transparent und meine abwischglasur. funzt immer...
Verfasst: Montag 26. November 2007, 10:06
von Lotte
Tja, die nochmal glasierten Tassen sind jetzt noch hässlicher als vorher...
Gruß Lotte
Verfasst: Montag 26. November 2007, 14:02
von Ima
Siehste!
Un nu haste auch noch Strom verbraucht!
Ich trenne mich inzwischen lieber von den Sachen, statt einen mühseeligen Glasierversuch zu unternehmen.
Außerdem tut es den meißten Scherben nicht gut, mehrmals gebrannt zu werden.
Ima