Werkstatt im Mietshaus? Ich brauche Tipps!

[kirsten]

Hallöchen!
Ich bin auf der Fachschule in Höhr-Grenzhausen und möchte mich nächstes Jahr als Keramikgestalterin selbständig machen (...So, jetzt denkt nicht, da kann die ja auch in ihrer Schule nachfragen...Das habe ich natürlich schon. In HGH ist ja fast jeder Keramiker, aber wie ist es woanders?)
Ich möchte mir eine Wohnung mit Keller/Werkstatt mieten und dort produzieren.
Meine Gedanken kreisen jedoch immer um den Brennofen.
- Wenn ich mir einen E-Ofen ( ca. 100 Liter) kaufe, benötige ich einen Starkstromanschluss. Ist dieser nicht vorhanden, was dann? Hat jemand schon mal einen legen lassen im MIETSHAUS? Wäre das sinnvoll? Was hat das gekostet usw. Die E-Öfen mit Normalstrom brauchen sehr lange zum aufheizen und verbrauchen mehr, oder?
- Eigentlich würde ich auch gerne einen Kombiofen (Gas) für Raku und "normalen" Reduktionsbrand kaufen, weiß aber auch nicht so genau, wie das mit den Vorschriften ist ( Werkstatt im Keller eines Mietshauses...Qualm im Garten/Hof - Feuerwehr aah!)

Also es wäre schön, wenn Ihr einfach mal schreiben würdet, welche Erfahrungen Ihr gemacht habt. Darüber würde ich mich sehr freuen und vielleicht ist das gar nicht so schlimm und schwierig, wie ich mir das vorstelle (oder noch schlimmer?)...

Liebe Grüße
Kirsten

PS: Oder noch besser: Ich suche eine Wohnung mit Werkstatt im Raum Essen/Hattingen/Wesel. Vielleicht kennt Ihr ja jemanden...?

[kirsten]

Hallo Harry,

ja, genau sowas suche ich eigentlich auch. Ich habe nur bedenken, daß ich erstmal nichts dergleichen finde und dann...aber vielleicht mache ich mir auch schon zu viele Gedanken...

Liebe Grüße,Kirsten

[hille]

Kann man sich da zuviele Gedanken machen? Ich mache immer die Erfahrung, an die Hälfte von allem, was kommt, hat man im Traum nicht gedacht.
Deine Kellerwerkstatt kann ich mir auch nicht so richtig vorstellen. Und dann Raku auf'm Balkon wenn die Nachbarn grillen? Ich finde eine vernünftige Werkstattsituation extrem wichtig, weil man sonst unheimlich viel Zeit darauf verwendet, überhaupt nur die Arbeit zu organisieren. Mach dir mal Gedanken, was du so alles brauchst, wo das alles hin soll, wieviel Platz das benötigt. Keller, über wieviele Treppen kannst du deinen Ton schleppen? Hälst du es auf Dauer aus, kein Tageslicht zu haben? Klar, man muß auch Kompromisse schließen, aber die müssen auch eine Grenze haben. Lieber länger suchen, als sich irgendwo einzurichten und dann festzustellen, daß es total scheiße ist.
Hille

[MoritzLudwig]

Hallo Kirsten,

in einem Mietshaus zu produzieren ist von der Sache her kein Problem und wird in den große Ballungsgebieten auch so gemacht. Wichtig ist nur das du das mit dem Vermieter absprichst das du da eine Werkstatt betreiben willst und einen Brennofen anschaffen möchtest. In den meisten Fällen ist das mit dem Kraftstrom kein Problem, solange es sich um kleinere Öfen handelt, weil in den meisten Häusern 3 Phasen anliegen. Muss man dann halt mit dem Vermieter und dessen Elektriker absprechen. Prinzipiell würde ich jedem professionellen Keramiker davon abhalten einen Lichtstrom-Ofen zu verwenden da das nur Ärger und kosten mit sich bringt. Bei 100 Liter Nutzinhalt ist es schon fast unverschämt den Ofen als "Keramikbrennofen" zu bezeichnen.
Den Einwand mit dem Treppen steigen von @hille finde ich sehr gut. Ebenerdig Brennöfen zu verbringen ist wesentlich kostensparender als eventuell sogar vor der Situation zu stehen das der Brennofen garnicht in die Werkstatt verbracht werden kann und dann den Ton dauernd hoch oder runterschleppen, willst du das wirklich?
Bei Raku kommt es sehr auf die Tolleranz der Nachbarn an, die müssen aber ganz schön tollerant sein wenn man das regelmäßig macht. Vermieter sehen oft bei der Aussicht auf einen Gasofen rot. Wobei das geht, dann muss man aber mit dem Schornsteinfeger klarkommen und die haben nicht immer den Durchblick.

Grüße