Ich wärme diesen interessanten Thread hiermit nochmal auf, denn nun befinde ich mit mitten im Aufbau meiner ersten eigenen Online-Präsenz ohne Plattform wie Etsy.
Und vielleicht sind die Infos mittlerweile noch interessanter geworden für einige LeserInnen.
Es gibt (Online) Kurse, wie ein Etsy-Shop gewinnbringend bzw. idealerweise aufzubauen ist.
Wer bei Instagram gucken mag, sollte bei @deinhandmadebusiness vorbeischauen. Und auch bei @kassenklingeln.
Mit Etsy habe ich Schluss gemacht, weil die Aufschläge mir zu hoch erschienen und sich für mich nicht rentieren. Die %e, die bei einem Verkauf von Etsy abgezogen werden, kamen bei mir auf etwa 8€/Stück, die ich entsprechend auf den Stückpreis aufschlagen musste. Das war mir zu viel. (Und der Kundschaft natürlich ebenso.)
Aktuell habe ich 700€ investiert in einen noch frischen/jungen Webdesigner (deshalb noch halbwegs bezahlbar), der mir meinen WooCommerce Shop (WordPress System) erstellt. Das ist kein Baukasten-System wie z. B. bei Jimdo/Wix/Squarespace, sondern kann komplett selbst geregelt werden. Durch Plugins vor allem, also Anwendungen anderer Programme. Ich kenne mich da nun nicht so aus, dachte, das könnte ich allein, weil es relativ einfach erscheint per Drag&Drop Sachen einzufügen mit dem UIXBuilder oder wie das heißt. Aber nee... Ich muss auch nicht alles können und das ist eine der WICHTIGSTEN ERKENNTNISSE! im Business.
Deshalb hab ich das ausgelagert soweit es geht und werde das auch weiterhin so tun.
Wenn der Shop steht, wird er einige nice Effekte haben, farblich, informativ und überschaubar sein durch Verlinkungen der Seiten untereinander, meine Branding-Farben, schöne Fotos und Persönlichkeit.
Die Kundschaft muss geleitet werden, das geht am besten durch Verkaufs-Texte, die ansprechen, was genau die sog. Pain Points der KundInnen sind - warum sind meine Produkte interessant? Welche Vorteile bieten sie, welchen Mehrwert? Letzteres ist sehr wichtig - den Mehrwert herauszustellen, denn unsere Keramik hat einen enormen Mehrwert ggüb. anderen Materialien. Allein die Langlebigkeit, Schönheit,...
Der Shop wird SEO-optimiert sein: Durch die Besetzung einer NISCHE (wichtig! Was hebt dich von anderen ab?) mit passenden Schlagwörtern (wonach sucht die Kundschaft?) wird er vermutlich auch sehr weit oben ranken in den Suchergebnissen. Das muss immer wieder optimiert werden.
Die URL / Webadresse binde ich in meinen Instagram Account ein.
Über Instagram generiere ich Reichweite, zeige mich PERSÖNLICH (wichtig! Die Kundschaft kauft von DIR und du bist nicht ersetzbar. Das findet in deiner Persönlichkeit und den Unternehmens-Werten Ausdruck). Ich informiere. Zeige Hintergründe.
STORYTELLING ist enorm wichtig. Mache ich aktuell selber kaum... Wie entsteht das Stück?
Videos einbinden, auf Etsy/im Shop.
Über Instagram habe ich mich schlau gemacht, habe mal einige Hunderter in meine Weiterbildung investiert und einen Kurs gekauft, wie Instagram FÜR UNTERNEHMEN (!) funktioniert. Denn: Für uns mit unseren Produkten eignet sich Instagram sehr gut, es ist eine visuelle Plattform. Gute Bilder punkten! Außerdem können die Bilder direkt an den eigenen Shop angeknüpft werden.
Darauf aufbauend folgen dann bald Werbe-Anzeigen. (via Facebook, weil Insta immer noch mit FB zusammenhängt und sich die FB-Anzeigen anscheinend mehr lohnen, als Insta-Anzeigen.)
Für die Werbeanzeigen plane ich von Anfang an Geld ein.
Enorm wichtig sind GUTE FOTOS! Bei Tageslicht in ruhiger Umgebung, am besten. Detailbilder. Glasurverläufe. Lebendig. Mit (einigermaßen) guter Kamera.
Für KundInnenbindung ist es wichtig, auf der eigenen Webpräsenz (nicht auf die Plattformen verlassen!) einen NEWSLETTER einzurichten. Falls Instagram/Etsy eingeschränkt werden, wird der eigene Shop weiterhin erreichbar sein und die Kundschaft ebenso, per Emails. Und über die Emails kann auch verkauft werden.
Außerdem treiben sich nicht alle potentiellen KundInnen auf Insta/Etsy rum.
Nochwas Wichtiges:
Während der vergangenen Jahre wurde immer wieder deutlich, dass es bei Etsy/Insta/Facebook zu Unannehmlichkeiten kommen kann, weil es sich um US- und nicht um EU-Unternehmen handelt, mit entsprechend anderen Richtlinien. Etsy hat einen Ableger in Irland, hinkt aber dennoch hinterher, was z. B. die Einforderung einer USt. ID angeht, die dort ALLE ShopbetreiberInnen nutzen müssen. Auch, wenn es nur Kleinunternehmen sind. Falls einer von den vielbeachteten Abmahnanwälten genauer nachschaut, hält Etsy sicherlich nicht seinen Allerwertesten für uns hin, sollten z. B. die AGB nicht auf EU-Recht abgestimmt sein...
Das alles ist eine Wissenschaft für sich, bzw. ein eigener Job. Macht bei mir aktuell die ganze Arbeitszeit aus. Beiträge für Instagram müssen schließlich vorbereitet werden, 3x/Woche poste ich da. Und halt Fotos machen, Beschreibungen schreiben, die mitreißen,...
Aktuell geht das so, weil ich keine Werkstatt habe, nur immens viel Kram vorrätig.
Es lohnt sich, entsprechend zu investieren in z. B. eineN VirtuelleN Assistentin/en, bzw. jemanden, die/der darin geübt und up to date ist. Deshalb möchte ich selbst auch sobald wie möglich soviel wie möglich auslagern. IT und Co. ist nicht meins und soll es auch nicht werden.
Vielleicht bietet das einen kleinen Einblick in das Thema online sichtbar werden. Ein endloses Thema. Hille hat dazu ja auch schon viel Gutes geschrieben.
Ich freue mich, mehr schöne Keramik-Präsenzen online zu sehen! Das Internet bietet sooo viel Potential, auch und gerade für uns KeramikerInnen!
