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Re: Gussform-Technik
Verfasst: Montag 7. März 2016, 10:07
von Wolf
Danke.
Die Überlegung, die Tasse ungekehrt zu gießen ist spannend.
Ich komme allerdings zu dem Ergebnis, dass das für mich aus verschiedenen Gründen nicht praktikabel wäre. Vor Allem, weil die Unterseite mindestens so "kompliziert" geformt ist wie die Oberkante.
Lotusunten72.jpg
Aber allein darüber nach zu denken (was mir bisher nicht eingefallen war) macht Spaß und bringt mich "weiter".
Was mir bei der Überlegung nicht klar ist:
Die Gips-Form muss ja ausgegossen werden und dort bleibt ein Loch "übrig". ...
Am ehesten würde wohl eine geschickt geformte Schonung helfen.
Die oben angekündigte Zeichnung spare ich mir, weil Deine Erklärung so umfassend war, Migla, dass ich glaube, jetzt alles Wichtige diesbezüglich verstanden zu haben.
Jetzt weiß ich auch, warum die heißt wie sie heißt: Die Schonung schont die Lungen vor dem Staub, der ohne sie aufgewirbelt werden würde.
Noch schöner als so ein Forum wäre es, ab und zu einen Tee zusammen zu trinken, während man sich über's Töpfern und die Welt unterhält

Zwar arbeite ich an einem Platz, wo viele Künstler sind, aber Handwerker sind da selten. Die vermisse ich.
... wenn ich nicht alles bekommen kann, freue ich mich daüber, was ich habe

Re: Gussform-Technik
Verfasst: Montag 7. März 2016, 11:28
von fritz-rs
Ich vermisse in diesem Forum auch die fast immer fehlende Wohnortangabe, die es sonst ermöglichen würde, mal schnellen Kontakt zu finden .
Vllt auch, wie in einem anderen Forum üblich, sich gegenseitig Hilfe mit Werkzeugen/Werkzeugmaschinen zu leisten.
Ich helfe gerade einem Forenkollegen, für seine Frau eine Töpferscheibe zu bauen.
Gruß Fritz
Re: Gussform-Technik
Verfasst: Montag 7. März 2016, 11:32
von fritz-rs
Wolf hat geschrieben:Danke.
Die Überlegung, die Tasse ungekehrt zu gießen ist spannend.
Ich komme allerdings zu dem Ergebnis, dass das für mich aus verschiedenen Gründen nicht praktikabel wäre. Vor Allem, weil die Unterseite mindestens so "kompliziert" geformt ist wie die Oberkante.
Die Gips-Form muss ja ausgegossen werden und dort bleibt ein Loch "übrig". ...

Wie wärs mit eime Stöpsel in der glatten Seite, der einfach gezogen wird?
Gruß Fritz
Re: Gussform-Technik
Verfasst: Montag 7. März 2016, 12:44
von nicht mehr angemeldet
Oder mit einem Dremel "Draußen vor der Tür" ?
Mit einem guten kannst du so exakt arbeiten wie ein Zahntechniker.
Ich sage das, weil es mir gefallen würde, wenn sie nicht alle gleich wären, selbst wenn es nur kleine Unregelmäßigkeiten sind.
Re: Gussform-Technik
Verfasst: Montag 7. März 2016, 16:14
von fritz-rs
Ulrike hat geschrieben:Oder mit einem Dremel "Draußen vor der Tür" ?
Mit einem guten kannst du so exakt arbeiten wie ein Zahntechniker.
Ich sage das, weil es mir gefallen würde, wenn sie nicht alle gleich wären, selbst wenn es nur kleine Unregelmäßigkeiten sind.
Jegliche Trockenabsaugung ist problematisch:
Ich habe beim Ofenbau die Feuerleichtsteine mit einem alten Blatt auf der Bandsäge geschnitten, was wesentlich leichter als ein Holzschnitt war.
Die Absaugeanlage war dann allerdings vom Staub so zu, daß sie sich bis heute trotz Bemühungen davon noch nicht erholt hat.
Vllt. gings mit einem starken Industriesauger mit Wechselbeutel ??? (Meine Absauge hat einen Dauerfaltenfilter)
Gruß Fritz
Re: Gussform-Technik
Verfasst: Montag 7. März 2016, 20:42
von nicht mehr angemeldet
Hallo Wolf,
statt einer gemeinsamen Handwerker-Teestunde in Schwabinger Künstlerkreisen, die ich mir ganz reizvoll vorstelle, erstmal ohne viele Worte:
https://www.youtube.com/watch?v=brTR8-o ... e=youtu.be
Die ersten beiden sind die japanischen, von beiden Seiten, und wie man sieht, komme ich da nicht durch. Wie ich sagte ... Porzellan = sauhart. Es ist natürlich trocken und bei feuchterem mag das anders sein und besser. Ich muss aber ganz oft völlig trockene Teile bearbeiten, weil es anders nicht geht.
Das letzte ist eins von den Wolframcarbid Tools, geht durch wie Butter und man kann mit den Solid Tools sogar Schrühware noch bearbeiten. Man muss allerdings darauf achten, dass die Arbeit gut auf der Scheibe befestigt ist oder eine Schaumstoffmatte nehmen, was ich hier nicht gemacht habe, nur mit dem Finger zentriert .Durch den enormen Pack-An haut es sie sonst aus der Mitte, wie man sieht.
Und wie gesagt, Wolframcarbid braucht man nicht nachzuschärfen, na gut, vielleicht einmal pro Jahrzehnt, meine sind immer noch so, wie am Anfang.
Ich denke, diese japanischen sind was für Steinzeug. Auch gut, sicherlich, bei frisch Gedrehtem dies und das am Boden noch wegzunehmen.
Aber interessant ist sowas immer - recht vielen Dank!!
Ulrike
Re: Gussform-Technik
Verfasst: Montag 7. März 2016, 21:21
von Wolf
beim Klick auf Dem link von Dir, Ulrike, bekomme ich die Antwort: "Dieses Video ist privat" ... und einen schwarzen Bildschirm.
Das klingt natürlich reizvoll

, da ich aber nichts sehen kann, ist es reizlos

...

(gibt es einen Zugang, den ich übersehen habe?)
Ich habe einen Proxxon rum zu liegen ... und benutze das Ding sehr selten. Vielleicht sollte ich mal Tests machen ...
Heute habe ich, mit Schleifpapier in der Hand (und Atemschutz vor Mund und Nase

), wieder mehrere Stunden für ein paar wenige Tässchen "geopfert".
"alle gleich" bekomme ich auch bei viel Konzentration und Disziplin nicht hin, ob mit oder ohne Schonung ...
Schwabinger Künstlerkreisen
Mein Atelier steht in München, Oberföhring
http://www.kunstverein-ok9.de/. Das ist bei Weitem nicht so bekannt wie Schwabing, aber mindestens so interessant
Nur, falls Mal jemand zufällig in der Gegend ist ...
Ihr seid willkommen.
Re: Gussform-Technik
Verfasst: Montag 7. März 2016, 21:59
von nicht mehr angemeldet
Geht es jetzt - hab was an den Einstellungen geändert?
Nicht alle gleich, wie gesagt, finde ich gut.
Versuch mal den Dremel.
Re: Gussform-Technik
Verfasst: Montag 7. März 2016, 22:21
von Wolf
Ja, jetzt hat's geklappt.
Für "Uneingeweihte":
Das ist Filmchen zeigt einen Werkzeug-Test ....
Re: Gussform-Technik
Verfasst: Dienstag 8. März 2016, 17:51
von whoopie
WOW... was für ein Unterschied.
@ Ulrike ... und wo bekommt man die Wolframcarbid-Tools her? Hast Du eine Quelle für mich?
LG,
Silvia
Re: Gussform-Technik
Verfasst: Dienstag 8. März 2016, 18:46
von nicht mehr angemeldet
Hallo Silvia,
ich habe sie aus den USA und sie sind, soweit ich weiß, in Europa nicht zu bekommen.
Sie sind handgearbeitet und er fertigt sie nach deinen Wünschen an, genauso wie du sie haben willst: Griff, Größe, Form, Materialstärke von ganz zart bis hoch belastbar. Und sie sind teuer, das muss man leider sagen.
Eigentlich vor allem zum Bearbeiten von härterem Porzellan sinnvoll, bei weich abgedrehtem und bei Steinzeug kommt man auch mit den preiswerten aus Stahl zurecht.
Er hat eine Website:
http://bisonstudios.com/
... falls du das machen möchtest, hätte ich noch etwas für dich per PN ...
Gruß, Ulrike
Re: Gussform-Technik
Verfasst: Dienstag 8. März 2016, 19:37
von fritz-rs
Gerade oder leicht gebogene Hartmetallformen sind kein Problem.
Die meisten meiner Abdreheisen habe ich aus einem Feilenstahl (C111) gemacht und hoch gehärtet.
Dies ist eine (unsauber) aufgelötete Hartmetallschneide. Aber ich schabe ja nicht mit der Lötstelle.
Gruß Fritz
20160308_191706bbb.jpg
Re: Gussform-Technik
Verfasst: Dienstag 8. März 2016, 21:35
von Wolf
.... .... das Material in dem Film ist kein "lederhartes Porzellan", oder? Das ist doch völlig trocken und sehr hart.

Re: Gussform-Technik
Verfasst: Dienstag 8. März 2016, 22:45
von reinerlie
Dann nehme doch eine Hartmetall-Platte. Irgendwie wirst du die ja anschrauben können.
Und du hast ein Wolframcarbid - Tool...
http://www.ebay.de/itm/2-Stuck-Hartmeta ... SwBLlVNmRY
Ich bitte um Vergebung, wenn der Link verboten ist....
Reinhard
Re: Gussform-Technik
Verfasst: Dienstag 8. März 2016, 23:23
von nicht mehr angemeldet
Bild von Phil:
... wenn ihr das hinkriegt? - gerne.
(hab nur einige davon, nicht alle - und noch ein paar andere)
Wolf hat geschrieben:.... .... das Material in dem Film ist kein "lederhartes Porzellan", oder? Das ist doch völlig trocken und sehr hart.

Ja, wie ich geschrieben hatte, ist es trocken. Das muss ich aus unterschiedlichen Gründen öfter machen.
Und bei feuchtem und weicherem kommst du auch mit Stahl zurecht. Musst dann aber trotzdem viel nachschleifen. Und manche Dinge würden noch schwieriger, wie die hauchdünnen Schalen.
Am besten ist es, das selbst auszuprobieren, man muss es machen.
Gruß, Ulrike
P.S.
Wolf, wenn du mal was Porzellaniges abzudrehen hast - ich könnte mich ja revanchieren und schick dir auch eins? Wenn ichs wieder zurückkriege

ich brauch die nämlich. Zwei Schlingen hab ich aber, die sind sehr ähnlich, nur unterschiedliche Größe, von denen könnte ich eins eine Zeitlang entbehren. (aber bitte nicht noch andere .. dafür reichts nicht)