Okay, das nächste mal mit Ironie-Button…Ono hat geschrieben: ↑Sonntag 24. November 2024, 00:50 Ist das Ernst gemeint?
Natürlich enthalten meine Glasuren Aluminiumoxid als Bestandteil von Feldspat und Kaolin, aber die anderen Metalloxide brauche ich in der Tat nicht. Ohne Aluminiumoxid kann man ja schlecht töpfern und im Gegensatz zu freiem Aluminium ist es ja auch nicht gesundheitsschädlich, da sich das Aluminium im Körper nicht aus der Molekularstruktur löst. Backen ohne Mehl mag ja vielleicht noch gehen, aber Töpfern ohne Aluminiumoxid geht nicht!
Übrigens soll es sehr ungesund sein, wenn man ultrafein gemahlene Heilerde einnimmt, da es dabei passieren kann, dass die Molekularbestandteile des Aluminiumoxids aufgebrochen werden und tatsächlich freies Aluminium in den Körper gelangt. Und von Aluminium in Impfungen will ich hier mal lieber nicht anfangen...
Das ist aber ganz offensichtlich kein Problem, was Töpfer betrifft. Meinen Kaolin oder Feldspat würde ich unbesorgt mit dem Löffel essen, wenn das etwas besser schmecken würde.
Vor komischen Glasuren mit denen komische Sachen passieren schützt leider keine Verordnung, aber so lange da keine ungesunden Bestandteile drin sind, ist das am Ende Geschmackssache (schlimmstenfalls im wahrsten Sinne des Wortes). Was der eine noch als tolle Patina bezeichnet, werden andere schon sehr "unsymphatisch" finden. Einige der teuersten japanischen Teeschalen verändern sich sehr stark mit dem Gebrauch und im Allgemeinen wird das dort sehr geschätzt (und stellt dann sogar eine Wertsteigerung da). Falls jemand sowas an nichts ahnende deutsche Hausfrauen und -männer verkauft, sollte das aber wohl sehr gut kommuniziert werden.
Es gibt leider keinen Schutz für dumme Weihnachtsmarktendverbraucher, dass ihnen nicht jemand was mit fragwürdiger Qualität verkauft, da hilft auch kein Ordnungsamt, aber die meisten Töpfer haben doch wohl ein Bestreben, eine Qualität herzustellen, was dann jemand auch nochmal kaufen möchte. Sonst wird das wohl nicht lange dauern mit dem beruflichen Werdegang. Ich habe da glücklicherweise so gutes Feedback, dass ich schon lange nicht mehr auf einem Markt war.
Es ist immer erhellend zu lesen, wenn jemand Endverbraucher*innen als dumm bezeichnet….
Dass sich z.B. Shino-Glasuren bei intensivem Gebrauch mit Tee verfärben u verändern wissen und schätzen viele japanische Endverbraucher*innen, die ja seit Jahrhunderten damit zu tun haben und den Umstand kennen. Oder auch Sammler*innen, die sich mit der Materie auseinandersetzen.
Ob Du die Ingredienzien Deiner Glasuren essen würdest ist Deine Sache (aber bitte bloß nicht zuviel Kali-Feldspat! Kaliumüberdosierung kann zu Lungenversagen und Herzrhythmusstörungen führen…).
Hier geht es darum sicherzustellen, dass Endverbraucher*innen, so sie nicht dezidiert nach einem wie von Dir beschriebenen Spezialprodukt suchen, sich auf Sicherheit und Funktionalität des Produktes verlassen können (und das, ohne Kenntnisse um Glasurchemie..).
Wenn ich Tassen kaufe und diese craqueln nach Kontakt mit heißer Flüssigkeit, tausche ich sie um. Wenn eine Salatschüssel nach kurzem Gebrauch innen matt u./od. rau wird oder sich dauerhaft verfärbt, tausche ich sie um.
Außer es wird vor dem Kauf klar kommuniziert, dass die Oberfläche sich bei Gebrauch dahingehend verändert. Dann habe ich Gelegenheit vom Kauf Abstand zu nehmen und erspare mir und den Keramiker*innen den Umtausch.
In einem Punkt hast Du natürlich Recht. Die Verordnungen decken nicht alles ab. Einiges liegt bei den Produzent*innen und deren verantwortungsvollem Umgang damit.