Innen porös - außen dicht

[nicht mehr angemeldet]

Innen porös - außen dicht ...?
Das wird mit Kochen in Bienenwachs nicht gehen. Wenn überhaupt, dichtest du damit den gesamten Scherben ab und nicht nur die Aussenseite - da kannst du auch gleich Steinzeug brennen
Gleiches gilt wohl auch für andere "Dichtmittel".
http://www.floristik-geschenke-bastel-s ... ramik.html
Und, meine Erfahrung jedenfalls, 100 % dicht sind die auch nicht. Nicht dichter jedenfalls als eine Steingutglasur, die mit der Zeit ein paar Risse bekommt, so dass Feuchtigkeit durch die von dir gewünschte Kapillarwirkung nach außen dringt.
Gruß, Ulrike

[Hofrat]

Hallo nochmal,
Jetzt bin ich auf der Suche nach Möglichkeiten zum versiegeln auf "terra sigillata" gestoßen.
Wäre das vielleicht die Antwort?

[nicht mehr angemeldet]

http://www.keramikbedarf.ch/michel/kata ... irect=True

NEIN
... geht mir schon wieder die Höflichkeit flöten und der Hut ..

Heilige Versiegelung, Ulrike, halt die Klappe!

[landleben]

Hallo Martin

"Meine Problemstellung: ich möchte ein Gefäß entwickeln das im Inneren porös ist - also über Kapillarwirkung Feuchtigkeit transportiert - aber nach außen hin absolut dicht bleibt.
Ich experimentiere gerade mit Steingut - allerdings kann die Steingutglasur leicht reißen. Gerade wenn es im inneren des Gefäßes ständig freucht ist. Ich brauche aber eine Garantie, dass keine Feuchtigkeit nach Außen dringt - jahrelang."

Mich würde interessieren wie es zu dieses Vorhaben kam,gibt es da konkret einen Auftraggeber wegen der jahrelangen Garantie die benötigt wird oder ist es die Projektarbeit einer Kunstschule.
Hier gab es mittlerweile ja schon einige Posts mit Ideen zur "Problematik".Wo genau stehst Du den mit Deiner "Entwicklung"?
Also meine Frage wäre..WER......WOZU.......WESHALB.......WARUM

Beste Grüsse
Landleben

[Gasbrenner]

Das "Dichtungs-"Problem ist fast so alt wie die Keramik. In der Antike musste fast alles nachversiegelt werden, schließlich waren die ganzen Amphoren alle aus Terracotta. Wenn da Wein aus Sizilien nach England versandt wurde, musste man den Scherben sicher dicht bekommen, sonst wäre am Zielort nichts mehr drin gewesen.
Es kamen damals u.a. Wachse und Harze zum Einsatz. Industriell wird heute bisweilen Terracotta mit Silikonöl imprägniert. Jäger hat ein silikatisches? Dichtmittel, bei Wolbring gab es mal ein kunststoffbasiertes Dichtmittel. Die Betonversiegelung kann funktionieren, Wasserglas wird eingesetzt. In der Regel verändern all diese Mittelchen die Scherbenfarbe, einige hinterlassen Schlieren und Ausblühungen. Ein Gefäß von außen damit abzudichten und innen porös zu lassen erscheint theoretisch möglich, praktisch wird es im handwerklichen Bereich kaum produktionssicher und wirtschaftlich machbar sein.

Terra Sigilata erkläre ich jetzt nicht. Nur so viel: Es ist keine Lösung für Dein Problem!

[Hofrat]

Hallo,
Ich hab heute einen Terra Sigillata-Künstler getroffen und er meint schon, dass das dicht bleibt.
Jedenfalls hab ich mal einen Versuch gestartet.

Weiters bin ich auf folgende, eher radikale Möglichkeiten gestoßen (langsam wird das eine ansehnliche Liste):

- Hydrophobiermittel für Kalkputze
- Nitrolack mit Nitroverdünnung - dünne Schicht auf Schrühgebranntes Steingut

Meinungen dazu?

@landleben: Auftraggeber gibts keine. Wo ich stehe ist ja hier nachzulesen (am Anfang

[Bobbl]

[quote="Hofrat"]
- Hydrophobiermittel für Kalkputze

Meinungen dazu?

kleine Änderung:
Phobiemittel für Kalkspatzen

[Gasbrenner]

Hallo Hofrat,

Es ist Dir natürlich unbenommen, die gesamte Bauchemie und dazu noch das Sortiment der Anstreicher auf Deine Töpfe zu applizieren. Es ist mittlerweile aber eigentlich alles gesagt, die Grundproblematiken bleiben, egal was Du von außen draufstreichst. Du könntest jetzt loslegen. Ich warte gespannt auf das Ergebnis. Gleiches gilt für die dicht gebrannte Terra Sigilata, die sich für mich sehr ungewöhnlich anhört.

[Hofrat]

Ich habe jetzt den ersten Test gemacht und es funktioniert (zumindest vorerst).
Also Steingut getrocknet und bestrichen mit Terra Sigillata - einmal bei 1050 Grad gebrannt.
Das Steingut ist schön porös - die Terra Sigillata außen bleibt dicht - auch wenn ich das Gefäß mit Wasser halb voll mache.

Wenn das so bleibt habe ich gefunden was ich suchte. Das Wasser ist jetzt vier Tage drin...
Danke für die Hilfe und liebe Grüße,
Martin

[Hofrat]

vorläufiges resumé:
terra sigillata bleibt "relativ" dicht. d.h. wenn ich das Gefäß fast voll mache dann wird es schon feucht am Gefäßboden über Nacht. normales gießwasser dringt aber bisher nicht nach außen.
es ist also der "Stein der Weisen" in der Frage noch nicht gefunden - aber für mich tut es das erstmal.
danke für die tipps und schöne zeit. auf wiederlesen.