Hab da mal eine Frage zu einer Roten Glasur von Wolbring. Ich bekomme kein zufriedenstellendes Ergebnis hin. Mal ist die Glasur durchsichtig also ohne Farbe, mal Braun und auf einer Perle die ich glasiert habe ist sie ganz gemein zu einem Tropfen zusammengelaufen, der dann zwar wunderschön rot ist aber leider die Perle verformt.
Mein letzter Versuch war ein Teller (um kein Abfliesen zu haben) den ich recht dick mit Pinsel 3 x eingestrichen habe. Der wurde leider nur dunkel braun.
Ich brenne bei 1240 C mit einer Haltezeit von 20 min mit einem neuen Ofen (Ich hoffe die Temperaturen und die Isolation sind noch sehr genau)
Kann mir einer sagen was ich falsch mache. Meiner Meinung nach ist der Farbauftrag zu dünn aber der Teller war wirklich sehr dick glasiert.
Ach ja , die Pulverglasur setzt sich sehr schnell ab und ich muss spätestens nach 2 min wieder umrühren. kann das die ursache sein?
Vielen Dank für eure Antwort .
Christ
Rote Pulverglasur von Wolbring
Hallo dalmat,
mit Fertigglasuren wirst Du mit dem Ergebnis selten ganz zufrieden werden. Auch die Glasuren mit einem Pinsel aufzutragen ist eher ein Behelf als ein Garant für einen gleichmäßig schönen Glasurauftrag (sofern erwünscht).
Ok - bei kleinen Perlen ist es sicher möglich aber auch da wäre tauchen eine gute Lösung.
Fertigglasuren - und ich gehe davon aus, dass sie bereits streichfähig angemacht in einem Töpfchen sind - haben eine ganz andere Konsistenz als Pulverglasuren.
Jede Glasur setzt sich mehr oder weniger schnell ab, das ist ein normales, physikalisches Phänomen. In diesem Fall wären einpaar Tropfen "Stellmittel" von Jäger oder Wolbring sicher hilfreich.
Für Pulverglasuren würde ich etwa 2-5 % Bentonit mit einwiegen.
Für welchen Brennbereich ist diese Glasur?
Manche Glasuren fließen ab, auch wenn der Brennbereich mit der Temperatur im Ofen identisch ist und sind nicht für senkrechte Flächen geeignet. Das musst Du ausprobieren.
Verwende zwei Plättchen in ausreichender Größe ( 8x5cm) und glasiere sie in zwei verschiedenen Dicken. Brenne diese Plättchen einmal stehend und einmal liegend.... und Du wirst daraus ersehen, wie sich die Glasur im Brand verhällt.
Die Glasuren brauchen natürlich eine genaue Auftragsstärke, um die Farbe zu erreichen. Es kann schon sein, dass bei zu dünnem Auftrag die rote Glasur so rauskommt wie Du es beschrieben hast.
Bei dem Ergebnis des Tellers mach ich mir keinen Reim... sollte bei dickem Auftrag eigentlich schon rot werden.... es sei denn, die Glasur ist für eine niedrigere Temperatur, dann kann sie bei 1240° sozusagen verbrennen.
Fertige Glasuren haben den Nachteil, dass man nicht die Zusammensetzung kennt, um sinnvoll und erfolgsversprechend eingreifen zu können.... so bleiben einem nur empirische Versuche....
Viel Glück dabei
Grüße von Volkmar
mit Fertigglasuren wirst Du mit dem Ergebnis selten ganz zufrieden werden. Auch die Glasuren mit einem Pinsel aufzutragen ist eher ein Behelf als ein Garant für einen gleichmäßig schönen Glasurauftrag (sofern erwünscht).
Ok - bei kleinen Perlen ist es sicher möglich aber auch da wäre tauchen eine gute Lösung.
Fertigglasuren - und ich gehe davon aus, dass sie bereits streichfähig angemacht in einem Töpfchen sind - haben eine ganz andere Konsistenz als Pulverglasuren.
Jede Glasur setzt sich mehr oder weniger schnell ab, das ist ein normales, physikalisches Phänomen. In diesem Fall wären einpaar Tropfen "Stellmittel" von Jäger oder Wolbring sicher hilfreich.
Für Pulverglasuren würde ich etwa 2-5 % Bentonit mit einwiegen.
Für welchen Brennbereich ist diese Glasur?
Manche Glasuren fließen ab, auch wenn der Brennbereich mit der Temperatur im Ofen identisch ist und sind nicht für senkrechte Flächen geeignet. Das musst Du ausprobieren.
Verwende zwei Plättchen in ausreichender Größe ( 8x5cm) und glasiere sie in zwei verschiedenen Dicken. Brenne diese Plättchen einmal stehend und einmal liegend.... und Du wirst daraus ersehen, wie sich die Glasur im Brand verhällt.
Die Glasuren brauchen natürlich eine genaue Auftragsstärke, um die Farbe zu erreichen. Es kann schon sein, dass bei zu dünnem Auftrag die rote Glasur so rauskommt wie Du es beschrieben hast.
Bei dem Ergebnis des Tellers mach ich mir keinen Reim... sollte bei dickem Auftrag eigentlich schon rot werden.... es sei denn, die Glasur ist für eine niedrigere Temperatur, dann kann sie bei 1240° sozusagen verbrennen.
Fertige Glasuren haben den Nachteil, dass man nicht die Zusammensetzung kennt, um sinnvoll und erfolgsversprechend eingreifen zu können.... so bleiben einem nur empirische Versuche....
Viel Glück dabei
Grüße von Volkmar
Die Kunst ist zwar nicht das Brot, aber der Wein des Lebens.
Hallo Volkmar,
danke für deine ausführliche Antwort. Die Glasur ist für 1250 sollte also die Temperatur "aushalten". Ich habe in dem gleichen Brand 2 andere Teile rot glasiert wobei der Übergang von keiner Glasur zu braun zu Rot sehr abrupt ist. Warscheinlich liegt es wirklich an der beschränkten Möglichkeit mit Pinsel eine gleichmässige Auftragsdicke zu erreichen. Bzw die Auftragsdicke zu kontrollieren. Besagte Musterplätchen habe ich auch hergestellt aber nur liegend. Dort habe ich aber keine braunen Stellen, auch die Ränder wo die Glasur eventuell etwas dünner aufgetragen ist sind nicht mit diesem sehr unschönen Braun gerahmt.
Kann ich Fehler beim Anrühren der Glasur gemacht haben? Da Keine Anleitung dabei war wieviel Wasser man nehmen sollte, habe ich das Pulver mit soviel Wasser gemischt, das sich eine cremige Konsistenz ergibt.
Momentan bin ich von den Glasurergebnissen fast ein wenig genervt, da sie nicht das halten was ich mir davon verspreche, aber wie heißt es so schön es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Ciau
Dalmat
danke für deine ausführliche Antwort. Die Glasur ist für 1250 sollte also die Temperatur "aushalten". Ich habe in dem gleichen Brand 2 andere Teile rot glasiert wobei der Übergang von keiner Glasur zu braun zu Rot sehr abrupt ist. Warscheinlich liegt es wirklich an der beschränkten Möglichkeit mit Pinsel eine gleichmässige Auftragsdicke zu erreichen. Bzw die Auftragsdicke zu kontrollieren. Besagte Musterplätchen habe ich auch hergestellt aber nur liegend. Dort habe ich aber keine braunen Stellen, auch die Ränder wo die Glasur eventuell etwas dünner aufgetragen ist sind nicht mit diesem sehr unschönen Braun gerahmt.
Kann ich Fehler beim Anrühren der Glasur gemacht haben? Da Keine Anleitung dabei war wieviel Wasser man nehmen sollte, habe ich das Pulver mit soviel Wasser gemischt, das sich eine cremige Konsistenz ergibt.
Momentan bin ich von den Glasurergebnissen fast ein wenig genervt, da sie nicht das halten was ich mir davon verspreche, aber wie heißt es so schön es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Ciau
Dalmat
solar-hellrot?
Das hat aber nicht nur wolbring.
Die Glasur ist eine echte Diva, mit allen Unarten, die eine Steinzeugglasur haben kann (o:
Sie setzt sich schnell ab, läßt sich miserablig glasieren, greift sich ab, rollt ab
und wo sie nur ein bischen zu dünn liegt -> komisch durchsichtiges Dreckbraun, dafür fängt sie dann zu laufen an, wenn der Glasurauftrag die richtige Stärke für den schönsten Roteffekt hat.
Liegt sie zu dick oder "unsauber" mehrschichtig, ist auf dem Scherben etwas Staub/Fett und gönnst du ihr nicht genügend Zeit, neigt sie zu Glasurriss und Zusammenziehen bis zur Tröpfchenbildung.
(ein schöner Goldauftrag ist leichter zu bekommen)
Ich habe auch leider noch keine "Bremsglasur" gefunden, die sich damit vertragen hätte (sprich, dann gut aussieht)
Aber wenn sie funktioniert -> genial schön
Bei der Glasur mußt du sehr sauber glasieren und eigentlich nur für Schalen, Teller geeignet (eben weil die grob läuft)
Du solltest dir auch schon von vornherein eine Lösung für den Rand einfallen lassen, denn sie rollt und rollt..
Du kannst es mit Bentonit oder etwas Kaolin im Versatz testen, aber wenn du eine Idee zuviel hast, dann verliert sie diesen "Hell-Dunkel" - Glanzeffekt.
Ich mach die in "dünne Sahne-Konsistenz" an und habe dann ein bischen Essig im Versatz. Schüttglasieren (und das solltest du gut beherrschen)
Dann gut und nicht zu schnell trocknen lassen.
Und dann brauchst du noch etwas mehr als die übliche Zeit für den Brand - ich heize bei der Glasur sehr gemütlich hoch mit ein paar Stops zwischendurch nach 3er Einmaleins (quasi wie in Urlaub fahren
)
bis 1250 Grad.
Die Mühe lohnt eigentlich nur für große Einzelstück-Effekt-Schalen, die man dann für "gut Geld" verkaufen kann.
Das hat aber nicht nur wolbring.
Die Glasur ist eine echte Diva, mit allen Unarten, die eine Steinzeugglasur haben kann (o:
Sie setzt sich schnell ab, läßt sich miserablig glasieren, greift sich ab, rollt ab
und wo sie nur ein bischen zu dünn liegt -> komisch durchsichtiges Dreckbraun, dafür fängt sie dann zu laufen an, wenn der Glasurauftrag die richtige Stärke für den schönsten Roteffekt hat.
Liegt sie zu dick oder "unsauber" mehrschichtig, ist auf dem Scherben etwas Staub/Fett und gönnst du ihr nicht genügend Zeit, neigt sie zu Glasurriss und Zusammenziehen bis zur Tröpfchenbildung.
(ein schöner Goldauftrag ist leichter zu bekommen)
Ich habe auch leider noch keine "Bremsglasur" gefunden, die sich damit vertragen hätte (sprich, dann gut aussieht)
Aber wenn sie funktioniert -> genial schön
Bei der Glasur mußt du sehr sauber glasieren und eigentlich nur für Schalen, Teller geeignet (eben weil die grob läuft)
Du solltest dir auch schon von vornherein eine Lösung für den Rand einfallen lassen, denn sie rollt und rollt..
Du kannst es mit Bentonit oder etwas Kaolin im Versatz testen, aber wenn du eine Idee zuviel hast, dann verliert sie diesen "Hell-Dunkel" - Glanzeffekt.
Ich mach die in "dünne Sahne-Konsistenz" an und habe dann ein bischen Essig im Versatz. Schüttglasieren (und das solltest du gut beherrschen)
Dann gut und nicht zu schnell trocknen lassen.
Und dann brauchst du noch etwas mehr als die übliche Zeit für den Brand - ich heize bei der Glasur sehr gemütlich hoch mit ein paar Stops zwischendurch nach 3er Einmaleins (quasi wie in Urlaub fahren
)bis 1250 Grad.
Die Mühe lohnt eigentlich nur für große Einzelstück-Effekt-Schalen, die man dann für "gut Geld" verkaufen kann.