Hab ich das richtig verstanden, dass du deine Zutaten nicht abwiegst?

Möglicherweise ist einfach zuviel Wasser in deinem Versatz.
Fang bei der Wassermenge bei 35% auf 100% Tonpulver an, verdünnen kann man die Masse nachher immer noch. Sie muss nicht sehr
dünnflüssig sein.
In den Säcken ist laut Aufschrift jedenfalls Ton, mit Zusätzen von Talkum und Quarz, was den Ton magert. Mit dem Begriff "Slip
Stop" kann ich irgendwie nix anfangen, da "Slip" in diesem Zusammenhang die Gießfähigkeit bezeichnet, aber "Stop"?

Also ob da Verflüssiger drin ist oder noch nicht, kann ich nicht beurteilen. Wenn aber die Masse bei 35% Wasserzugabe noch ein ganz dicker Baatz ist, ist wohl keiner drin. Dann löse 0,3% Verflüssiger (immer bezogen aufs Trockengewicht des Tones) in weiteren 5% Wasser auf und gib das während des Quirlens dazu. Verwendest du Pulververflüssiger: die lösen sich in warmem Wasser besser, dann erst abkühlen lassen vor Zugabe zur Masse.
Immer sieben vorm Gießen.
Zudem erscheint mir eine Trockenzeit von maximal einer Stunde
sehr knapp. Falls die Form nicht soo zipfelig gestaltet ist, dass der Rohling sich bereits bei der geringsten Schwindung irgendwo einhängt und reißt, lass ihn ruhig mal einen halben oder ganzen Tag in der Form anziehen, dann löst er sich oft von ganz allein ab.
Ich habe vor langer Zeit mal sehr tiefe große dünnwandige Schalen in einer einteiligen offenen Form (keiner Kernform) gegossen und hatte auch das Problem, dass die Rohlinge durch die große Fläche in der Form schneller schwanden und rissen, bevor sie sich ablösten. Dann habe ich die frisch ausgegossene Form gestürzt auf ein Brett gestellt, und siehe da, am nächsten Tag stand der Rohling sauber abgelöst und ohne Risse unter der Form auf dem Brett.
Wenn der Rohling noch in einer Formhälfte festhängt, kann man die auch so herum vor den Bauch nehmen, dass der Rohling untendran hängt und von allen Seiten mit einem Gummihammer an die Form hauen, dann löst er sich und plumpst raus.
Nochn Tipp: die Reste kann man dem flüssigen Gießton wieder zugeben, dann muss man aber auch wieder Wasser zugeben. Dass die Masse dabei das richtige Mischungsverhältnis behält, dafür sorgt ein Dilatometer, ein kleines Gerät, das die Dichte von Flüssigkeiten misst. Gibts beim Töpferbedarf.