Hallo habe zufällig euer Forum entdeckt, dachte schon es gibt gar keins.....
Ich bin auch noch nicht so lange dabei, aber der Töpfervirus hat mich auch schon erwischt.
Vielleicht ist es für Euch eine blöde Frage aber wie verhält sich Braunstein beim Brand mit anderen Teilen im Ofen, ich weiß das Braunstein ungebrannt giftig ist. Aber wenn zum Beispiel im selben Brand eine Schale fürs Müsli gebrannt wird, brennt sich dann das giftige Braunstein auch mit rein??
Wäre schön wenn Ihr mir antworten würdet
Liebe Grüße
Hasagnick
Gute Frage!!!!!!
Würde mich auch interessieren.
Wie ist dass allgemein mit giftigen Sachen in Glasuren (Blei, Selen usw.)? "Übertragen" die sich auf andere Glasuren?
Hallo Leute,
erstmal eine Entwarnung:Braunstein ist Mangan-IV-oxid(MnO2) und dieses ist keineswegs giftig! Es ist z.B. in Manganmassen enthalten, die sehr früh sintern und dunkel ausbrennen. Braunstein kommt in der Keramik im allgemeinen sehr häufig vor.
Zur Thematik des gemeinsamen Brennens von giftigen und ungiftigen Glasuren/Engoben nebeneinander:
Das kann ohne weiteres gemacht werden! Wie sollen giftige Bestandteile auf die "ungiftige" Glasur des nebenstehenden Gefäßes gelangen? Bedingung hierfür wäre eine Verdampfung des giftigen Stoffes. Dies ist bei in der Keramik typischen Rohstoffen und Temperaturen nicht der Fall.
Hoffe euch geholfen zu haben!
Gruß
bento
das mit dem Braunstein müssen wir noch ein bißchen differenzieren:
Manganoxide sind bei der Verarbeitung als gesundheitsschädlich beim Verschlucken und insbesondere beim Einatmen des Staubes eingestuft.
Dazu gibt es eine Geschichte von einer kanadischen Keramikerin, die ihre Rakusachen jahrelang intensiv mit Braunstein behandelte und schwere chronische Gesundheitsschäden davontrug. Weil sie eben über Jahre den manganhaltigen Staub einatmete.
In gebrannten Glasuren oder Tonmassen besteht keine Gesundheitsgefährdung, wie erwähnt. das Mangan ist auch nicht flüchtig und löst sich nicht aus der Glasur.
Wobei ich jedoch bisher davon ausging, dass zB. Bleiglasuren durchaus in den Ofen ausdampfen (dh. in der Ausmauerung nachzuweisen sind), aber vielleicht sind das ja nur die "Schauermärchen" des Töpferhandwerks.
Günter
auf jeden fall kannst du deine keramik mit braunstein behandeln, ohne bei nutzung der gebrannten keramik schäden davonzutragen. in der tat ist bei der arbeit mit braunstein darauf zu achten, diesen nicht einzuatmen, das ist richtig, gilt übrigens auch für tonstäube und andere rohstoffe. und essen würde ich den braunstein auch nicht
Die Geschichte mit der Bleiausdampfung kannte ich nicht. Interessant.
Zu der Sache mit dem Ausdampfen könnte ich noch folgendes beisteueren . Ich habe for Jahren mal für einen Kollegen der nur einen sehr großen Ofen besitzt zwei kleinere Stücke bei mir mitgebrannt ( 1260° ) und hatte danach Verfärbungen auf meinen benachbart stehenden Bechern . Er sprach von einer hohen Menge Chrom(oxid) in seiner Glasur . Aber das interresante war dass sich das tatsächlich und vorallem sichtbar über die Ofenatmosphäre in benachbarten Stücken abgelagrt/angereichrt hat . Es könnte also zum Beispiel durchaus ein Gefäß mit einem höherem Bleigehalt in der Glasur die mitgebrannten "bleifrei" glasierten Gefäße verunreinigen .