Teller gießen
Teller gießen
hallo, ich wollte das Thema nochmal aufgreifen. Vielleicht haben andere inzwischen mehr Erfolg oder neue Erkenntnisse.
Ich versuche mich schon seit ein paar Wochen mit dem Gießen von Tellern und es will einfach nichts werden. Ich hab eine zweiteilige Form mit zwei Einfülllöchern für flache Teller im Vollguß. Ich habe verschiedene Konsistenzen des Gießtons probiert, die verschiedensten Zeiten die Form zu öffnen. Aber es gibt immer wieder die gleichen Ergebnisse, entweder ist der Teller erst gar nicht komplett gefüllt oder er teilt sich in zwei Schichten. In seltenen Fällen hat er einfach nur Risse. Ich sorge nach dem Eingießen, dass die Einfülllöcher immer gefüllt sind.
Vielleicht hat ja jemand noch mehr Ideen wie man es besser machen kann.
Ich versuche mich schon seit ein paar Wochen mit dem Gießen von Tellern und es will einfach nichts werden. Ich hab eine zweiteilige Form mit zwei Einfülllöchern für flache Teller im Vollguß. Ich habe verschiedene Konsistenzen des Gießtons probiert, die verschiedensten Zeiten die Form zu öffnen. Aber es gibt immer wieder die gleichen Ergebnisse, entweder ist der Teller erst gar nicht komplett gefüllt oder er teilt sich in zwei Schichten. In seltenen Fällen hat er einfach nur Risse. Ich sorge nach dem Eingießen, dass die Einfülllöcher immer gefüllt sind.
Vielleicht hat ja jemand noch mehr Ideen wie man es besser machen kann.
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Re: Teller gießen
Kann man Luftblasen, die beim gießen entstehen könnten, irgendwie raus rütteln und nach gießen?
So ein Teller ist ja nicht sehr dick und vielleicht behindert die Gießmasse in dem engen Hohlraum, dass nachfließendes überall hinkommt. Zum Beispiel, wenn es kleine zeitliche Unterbrechungen gibt, während man die Kelle oder den Krug mit dem man gießt nach füllt. Dann hat der erste Teil der Gießmasse schon angezogen und behindert das Nachfließen?
Ist der Gießschlicker vielleicht zu dünn flüssig, so dass wenn das Wasser in die Gipsform eingezogen ist, zu wenig Ton im Hohlraum bleibt, und daher die zwei Schichten?
Alles Hypothesen, ich bin keine Gießerin.
Um besser verstehen zu können was passiert wären Fotos sehr hilfreich.
So ein Teller ist ja nicht sehr dick und vielleicht behindert die Gießmasse in dem engen Hohlraum, dass nachfließendes überall hinkommt. Zum Beispiel, wenn es kleine zeitliche Unterbrechungen gibt, während man die Kelle oder den Krug mit dem man gießt nach füllt. Dann hat der erste Teil der Gießmasse schon angezogen und behindert das Nachfließen?
Ist der Gießschlicker vielleicht zu dünn flüssig, so dass wenn das Wasser in die Gipsform eingezogen ist, zu wenig Ton im Hohlraum bleibt, und daher die zwei Schichten?
Alles Hypothesen, ich bin keine Gießerin.
Um besser verstehen zu können was passiert wären Fotos sehr hilfreich.
Re: Teller gießen
Ich habe den ersten Teller-gießen-thread, auf den Du hinweist, nicht gelesen... wie setzt Du den Gießschlicker an? Wieviel Ton, wieviel Wasser, wieviel Elektrolyt? Klingt, als sei deine Gießmasse zu dick eingestellt bzw falls flüssig genug dann mit zu viel Wasser, zu wenig Elektrolyt. Ersteres führt zu nur teilweise gefüllten Formen, Letzteres zu matschigen Gießlingen, die sich beim Trocknen stark zusammenziehen. (Oder außen fester und innen nass sind.) Die genauen Werte musst Du im Netz suchen oder beim Hersteller/Händler nachfragen, ist bei mir zu lang her, habs vergessen.
Re: Teller gießen
Kern-/Vollgüsse können wirklich schwierig sein.
Benutzt du eine gekaufte Form oder hast du die Gießform selber hergestellt?
Welche Gießmasse benutzt du (Hersteller, ggf. Nummer)? Rührst du die Masse selber aus Pulver an oder kaufst du sie im Eimer?
Hast du damit schon mal Hohlgussformen (z.B. Becher,Schalen) gegossen? Wenn ja, funktioniert es?
Ein Foto von der Gießform und von den missglückten Gießlingen wäre hilfreich.
Jäger beschreibt sehr gut, wie Vollgußformen eingegossen werden (vielleicht liegt ja da schon der Fehler?!):
https://www.carl-jaeger.de/Anleitung/An ... iessen.pdf
Grüße
Benutzt du eine gekaufte Form oder hast du die Gießform selber hergestellt?
Welche Gießmasse benutzt du (Hersteller, ggf. Nummer)? Rührst du die Masse selber aus Pulver an oder kaufst du sie im Eimer?
Hast du damit schon mal Hohlgussformen (z.B. Becher,Schalen) gegossen? Wenn ja, funktioniert es?
Ein Foto von der Gießform und von den missglückten Gießlingen wäre hilfreich.
Jäger beschreibt sehr gut, wie Vollgußformen eingegossen werden (vielleicht liegt ja da schon der Fehler?!):
https://www.carl-jaeger.de/Anleitung/An ... iessen.pdf
Grüße
Re: Teller gießen
Danke für die Rückmeldung.
ich nehme fertig Gießton von Wittgert G11, Die Hohlgüsse funktionieren damit sehr gut. Die Form ist gekauft.Fotos hab ich leider nicht. Bin ich nicht auf die Idee gekommen.
ich nehme fertig Gießton von Wittgert G11, Die Hohlgüsse funktionieren damit sehr gut. Die Form ist gekauft.Fotos hab ich leider nicht. Bin ich nicht auf die Idee gekommen.
Re: Teller gießen
1. Stell den Ton auf ~1800 gr/L ein
2. Leg etwas unter die Form, so dass eine Öffnung ca 1cm höher steht.
3. Stelle auf die untere Öffnung ein Rohr ( ca 5 cm lang, Durchmesser so gross dass die ganze Eingussöffnung abgedeckt ist).
4. Dichte das mit Ton ab.
5. Nun deinen Giesston in die untere Öffnung eingiessen, bis er aus der obern Öffnung rausläuft.
Du kannst auch auf die obere Öffnung ein Rohr stellen, dann hast du etwas reserve.
Für die Rohre hatte ich Ringe aus dünnem Edelstahl gesägt ( alte Tischbeine, ca 10cm Durchmesser)
Grüsse
2. Leg etwas unter die Form, so dass eine Öffnung ca 1cm höher steht.
3. Stelle auf die untere Öffnung ein Rohr ( ca 5 cm lang, Durchmesser so gross dass die ganze Eingussöffnung abgedeckt ist).
4. Dichte das mit Ton ab.
5. Nun deinen Giesston in die untere Öffnung eingiessen, bis er aus der obern Öffnung rausläuft.
Du kannst auch auf die obere Öffnung ein Rohr stellen, dann hast du etwas reserve.
Für die Rohre hatte ich Ringe aus dünnem Edelstahl gesägt ( alte Tischbeine, ca 10cm Durchmesser)
Grüsse
*Und wäre die Welt eine Bank, würde sie gerettet*
Re: Teller gießen
Hallo Hawthorn,
danke für die detaillierte Aufstellung. Leider weiß ich nicht was 1800 g/L bedeuten soll. Ich habe flüssigen Gießton. Vielleicht bist Du so nett und erklärst das nochmal?
danke für die detaillierte Aufstellung. Leider weiß ich nicht was 1800 g/L bedeuten soll. Ich habe flüssigen Gießton. Vielleicht bist Du so nett und erklärst das nochmal?
Re: Teller gießen
g/l = Gramm je Liter = Litergewicht
In Worten :
1 Liter Gießmasse wiegt in Hawthorns Beispiel 1800 Gramm.
Die Hersteller der Gießmassen (vor allem wenn sie in Pulverform zum selber Verflüssigen geliefert werden) geben für ihre Massen das ideale Litergewicht in den Datenblättern an. Das Litergewicht kann von Gießmasse zu Gießmasse variieren.
Ermitteln kannst du das Litergewicht, indem du genau einen Liter Gießmasse auswiegst. Ist die Masse zu schwer, gibt man Wasser hinzu. Ist die Masse zu leicht, läßt man Wasser verdunsten. Die Bestimmung des Litergewichtes ist der erste Schritt, wenn man eine Gießmasse einstellt. Wenn die Masse dann noch nicht läuft/fließt, dann gibt man Verflüssiger hinzu.
Das Litergewicht des 11er von Witgert kenne ich nicht. Vielleicht lohnt es sich beim Händler oder bei Witgert dies anzufragen. Ein Wert zwischen 1750 -1800g/l ist recht gängig bei Steinzeuggießmassen.
Viel Erfolg
In Worten :
1 Liter Gießmasse wiegt in Hawthorns Beispiel 1800 Gramm.
Die Hersteller der Gießmassen (vor allem wenn sie in Pulverform zum selber Verflüssigen geliefert werden) geben für ihre Massen das ideale Litergewicht in den Datenblättern an. Das Litergewicht kann von Gießmasse zu Gießmasse variieren.
Ermitteln kannst du das Litergewicht, indem du genau einen Liter Gießmasse auswiegst. Ist die Masse zu schwer, gibt man Wasser hinzu. Ist die Masse zu leicht, läßt man Wasser verdunsten. Die Bestimmung des Litergewichtes ist der erste Schritt, wenn man eine Gießmasse einstellt. Wenn die Masse dann noch nicht läuft/fließt, dann gibt man Verflüssiger hinzu.
Das Litergewicht des 11er von Witgert kenne ich nicht. Vielleicht lohnt es sich beim Händler oder bei Witgert dies anzufragen. Ein Wert zwischen 1750 -1800g/l ist recht gängig bei Steinzeuggießmassen.
Viel Erfolg
Re: Teller gießen
Ihr macht ganz schön Wissenschaft daraus...
Statt Schlicker wiegen mach deinen eigenen Test. Suche dir ein Rundholz, mache nach so 5 cm eine Markierung dran. Tauche das Holz bis zur Markierung in den Schlicker und zähle die Tropfen nach dem herausziehen. Behalte das bei und lerne daraus. In der Lehre war es der Finger und zwei Tropfen.
Zu dick eingestellter Schlicker füllt nicht alle Bereiche, zu dünner Schlicker dauert zu lange.
Die Giessform beim eingießen schräg stellen hilft. Zusätzlich kann man mit einem Bohrer weitere Löcher in die obere Form machen, damit sämtliche Luft entweichen kann. Natürlich an die jeweils richtige Stelle und nicht wahllos. Dieses Steigloch vor jedem gießen frei machen. Hängt auch viel vom Zustand der Form ab. Am Ende alles Sache von Übung und Erfahrung.
Statt Schlicker wiegen mach deinen eigenen Test. Suche dir ein Rundholz, mache nach so 5 cm eine Markierung dran. Tauche das Holz bis zur Markierung in den Schlicker und zähle die Tropfen nach dem herausziehen. Behalte das bei und lerne daraus. In der Lehre war es der Finger und zwei Tropfen.

Zu dick eingestellter Schlicker füllt nicht alle Bereiche, zu dünner Schlicker dauert zu lange.
Die Giessform beim eingießen schräg stellen hilft. Zusätzlich kann man mit einem Bohrer weitere Löcher in die obere Form machen, damit sämtliche Luft entweichen kann. Natürlich an die jeweils richtige Stelle und nicht wahllos. Dieses Steigloch vor jedem gießen frei machen. Hängt auch viel vom Zustand der Form ab. Am Ende alles Sache von Übung und Erfahrung.
Re: Teller gießen
Ich weiß nicht wo da die Raketenwissenschaft sein soll, wenn man einen Liter Flüssigkeit auswiegt
.
Man spart sich eine Menge „Try and Error“ und bekommt reproduzierbare Ergebnisse. Finde ich persönlich angenehm.
Warum also nicht diesen einen festen Wert als Ausgangspunkt nehmen?
Das was du beschreibst ist dann auch eher auch Schritt zwei. Stimmt das Litergewicht, aber die Viskosität/Fließfähigkeit nicht, dann gibt man ein wenig Verflüssiger hinzu. Einfach immer mehr Wasser hinzugeben bis die Masse fließt ist keine gute Lösung.
Eine (viel) zu wässrige (also „sehr leichte“) Masse bildet keinen ordentlichen Scherben, hinterläßt nasse Gießformen und hat eine höhere Trockenschwindung. Will man alles nicht.
Form schräg stellen, zusätzliches Reservoir schaffen und weitere Steigkanäle bohren sind super Tipps!
Ich füge noch hinzu:
Form mit einem weichen, gut ausgedrücktem Schwamm anfeuchten (nicht nass, nur feucht!).
Gießmasse mit einem Schluck Wasser verdünnen (ideales Litergewicht + 10-50 ml Wasser je Liter Gießmasse).

Man spart sich eine Menge „Try and Error“ und bekommt reproduzierbare Ergebnisse. Finde ich persönlich angenehm.
Warum also nicht diesen einen festen Wert als Ausgangspunkt nehmen?
Das was du beschreibst ist dann auch eher auch Schritt zwei. Stimmt das Litergewicht, aber die Viskosität/Fließfähigkeit nicht, dann gibt man ein wenig Verflüssiger hinzu. Einfach immer mehr Wasser hinzugeben bis die Masse fließt ist keine gute Lösung.
Eine (viel) zu wässrige (also „sehr leichte“) Masse bildet keinen ordentlichen Scherben, hinterläßt nasse Gießformen und hat eine höhere Trockenschwindung. Will man alles nicht.
Form schräg stellen, zusätzliches Reservoir schaffen und weitere Steigkanäle bohren sind super Tipps!
Ich füge noch hinzu:
Form mit einem weichen, gut ausgedrücktem Schwamm anfeuchten (nicht nass, nur feucht!).
Gießmasse mit einem Schluck Wasser verdünnen (ideales Litergewicht + 10-50 ml Wasser je Liter Gießmasse).
Re: Teller gießen
Ich finde beides klasse. Ich danke Euch sehr für Eure Einlassungen. Damit kann ich doch super weitermachen. Mal schauen wie es wird. Ich bin schon ganz gespannt. Leider hab ich erst am Wochenende wieder Zeit. Ich bin ganz erfreut über so viel Freigiebigkeit von Eurem Wissen. 

Re: Teller gießen
Hallo,
Es ist schon länger her und ich hab es noch einige Male probiert und leider bisher noch keinen vernünftigen Teller zustande bekommen. Der Letzte Teller war dann vollständig nachdem ich dann alle Tips umgesetzt habe und leider hat er sich dann beim öffnen so in der mitte geteilt, dass ich dann in jeder Gipsformhäfte eine Schicht Ton hatte. Ob ich dann zu lange gewartet habe sie zu öffnen oder ob das immer noch zu früh war? Ich war dann erstmal bedient und hab es dann über den Sommer nicht wieder probiert. Das mal als kleines Feedback für alle die, die sich die Mühe gemacht haben mir zu antworten. Vielleicht fällt ja jemanden noch was ein auf welche Art man es noch versuchen könnte.
Es ist schon länger her und ich hab es noch einige Male probiert und leider bisher noch keinen vernünftigen Teller zustande bekommen. Der Letzte Teller war dann vollständig nachdem ich dann alle Tips umgesetzt habe und leider hat er sich dann beim öffnen so in der mitte geteilt, dass ich dann in jeder Gipsformhäfte eine Schicht Ton hatte. Ob ich dann zu lange gewartet habe sie zu öffnen oder ob das immer noch zu früh war? Ich war dann erstmal bedient und hab es dann über den Sommer nicht wieder probiert. Das mal als kleines Feedback für alle die, die sich die Mühe gemacht haben mir zu antworten. Vielleicht fällt ja jemanden noch was ein auf welche Art man es noch versuchen könnte.
Re: Teller gießen
Hallo Michael, ich hab mich bisher nicht getraut das so dünn zu machen, manchmal war es sicher auch noch dicker als Sahne. Ich nutze Witgert gießton. Verflüssiger hab ich noch nicht genutzt. Danke für den Tip. Den werde ich mir sofort besorgen. Ich gebe noch nicht auf und werde es wieder versuchen und bleibe dran. Mal schauen wann ich wieder dazu komme. Ich werde weiter berichten.
Re: Teller gießen
Hallo, ich wollte das Thema nochmal aufnehmen und eine Wasserstandsmeldung abgeben. Lange Zeit ist vergangen, Ich hatte es erstmal beiseite gelegt und mich an anderen Dingen versucht. Dann hab ich alle Ratschläge kombiniert und hab auch nochmal mit Verflüssiger probiert und ein Wunder, es funktioniert und nun kommen tatsächlich perfekte Teller dabei raus. Manchmal braucht es wohleinfach seine Zeit und viele Versuche in den verschiedensten Varianten. Da ich jetzt ja auch schon schlauer geworden bin, hab ich jetzt auch ein Buch für die Dokumentation der Versuche und nun kann ich diese Vorgehensweise reproduzieren. Nochmal vielen Dank
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- Beiträge: 1240
- Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14
Re: Teller gießen
Herzlichen Glückwunsch!
Manchmal ist der Weg steinig und dann stellt sich heraus, dass es nur eine letzte Kleinigkeit war, die man verändern musste.
Manchmal ist der Weg steinig und dann stellt sich heraus, dass es nur eine letzte Kleinigkeit war, die man verändern musste.