Tonaufbereitung

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
Antworten
schneefrau
Beiträge: 6
Registriert: Mittwoch 2. Dezember 2020, 20:10

Tonaufbereitung

Beitrag von schneefrau »

9EC9D0FA-7193-4A61-8A25-B68D45C63703.png
Hallo zusammen
Ich habe eine Frage zu Tonaufbereitung. Ich habe mit dem schwarzen Ton Nigra 2002 von Sibelco gearbeitet.
Die Reste habe ich trocken lassen, dann mit Wasser aufgefüllt und 2 Rage einweichen lassen. Dann auf eine Gipsplatte…und dann kneten. Soweit so gut. Beim kneten ( Widderkopftechnik) habe ich das Gefühl das der Ton anfängt zu reissen… es entsteht keine homogene Masse. Die Konsistenz sieht aus wie ein nicht gelungener Kuchenteig :lol: ich weiß nicht was ich falsch mache…Knete ich zu kurz oder zu lang?
Ich füge ein paar Bilder ein… das eine Bild zeigt einen kleinen Teller der schon relativ trocken ist. An der Seite vom Teller sind Risse zu sehen. Kommt es von dem nicht richtig gekneteten Ton? Ich freue mich schon sehr wenn mir jemand weiterhelfen kann!
Liebste Grüße
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
hille
Beiträge: 1198
Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 10:29

Re: Tonaufbereitung

Beitrag von hille »

Also für mich sieht es jetzt so aus, als sei der Ton zu trocken gewesen. Das müsstest du aber eigentlich im Gefühl gehabt haben, als du ihn geknetet hast. Hat er sich da so angefühlt, wie frisch aus der Tüte? Oder ging es sehr schwer?
Und waren das Reste vom Drehen oder andere?
Ich verwende meinen wiederaufbereiteten Ton immer nur als Zusatz zu frischem. Da ich eh zwei Sorten mische und die gut durchkneten muss, ist das für mich kein Mehraufwand. Drehschlicker würde ich nie pur wiederverwenden, weil der eine feinere Teilchengröße hat und weil das ein verändertes Verhalten ergeben müsste.

Wenn das Wiederaufbereiten schneller gehen soll, kann man übrigens auch die gute alte feuchtes Handtuch Technik benutzen. Dann hat man sich das komplett durchtrocknen und einweichen und wieder runtertrocknen gespart. Ich packe Späne vom Abdrehen, andere Reste (alle noch nicht trocken) und Schlicker zusammen in ein feuchtes Handtuch und dann alles in Plastik, darin wird der gesamte Batzen homogen von der Feuchte her. Wie man es mit schon zu hart gewordenen Tonhubeln macht. Nach 1-2 Tagen kann ich ihn dann direkt durchkneten und wieder verwenden oder ich lasse ihn noch ein wenig nachtrocknen.
schneefrau
Beiträge: 6
Registriert: Mittwoch 2. Dezember 2020, 20:10

Re: Tonaufbereitung

Beitrag von schneefrau »

Hallo ,
vielen Dank für die Antwort und die Tipps.
Beim kneten hatte ich das Gefühl das es sehr weich ist... Das sind Rest vom Ton den ich ausgerollt habe....
carboncookie
Beiträge: 173
Registriert: Donnerstag 15. März 2018, 22:31

Re: Tonaufbereitung

Beitrag von carboncookie »

Vermutlich hat der Ton seine Plastizität verloren. Das kann bei der Wiederaufbereitung schon mal passieren, wenn zuviele "bindende" Teilchen ausgeschwemmt werden. Der Ton wird dann zu mager.

Manchmal tritt dieses Phänomen aus, wenn man das "dreckige" Wasser nach dem Drehen gleich weg schüttet. Das sollte man eigentlich nicht, denn diese schwebenden Partikel sind wichtig, damit der Ton die richtige Konsistenz fürs Drehen behält. Es ist sinnvoll zu warten, bis sich diese Partikel vollständig am Boden des Eimers absetzen. Bei der Wiederaufbereitung des Tons fügt man diesen schlammigen Rest wieder zu den getrockneten Resten hinzu.

In deinem Fall würde ich die Tonreste einfach mit frischem Ton mixen und alles wieder gut durchkneten. Das sollte das Problem eigentlich lösen.

Lg, Barbara
schneefrau
Beiträge: 6
Registriert: Mittwoch 2. Dezember 2020, 20:10

Re: Tonaufbereitung

Beitrag von schneefrau »

Liebe Barbara
Vielen Dank für deine Antwort. Das werde ich ausprobieren!
Liebste Grüße
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1027
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Tonaufbereitung

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Ich tippe auch darauf, dass die feinen Teilchen ausgewaschen wurden. Das passiert zwangsläufig, je öfter man Reste wieder aufarbeitet.

Der gerissene Rand auf dem zweiten Foto sieht aber eher aus, als ob in der Masse noch jede Menge Luftbläschen sind. Diejenigen Hohlräume, die beim Auswalzen zufällig an den Rand geraten, brechen durch den Druck auf und ergeben so einen Einriss.

Bei der Unterseite von dem Teller (erstes Foto), der offensichtlich über eine Form gelegt wurde, ist es kein Problem diese Risse mit einer Gumminiere wieder zu verschmieren, Vorausgesetzt der Ton ist noch weich genug.

Das geht auch ganz gut auf der Ränderscheibe, falls man eine hat und natürlich auch auf einer Drehscheibe.
Es ist sowieso gut, solche Teller, die man aus Platten macht, im weichen Zustand auf der Ränderscheibe noch mal zu verdichten, dann verbiegen Sie sich auch weniger beim trocknen. Mit der einen Hand dreht man die Scheibe und mit der anderen drückt man mit der flach gehaltenen Gumminiere von der Mitte aus spiralförmig nach außen.
Ein Brettchen oder eine Gipsscheibe sollten drunter ligen, Damit der Teller nicht an der Ränderscheine kleben bleibt.

Man kann aber auch gleich die Platte so behandeln, bevor man sie über eine Form legt.
schneefrau
Beiträge: 6
Registriert: Mittwoch 2. Dezember 2020, 20:10

Re: Tonaufbereitung

Beitrag von schneefrau »

Liebe Maria
Vielen Dank für die wertvollen Tipps! ❤️
Liebste Grüße
Antworten