Trennmittel für Plattenherstellung

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Vallo
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Trennmittel für Plattenherstellung

Beitrag von Vallo »

hallo,
wir stellen gerade Frühstücksbretter mit einer Vertiefung her. Das ganze mit der Plattenwalze. Um die Vertiefung reinzubekommen haben wir Hartfaserplatten ausgeschnitten und legen den Ton über die HSP bevor die Tonplatten das letzte Mal durch die Walze gedreht werden. Das funktioniert alles super. Das einzige Problem ist, dass wir die HFP nicht so richtig gut dann wieder aus den noch feuchten Tonplatten rausbekommen. Normalerweise warten wir immer 1-2 Stunden, dann geht es etwas besser, aber trotzdem nicht so ganz einfach. Gibt es hier einen Tip, wie man das besser abbekommt. Mit Puder (welches?) bestreuen oder irgendein anderes Verfahren?
Besten Dank
vallo
Keramikfriend
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Re: Trennmittel für Plattenherstellung

Beitrag von Keramikfriend »

Hallo Vallo,
versuche es doch mal mit Schamottmehl als "Puder" !
Ursula28
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Registriert: Montag 10. März 2014, 17:03

Re: Trennmittel für Plattenherstellung

Beitrag von Ursula28 »

Hallo Vallo, kannst Du Dir nicht ein Moell aus Ton herstellen, in das Du einformst? Wieviel Frühstücksbretter wollt ihr denn machen?
Gruß Ursula
Maria Ortiz Gil
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Re: Trennmittel für Plattenherstellung

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Und wie ist es, wenn ihr ein dünnes Tuch dazwischen legt, das möglichst wenig Struktur hinterlässt, die man wegschwämmeln kann.
Baumwollbatist?
Oder die mit einer Engobe aus dem gleichen Ton übergossen nicht mehr sichtbar ist?
Oder vielleicht sieht die textile Spur sogar gut aus!
Vallo
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Re: Trennmittel für Plattenherstellung

Beitrag von Vallo »

Hallo ihr drei,
danke für die Ideen, Eine Modell aus Ton haben wir auch schon überlegt, aber da zwei Seiten von der Unterseite auch noch abgeschrägt sind, ist uns nicht so die richtige Idee gekommen, wie man das mit einer Form hinbekommen könnte. Man könnte die Schrägen an der Unterseite auch später einschneiden, aber dann müßten wir das ganze recht schnell aus der Form bekommen und da hab ich auch nicht so richtig eine Idee, wie das gehen kann. Ich habe jetzt mal ein Foto angehängt. Ein dünnes Tuch ist vielleicht eine Idee. Die Vertiefung auf der Oberseite ist ca. 4 mm tief, da bin ich mir nicht so ganz sicher ob es nicht dann so ein Glücksspiel ist, dass kein Faltenwurf entsteht, aber das versuchen wir mal. Schamottemehl klingt auch spannend, aber da habe ich Bedenken, dass das die Oberfläche zu stark verändert, farblich und von der Oberfläche..
Wir drehen sonst eigentlich alles, von daher ist das Neuland. Ach ja insgesamt müssen wir 400 Bretter herstellen.
besten dank
vallo
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Keramikfriend
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Re: Trennmittel für Plattenherstellung

Beitrag von Keramikfriend »

Hallo Vallo,
um Deine Bedenken zum Pudern mit Schamottmehl etwas zu besänftigen:
ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, um ausgerollte Tonplatten vom Leinentuch (Plattenwalze) abzuheben. Das zementfeine Schamottmehl (z.B. Fa. Jäger "Schamotte 91/zf, Hellbrennend") kann natürlich danach auch vorsichtig wieder etwas feucht abgewischt werden, es gab für die nachfolgenden Sschritte (Trocknung, Schrühbrand, Engobieren/Glasieren) auch ohne diese Maßnahme keinerlei Probleme. Vielleicht ein Versuch wert...
Maria Ortiz Gil
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Re: Trennmittel für Plattenherstellung

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Das Tuch sollte nur die Größe der Hartfaserplatte haben, damit es keinen Faltenwurf gibt. Vielleicht funktioniert auch saugfähiges Papier. Beim Malerbedarf gibt es so genannte Makulatur von der Rolle, das ist nicht teuer. Es wird verwendet um bröselige Wände fürs Tapezieren vor zu bereiten.
(Nicht verwechseln mit Makulatur als Papiermehl, das wiederum gut für Paperclay nützlich ist)
Man könnte dieses relativ dicke, saugfähige Papier mittels der Hartfaserplatte und einem Cutter in mehreren Lagen leicht zuschneiden.

Aber mir scheint, das Hauptproblem kommt noch auf euch zu, denn 400 Bretter zu trocknen ohne dass sie sich verbiegen ist kein Pappenstiel.

Viel Erfolg!
Maria
Maria Ortiz Gil
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Re: Trennmittel für Plattenherstellung

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Noch mal nach betrachten des Fotos: ich kann nicht gut erkennen wie der Rand der Vertiefung ist, denke aber, dass es günstig wäre, wenn der abgeschrägt ist, die Ränder der Hartfaserplatte also auf Gehrung geschnitten sind.
edelweiß
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Re: Trennmittel für Plattenherstellung

Beitrag von edelweiß »

Hej,
vielleicht Talkum? Kann man beim Keramikhändler kaufen oder Babypuder nehmen. Bei Gipsformen hilft das manchmal.
Oder die Platte mit WD40 oder Stanzöl bearbeiten, damit sie nicht anhaftet?
Ansonsten vielleicht eine (Baumwoll-) Feinstrickstrumpfhose über das Brett ziehen?
Ansonsten würde ich auch Marias Tipp beachten und das Brett ein wenig anschrägen.
Viel Erfolg 🍀!
Vallo
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Re: Trennmittel für Plattenherstellung

Beitrag von Vallo »

hallo,
das Brett ist angeschrägt, so dass es da einen guten Übergang gibt. Die Vertiefung ist 3 mm tief. Makulatur und Schamottemehl werden wir jetzt einmal als ersters ausprobieren. Viele tolle Ideen die uns weiterhelfen. Immer spannend die vielen Möglichkeiten auszuloten. Besten Dank ich berichte dann.
vallo
Vallo
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Re: Trennmittel für Plattenherstellung

Beitrag von Vallo »

Makulatur funktioniert super, besten Dank Maria! Wir haben die Makulaltur nass auf das Holz "geklebt". So bekommt man das Brett super leicht raus und kann dann im zweiten Schritt ganz leicht das Papier vom Ton abziehen und sogar gleich wiederverwenden. Besten Dank. Morgen kommt das Schamottemehl an, dann testen wir das auch noch.
vallo
Maria Ortiz Gil
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Re: Trennmittel für Plattenherstellung

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Na super!
Manchmal ist es doch nur eine ganze Kleinigkeit, und schon klappt irgendwas, an dem man sich vorher die Zähne ausgebissen hat.
Bin gespannt auf eure Ergebnisse mit dem Schamottemehl.

Jetzt muss man sehen was mehr Arbeit macht, das Papier zu zu schneiden und an das Brett zu kleben und wieder ab zu fummeln, oder das Schamottemehl gegebenfalls wieder ab zu wischen. Ein Vorteil von Papier wäre, dass man das Ding nicht extra noch ein mal mehr in die Hand nehmen muss. Das Papier sollte sich eigentlich von allein ablösen wenn die Brettchen trocknen, und da es nicht teuer ist, könntet ihr euch das Herausfummeln vielleicht sparen. Bei 400 Stück lohnt sich das vielleicht. Allerdings habe ich keine Erfahrung mit Plattenwalzen und weiß nicht, ob der Druck die Papierfasern möglicherweise so stark in die Tonoberfläche hineinpresst, dass es trotz der Trockenschwingung irgendwie hängen bleibt und nachher noch mühseliger ab gefummelt werden muss.

EIN ANDERES THEMA zu diesem Makulaturpapier:
Ich habe es früher benutzt, um Flächen auf rohem Ton ab zu decken, bevor man sie engobiert. Es reißt nicht so schnell ein wie Zeitungspapier. Falls jemand so etwas macht, dann empfehle ich die Papierstücke mittels einer Nadel von einer Ecke aus ab zu ziehen, bevor sie trocknen, Dann wenn die Engobe auf dem Papier getrocknet ist entsteht beim Abziehen viel Staub, den man ein atmet, mitsamt den darin enthaltenen Schwermetallen.
Ursula28
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Re: Trennmittel für Plattenherstellung

Beitrag von Ursula28 »

Hallo Vallo,
ich nehme für solche Vorhaben etweder ganz dünne Malerfolie ( die die nicht so knistert ) oder Frischhaltefolie, oder Stoff, und zwar alten Unterrockstoff.
Gruß Ursula
Vallo
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Re: Trennmittel für Plattenherstellung

Beitrag von Vallo »

hallo,
wir haben jetzt das Schamottemehl ausprobiert und das ist noch besser wie Makulatur. Man braucht recht wenig und kann dann alles wunderbar wieder trennen. Ist vom Vorgang noch einiges schneller. Danke nochmal Keramikfriend. Übrigens trocknen wir die Platten immer auf Fermacellplatten und oben Zeitung drauf. Fermacell nimmt wie Gips Wasser auf, aber weniger, von daher klebt darauf nichts fest, die Trocknung geht behutsam aber schneller wie auf Holz.
Malerfolie ist sicher auch gut, dünner wie Stoff und ohne Faltenwurf.
Besten Dank nochmal
vallo
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