Böden von Tassen platzen ab.

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antoni
Beiträge: 1
Registriert: Donnerstag 25. November 2021, 20:41

Böden von Tassen platzen ab.

Beitrag von antoni »

Hallo Ihr,
Ich könnte euren Rat gebrauchen.
Ich habe mich jetzt vor über einem Jahr selbständig gemacht.
Bisher hat alles wunderbar geklappt.
Doch seit kurzer Zeit kommen hin und wieder Kunden zu mir weil beim ersten eingießen vom heißen Wasser der Boden abplatzt.
ich habe KEINE neue Glasur. Ich drehe alles wie immer auf der Scheibe.
Ich habe eine Pulverglasur von Hans Wolbring die ich mir selbst anmische ( weiß Glänzend 49VBC97)
und Die Tonmasse 9ZF von Carl Jäger.
seit kurzer Zeit bereite ich meinen Ton per Hand selbst wieder auf.Kann man da was Falsch machen?
Oderkann das daran liegen das ich ein Stellmittel in der Glasur verwende, kann das eine so große Auswirkung auf den WAK haben?
Das Problem ist noch dazu, das nur selten vorkommt und ich leider nicht genau austesten kann woran es liegt.
über Jden Rat bin ich dankbar.
:?
Bobbl
Beiträge: 170
Registriert: Donnerstag 12. August 2010, 09:43

Re: Böden von Tassen platzen ab.

Beitrag von Bobbl »

hatte ich auch mal bei Teekannen. Bei genauer Nachfrage war zu hören, daß die Leute die Kanne im Winter aus der eiskalten Speisekammer holten und das Wasser kochend direkt aus dem Wasserkocher reinkippten, Das hält die stärkste Kuh nicht aus. Gleiches Phänomen übrigends mit Resten von Auflauf in der Backform direkt aus dem Gefrierschrank in den vorgeheizten Ofen. Also oft Anwendungsfehler. Wie hoch brennst du den ZF?
Ursula28
Beiträge: 517
Registriert: Montag 10. März 2014, 17:03

Re: Böden von Tassen platzen ab.

Beitrag von Ursula28 »

Hallo ,
bei mir kam eine Kundin und Reklamierte eine Auflaufform, ich habe daraufhin im Gespräch mit der Kundin diese gefragt ob Sie was mit der Form gemacht, was den Sprung hätte verursachen können. Sie beteuerte, nichts falsch gemacht zu haben und sagt noch "ja der ganze Auflauf sei auf dem Boden gelandet".
Kaum hatte Sie das geäußert, sagte ihre daneben stehende ca. 12 Jahre alte Tochter Zitat : " der Papa hat es doch auf die heisse Herdplatte gestellt....." so kann es gehen. Also löchere Deine Kundin mit Fragen, vielleicht kommst Du der Anwort auf die Spur.

Drehst du denn sehr dünne Böden. Wie behandelst Du die Masse vor dem Drehen? Tonschlagen oder Ochsenkopf kneten oder anders ?
Mach mal ein Bild, vielleicht liegt es and der Textur.
Gruß Ursula
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1137
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Böden von Tassen platzen ab.

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Es kann schon mal passieren, dass beim Abdrehen der Übergang vom Boden zur Wand ringsherum an einer Stelle sehr dünn im Verhältnis zum Rest der Tasse wird. Wenn dann auch noch die Glasur innen und außen etwas dicker ist, was im unteren Teil der Tasse normal wäre wenn sie ein Wenig läuft, dann gibt es da bei plötzlichem Temperaturunterschied so große Spannungen, dass ein Riss entstehen kann, der an dieser dünnen Stelle rundherum geht und der Boden trennt sich ab.
Lass dir die kaputten Tassen zeigen und stelle wenn es geht ein Foto davon ein, vielleicht kann man dann mehr sagen.
MichaElb
Beiträge: 37
Registriert: Dienstag 24. Januar 2023, 17:58

Re: Böden von Tassen platzen ab.

Beitrag von MichaElb »

Ursula28 hat geschrieben: Montag 12. Dezember 2022, 22:22 …sagte ihre daneben stehende ca. 12 Jahre alte Tochter Zitat : " der Papa hat es doch auf die heisse Herdplatte gestellt....."
Insbesondere bei Handwerkern wird gerne versucht die eigene Verantwortung abzuwälzen. Die Dreistigkeit der Lügen kennt dabei so wenig Grenzen, daß es eigentlich auch noch eine Beleidigung ist, für so dumm gehalten zu werden.
Wenn die Tassen tatsächlich reihenweise auf die gleiche Art kaputt gehen, wird sich der Fehler finden lassen, aber auch nur wenn man den Bruch überprüfen kann.
Mancher will vielleicht auch nur eine kostenlose neue Tasse…
MichaElb
Amateur
leckerpott
Beiträge: 158
Registriert: Dienstag 21. Mai 2019, 10:19
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Re: Böden von Tassen platzen ab.

Beitrag von leckerpott »

Könntest du nicht selber vor dem Verkauf heißes Wasser eingießen und das schon mal ausschließen? Es gibt Ton/Glasurkombinationen die Spannungen verursachen und die msnchmal auch Zeit brauchen um genug Spannung zu erzeugen, dass es auch bricht. Wenn du das von dieser Glasur/Tonkombi weißt, kannst Du ja zumindest vermeiden die zu verkaufen die beim ersten Heißwasserschock zerbrechen. Wenn das unabhängig voneinander schon mehrfach vorgekommen ist, kann es ja durchaus auch am Material liegen. Ich habe schon häufiger gehört, dass da Ausschuss zusammenkommt, nur vom heißes Wasser eingießen. Ich teste alle meine Kombinationen erst zu Hause und zerbräche da was beim Wasser eingießen wäre ich alamiert. Dass Leute versuchen etwas auf die KeramikerIn abzuwälzen ist natürlich furchtbar, aber wie schlimm ist es, wenn man Kramik kauft und die Tasse das erste heiße Wasser eingießen nicht übersteht. Da hat ja die KundIn keine Schuld dran.
https://leckerpott.de
i.v.f.
Beiträge: 2
Registriert: Dienstag 21. März 2023, 09:01

Hans Wolbring Glasuren und Sibelco-Ton

Beitrag von i.v.f. »

Hallöchen Antoni,
ich habe neulich ebenfalls Stunden nach dem Abkühlen des Glasurbrandes mit Hans-Wolbring-Glasuren bei 1200°, Tonmasse: Sibelco WM2502, einige gesprungene Scherben zu bedauern gehabt. Daher bin ich auf deinen Beitrag aufmerksam geworden.

Ich habe Hans Wolbring "Sansibar", "transp.matt", "Waldmoos" und "Uranus-Grün-Effekt" erstmalig benutzt.
Die Sprünge entstanden an gedrehten und aus Platten gearbeiteten Stücken und bei jeder Glasur, ebenso kamen gedrehte und aus Platten gefertigte Stücke mit denselben Glasuren auch unbeschadet aus dem Brand.
Die Risse bei den Plattenscherben entstanden NICHT an den Montagenähten.

Daraufhin habe ich mit einer sehr zuvorkommenden Ingenieurin von Wolbring telefoniert. Sie hat sich meine Scherben - per Fotos - und meine Chargendaten sehr gründlich angeschaut.
Fürs erste kamen wir zum Schluss, dass es Spannungsrisse waren, und dass bei den gesprungen Plattenscherben die Platten für die Glasur zu dünn waren. (2-max.4mm), und die eine gedrehte Scherbe schlecht zentriert gewesen sein muss.

Die Glasuren waren - außer "Sansibar" - sehr dünn aufgetragen.
"Sansibar" (gegossen) wird das Puddinghafte auch nach Verdünnen nicht verlieren, meint die Ingenieurin bei Wolbring.
Ich glasiere stets innen und außen. (Innen schütte ich transp.matt von H.Wolbring)

Was ich hier so bereits gelesen habe, erweckt bei mir den Eindruck, dass erstens Sibelco Tonmasse Probleme bereitet, zweitens Sibelco und Wolbring nicht zueinander passen.

Hat jemand mit dieser Kombi Efahrungen gemacht?
i.v.f.
Beiträge: 2
Registriert: Dienstag 21. März 2023, 09:01

Re: Böden von Tassen platzen ab.

Beitrag von i.v.f. »

P.S, die Ingenuerin von Wolbring meinte noch, kein Stellmittel zugeben, sondern höchstens "Glasurverflüssiger" anwenden.
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