Hallo zusammen,
ich würde in Glasuren gern mit lokalem Gestein experiementieren. Dazu muss ich es pulverfein mahlen. Mittel der Wahl ist offenbar eine Trommel- bzw. Kugelmühle. Zu den Kapazitäten gibt es teils Volumenangaben (der Mahltrommel), teils Gewichtsangaben. Ich würde sagen, dass mir 8-10kg Kapazität vollkommen ausreichen (wohl incl. Mahlkugeln): keine Ahnung welches Volumen dafür benötigt wird; mit der Mütze geschlagen hätte ich mal 5l angenommen.
Gibt es empfehlenswerte Händler?
Mag jemand ein konkretes Produkt empfehlen?
Schöne Grüße
Tongrube
Gesteinsmühle - Empfehlungen
Gesteinsmühle - Empfehlungen
www.youtube.com/playlist?list=PLS6Mrdpt53RyauAg8bGN-7HtqIokbwUKF
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Re: Gesteinsmühle - Empfehlungen
Hallo Tongrube,
Kugelmühlen benutzt man um Glasuren fein zu mahlen und sie dadurch gleichmäßig homogen zu machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man damit Steine zermahlen kann, und seien sie noch so klein geklopft. Oder es würde "hundert Jahre" dauern. Je nach Gestein, dürften sich eher die Porzellankugeln abnutzen. Oder weiß es jemand besser?
https://de.wikipedia.org/wiki/Kugelm%C3%BChle
Habe zufällig das noch gesehen, es könnte aber sein, dass es nicht auf Dauer funktioniert.
(Die Staubwolke lieber nicht einatmen!):
https://www.youtube.com/watch?v=NteLxsUYNik
Schönen Gruß
Maria
Kugelmühlen benutzt man um Glasuren fein zu mahlen und sie dadurch gleichmäßig homogen zu machen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man damit Steine zermahlen kann, und seien sie noch so klein geklopft. Oder es würde "hundert Jahre" dauern. Je nach Gestein, dürften sich eher die Porzellankugeln abnutzen. Oder weiß es jemand besser?
https://de.wikipedia.org/wiki/Kugelm%C3%BChle
Habe zufällig das noch gesehen, es könnte aber sein, dass es nicht auf Dauer funktioniert.
(Die Staubwolke lieber nicht einatmen!):
https://www.youtube.com/watch?v=NteLxsUYNik
Schönen Gruß
Maria
Re: Gesteinsmühle - Empfehlungen
der @wolle hat das durchaus schon als Experiment gemacht, wir hatten mal im Töpferblatt einen Artikel über seine "Ostseeglasur" = Glasur aus Steinen, die er an der Ostsee gesammelt hat. Aber: das Hartgestein musst du erst brennen, dann zerfällt es teils, dann nochmal mechanisch zerkleinern (ein Backenbrecher ist hierbei sehr nützlich...) und dann erst in den Mahltopf... Eine Lehmglasur ist wesentlich !!! einfacher zu machen.
Re: Gesteinsmühle - Empfehlungen
Liebe Maria, lieber Günther,
herzlichen Dank für Eure Hinweise! Aber den mißbräuchlichen Einsatz einer so feinen Getreidemühle würde ich nicht übers Herz bringen, glaube ich...
Ich werde mal schauen, ob ich mir nicht das Buch "Rock Glazes" von Steve Harrison zulege. Er geht darin auch auf die Aufbereitung von Gestein für Glasuren ein. Keine Ahnung, ob das dann auch auf Europa übertragbar ist. Kleine Backenbrecher kann man sogar tageweise mieten. Das würde sich aber nur dann lohnen, wenn sich ein Gestein hier im Raum als wirklich brauchbar herausstellte - und man dann auch in den notwendigen Mengen dran käme.
Relativ problemlos sollte das bei der hier vorkommenden Grauwacke gehen. Da gibt es zwei aktive Steinbrüche in 15km Umkreis. Ich werde die mal ansprechen: evtl. haben die sogar Brösel und/oder Staub abzugeben, den man dann in einer größere (aber noch "haushaltsübliche") Trommelmühle fein mahlen kann.
Spannend fände ich auch den Tonschiefer, der hier in fußläufiger Distanz zutage tritt. Da angewittert, ist der so mürbe, dass ich mir vorstellen kann, dass es bei dem klappen könnte, ihn einfach mit dem Fäustel vorzubereiten und dann in eine größere (aber noch "haushaltsübliche") Trommelmühle zu geben - auch ohne ihn vorher zu kalzinieren (was in dem Falle aber wiederum den Vorteil hätte, dass man die organischen "Verunreinigungen" damit eliminieren könnte).
Was das Thema "Lehm" angeht: ich habe hier etwas gefunden, dass fast in Richtung Ton geht. Ein Probestückchen bei 950°C ergab etwas Rotes, recht mürbes ohne Anzeichen von Verglasung. Ohne das näher begründen zu können, habe ich aber den Eindruck, dass damit nicht viel mehr geht und daher ist auch dieses Material inzwischen Kandidat für eine Glasurzutat. Klasse fänd ich halt, wenn man diesen Ton oder auch den o.g. Tonschiefer mit einem lokalen Stein kombinieren könnte. Sollte Flussmittel fehlen, würde ich auf Asche zurückgreifen (ich heize einen Teil des Hauses mit Holz).
Der Traum wäre halt eine Glasur aus meiner Umwelt - nachdem ich das Thema Ton wohl abhaken muss: da scheint das Ruhrtal zumindest für Steinzeug nüscht her zu geben.
Nachtrag: so machen die Geologen das, wenn sie Gesteinsmehl für Analysezwecke herstellen möchten.
herzlichen Dank für Eure Hinweise! Aber den mißbräuchlichen Einsatz einer so feinen Getreidemühle würde ich nicht übers Herz bringen, glaube ich...
Ich werde mal schauen, ob ich mir nicht das Buch "Rock Glazes" von Steve Harrison zulege. Er geht darin auch auf die Aufbereitung von Gestein für Glasuren ein. Keine Ahnung, ob das dann auch auf Europa übertragbar ist. Kleine Backenbrecher kann man sogar tageweise mieten. Das würde sich aber nur dann lohnen, wenn sich ein Gestein hier im Raum als wirklich brauchbar herausstellte - und man dann auch in den notwendigen Mengen dran käme.
Relativ problemlos sollte das bei der hier vorkommenden Grauwacke gehen. Da gibt es zwei aktive Steinbrüche in 15km Umkreis. Ich werde die mal ansprechen: evtl. haben die sogar Brösel und/oder Staub abzugeben, den man dann in einer größere (aber noch "haushaltsübliche") Trommelmühle fein mahlen kann.
Spannend fände ich auch den Tonschiefer, der hier in fußläufiger Distanz zutage tritt. Da angewittert, ist der so mürbe, dass ich mir vorstellen kann, dass es bei dem klappen könnte, ihn einfach mit dem Fäustel vorzubereiten und dann in eine größere (aber noch "haushaltsübliche") Trommelmühle zu geben - auch ohne ihn vorher zu kalzinieren (was in dem Falle aber wiederum den Vorteil hätte, dass man die organischen "Verunreinigungen" damit eliminieren könnte).
Was das Thema "Lehm" angeht: ich habe hier etwas gefunden, dass fast in Richtung Ton geht. Ein Probestückchen bei 950°C ergab etwas Rotes, recht mürbes ohne Anzeichen von Verglasung. Ohne das näher begründen zu können, habe ich aber den Eindruck, dass damit nicht viel mehr geht und daher ist auch dieses Material inzwischen Kandidat für eine Glasurzutat. Klasse fänd ich halt, wenn man diesen Ton oder auch den o.g. Tonschiefer mit einem lokalen Stein kombinieren könnte. Sollte Flussmittel fehlen, würde ich auf Asche zurückgreifen (ich heize einen Teil des Hauses mit Holz).
Der Traum wäre halt eine Glasur aus meiner Umwelt - nachdem ich das Thema Ton wohl abhaken muss: da scheint das Ruhrtal zumindest für Steinzeug nüscht her zu geben.
Nachtrag: so machen die Geologen das, wenn sie Gesteinsmehl für Analysezwecke herstellen möchten.
www.youtube.com/playlist?list=PLS6Mrdpt53RyauAg8bGN-7HtqIokbwUKF