Trennmittel selbst mischen

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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Heidi
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Trennmittel selbst mischen

Beitrag von Heidi »

Hallo!!

Wer kann mir verraten, wie man ein Trennmittel für Ofenplatten
selbst mischen kann? Danke, Heidi
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Günter
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Beitrag von Günter »

na ja, da sollte man wohl auch die brenntemperatur in betracht ziehen. also wir haben immer kaolin zur hälfte mit reinem aluminiumoxid gemischt für hochgebranntes steinzeug.
volkmar
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Beitrag von volkmar »

Es gibt mehrere Möglichkeiten für ein Trennmittel.

In der Schweiz haben wir 1/3 Kaolin, 1/3 Quarz und 1/3 Kohlenstaub mit Wasser angemischt. Der Kohlenstaub macht die ganze Schicht porös, sodaß sich die abgelaufene Glasur leichter von der Platte löst.

Ich verwende zur Zeit eine Mischung aus gleichen Teilen Quarz und gebranntem Kaolin, streue das Trennmittel aber nur auf die Platten auf.

Tonerde calz. finde ich zu teuer für ein Trennmittel

Wenn man bei Rohstoffen bleibt, die einen hohen Schmelzbereich haben, ist die Brenntemperatur nicht wichtig.

Gruß
Volkmar
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ralf burger
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trennmittel und Temperatur

Beitrag von ralf burger »

Hallo,
also ich würde schon sagen, dass der Brennbereich durchaus wichtig ist, auch die Art des Brandes. Ein trennmittel mit Quarz im Salzbrand ist, denke ich, nicht sinnvoll.
Auch die Mischung mit Kohlestaub, würde ich im Steinzeugbereich nicht versuchen - Holzkohle sollte auch noch Aschenanteile in sich haben, die dann mit dem Quarz etwas kleben -.
Also meine Erfahrungen mit Kaolin kalz. Tonerde bei Reduzierendem Brand bis 1320 sind recht gut, aber selbst da verklebt das Zeug etwas bei den Stellen wo Stützen und Platten zusammenkommen.

Also, Heidi, nun ist es doch eine ganze Liternei an unterschiedlichen Meinungen. Aber vielleicht ist ja was dabei was Dir weiterhilft.
ciao
Ralf
Heidi
Beiträge: 2
Registriert: Donnerstag 11. August 2005, 20:22

Beitrag von Heidi »

Danke für die Antworten. Ich brenne Steinzeug bei 1250 Grad. Habe bereits
Kaolin und calz. Tonerde gemischt. aber beim letzten Mal wohl ein falsches
Mischungsverhältnis erwischt. Jedenfalls ist das Ganze wieder abgebröselt.
Ich versuche es auf ein Neues.
Gruß, Heidi
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Nick
Beiträge: 39
Registriert: Mittwoch 29. Juni 2005, 00:05

Beitrag von Nick »

Heidi hat geschrieben:Danke für die Antworten. Ich brenne Steinzeug bei 1250 Grad. Habe bereits
Kaolin und calz. Tonerde gemischt. aber beim letzten Mal wohl ein falsches
Mischungsverhältnis erwischt. Jedenfalls ist das Ganze wieder abgebröselt.
Ich versuche es auf ein Neues.
Gruß, Heidi
Hallo Heidi!
Ein Thema, zu dem auch ich in der Eischlägigen Fachliteratur Nie etwas fand!
Heute nehme ich mit Erfolg und ohne viel Abblättern bei 1300 ° red.:

Tonerdehydrat : 5 Teile
Kaolin : 5 Teile
Betonit : 1 Teil.

Das Rezept ist bisher das beste, es stammt freundlicherweise von einem Techniker von Fa. Jäger, in Höhr- Grenzhsn.

Beachte bitte: das du mit viel Wasser alles verrührst, und ständig umrühst.
Die Platten werden dann hochkant beidseitig begossen, aber bloß nicht zu dick!!
Sonst blättertes später wieder ab an den Unterseiten der Platten.
Gut Trocknen lassen. Viel Erfolg!
Niko.

Die Engabe wird eingebrannt gut fest.
Tonklümpchen
Beiträge: 8
Registriert: Sonntag 31. Dezember 2006, 13:14
Wohnort: Herzogenrath

Beitrag von Tonklümpchen »

Hallo Leute,

hach ich muss Euch doch mal fragen. Euer zu letzt beschriebenes Mischungsrezept hab ich auf alles getan und brenne so bei
1255 Grad.

Das gab beim Ofenboden viele Risse in der Trennmittelschicht weil sich wohl das Kaolin zusammenzieht oder so.

Die Platten sind o.k. so

Die Bodenschicht will ich jetzt erneuern evtl. nur mit Kaolin wie Harry es macht. Muss ich das Kaolinpulver vorher mal mitbrennen in Steinzeugbrand und danach erst mit Wasser anrühren ?
Muss ich bevor ich was drauf stell mehrere dünne einzelschichten erst brennen?


Hätte so gerne eine gut schützende Schicht auf dem Ofenboden, die keine so großen Risse bildet.

Darf man Quarzmehl bei 1255 Grad verwenden. Würde doch die Rissbildung etwas hemmen denk ich mir so.
Aluminiumhydroxid hab ich auch da aber ist mir zu giftig.
Ist Trennmitteltechnisch ein Unterschied da zwischen dem A. oxid und dem A. hydroxid?

Sorry , bin nur Hobbytöpferin und weiss nicht so viel :roll:

danke

LG
hille
Beiträge: 1194
Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 10:29

Beitrag von hille »

Also ich benutze einfach fertig gekauftes Trennmittel von Jäger und bin damit vollauf zufrieden. Ist auch nicht teurer, als die benögtigten Rohstoffe einzeln zu kaufen und ich habe mir die Mischerei gespart.
Tonklümpchen
Beiträge: 8
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Wohnort: Herzogenrath

Beitrag von Tonklümpchen »

Hallo Hille,

danke für Deine Antwort.
Hm. Aber da weiss ich gar nicht was drin ist. Ofen steht quasi halb im
Wohnraum mit Abzug aber trotzdem.
Naja es tuts ja irgendwie seit Jahren aber die Risse am Boden ist schon
blöd. Muss immer gucken, dass da bloss nix reinlaufen kann stelle also
meistens noch eine Platte auf drei Kurzstützen drauf und darauf dann
die Werke. Nimmt nur so viel Ofenhöhe weg, verstehst Du?

Und weil ich oft so hoch brenne will ich halt möglichst dafür optimales
Trennmittel haben, das die Gradzahl aushält und wenig rumfliegt
und so.

LG
Tonklümpchen
hille
Beiträge: 1194
Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 10:29

Beitrag von hille »

Ich glaube, Bedenken wegen der Inhaltsstoffe mußt du keine haben.

Ich brenne bei 1240° und hatte aber auch schon mal überbrannte Brände, bei denen ich mit Sicherheit über 1250° hatte. Ich habe das Trennmittel mit dem Pinsel aufgetragen und keinerlei Risse oder Ähnliches.
Vielleicht ist es bei dir sehr dick aufgetragen?

Und rumfliegen tut es auch nicht, es bleibt brav dort, wo ich es haben will. :wink:
Tonklümpchen
Beiträge: 8
Registriert: Sonntag 31. Dezember 2006, 13:14
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Beitrag von Tonklümpchen »

ja weißt Du, ich dachte da mehr an einen sogenannten "Anflug" also nur so ein bischen auf die Glasur drauf .

Hm Betonit hab ich auch mal ein bischen mit drunter gemischt. Ach ich kenn halt kein optimales Rezept.

Ist auch schwer ausm Netz zu finden.

Naja, notfalls halt die Fertigmischung wieder rein.

Diesmal was dünner, ja, ist eine gute Idee. Hält vielleicht besser zusammen.

Hätt ja lieber probiert mal also nur das Kaolinpulver so mitzubrennen also lose in nem Topf und dann anzumischen, aber bevor ich ganz was falsches tue :-(

LG
Tonklümpchen
mik
Beiträge: 24
Registriert: Dienstag 16. Juli 2019, 22:30

Re: hab das Rezept ausprobiert

Beitrag von mik »

Nick hat geschrieben: Mittwoch 14. September 2005, 22:34
Heidi hat geschrieben:Danke für die Antworten. Ich brenne Steinzeug bei 1250 Grad. Habe bereits
Kaolin und calz. Tonerde gemischt. aber beim letzten Mal wohl ein falsches
Mischungsverhältnis erwischt. Jedenfalls ist das Ganze wieder abgebröselt.
Ich versuche es auf ein Neues.
Gruß, Heidi
Hallo Heidi!
Ein Thema, zu dem auch ich in der Eischlägigen Fachliteratur Nie etwas fand!
Heute nehme ich mit Erfolg und ohne viel Abblättern bei 1300 ° red.:

Tonerdehydrat : 5 Teile
Kaolin : 5 Teile
Betonit : 1 Teil.

Das Rezept ist bisher das beste, es stammt freundlicherweise von einem Techniker von Fa. Jäger, in Höhr- Grenzhsn.

Beachte bitte: das du mit viel Wasser alles verrührst, und ständig umrühst.
Die Platten werden dann hochkant beidseitig begossen, aber bloß nicht zu dick!!
Sonst blättertes später wieder ab an den Unterseiten der Platten.
Gut Trocknen lassen. Viel Erfolg!
Niko.

Die Engabe wird eingebrannt gut fest.
Hallo Nick
Ehrlich gesagt so viel umrühren kann ich gar nicht das das Funktioniert hab eine Platte drüber gelehrt und alles hat sich abgesetzt, bei 20 Platten ist das sehr mühsam, Werd das ganze entsorgen und mir ein herkömmliches Trennmittel kaufen. Mfg Mik
icke
Beiträge: 46
Registriert: Dienstag 25. Dezember 2018, 13:52

Re: Trennmittel selbst mischen

Beitrag von icke »

Das Bentonit im vorigen Rezept hat wohl die Aufgabe, das Absetzen zu verlangsamen.
Ich verwende ca. 50/50 Kaolin + Kieselgur, weil ich das gerade zur Hand habe, einseitig, bei 1140°C.
Warum stören Risse? Einfach sehr dünn neues Trennmittel auftragen, das dort hineinfließt. Mit einem flachen Schleifstein rüberfahren, Glasurpickel usw. gehen ab und alles ist glatt.
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