Hallo Mone,
ich versuche mal etwas detaillierter zu antworten, wobei deine Basis-Fragen so grundsätzlich sind, dass man sehr weit ausholen müsste. Aber dafür ist ja unser schönes Forum da, deshalb rate ich dir die Suchfunktion zu nutzen.
Wegen der Frage weshalb man vor dem Glasieren ein mal vorbrennt (das nennt man schrühen) oder nicht, gib einfach das Wort Schrühbrand ein und du wirst eine Menge unterschiedliche Beiträge dazu finden. Grundsätzlich ist es so, dass man normalerweise bis etwa 900 Grad brennt, damit im Ton einige chemische Prozesse abgeschlossen sind die machen, dass er das Glasieren überhaupt übersteht und dass die Glasuren keine Fehler bekommen. In Ausnahmen geht es auch ohne den Schrühbrand.
Es ist so, dass es sehr viele verschiedene keramische Materialien gibt die man unendlich unterschiedlich miteinander kombinieren kann, was unendlich unterschiedliche Ergebnisse gibt, meistens keine guten. Deshalb tüftelt man ein Rezept und eine Herangehensweise für sich aus die man passend findet, oder man übernimmt bereits ausgetüftelte Glasuren und Herangehensweisen die dafür freigegeben wurden. Normalerweise ist dieser Findungsprozess mit etlichen Fehlversuchen verbunden, das ist ganz normal und gehört zum Keramikmachen dazu.
Ebefalls gibt es sehr viele unterschiedliche Tone die du ausprobieren musst um fest zu stellen was dir am besten gefällt. Die feinen ohne Körnchen eignen sich besser zum Arbeiten auf der Drehscheibe und zum Modellieren kleiner, detaillierter Objekte, die gröberen mit Schamotte-Anteil sind eher zum Modellieren größerer Sachen und zum Aufbauen geeignet, was nicht bedeutet, dass man es nicht jeweils andersherum machen könnte, nur halt mit den sich daraus ergebenden Schwierigkeiten.
Es gibt Glasuren und Tone für so genannten Niedrigbrand, das ist meistens eine Endtemperatur von 1060 Grad, was meistens im Hobbybereich angewendet wird, und für Hochbrand oder Steinzeug, das etwa ab 1200 Grad gebrannt wird. Aber dazwischen gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Je höher du brennst, desto hochwertiger, sprich, schlagfester und dichter wird die Ware, aber um so mehr Materialprobleme bekommst du. Einfacher ist es, wenn man sich am Anfang für einen dieser beiden Bereiche entscheidet. Schaue dir so viel Töpferware wie möglich an und frage nach der Temperatur, bei der sie gebrannt wurde, damit du eine Vorstellung bekommst.
Schau im Forum nach den Schlagworten in diesem Absatz.
Die Firma Jäger ist ein vertrauenswürdiger und guter Keramikbedarfshändler. Es gibt aber auch noch viele andere Anbieter die du im Internet findest und mit denen du deine Erfahrungen machen musst.
Es gibt gute gebrauchte Öfen zu kaufen, du kannst dir vor dem Kauf hier im Forum Rat holen, wenn du Bilder auflädst kann man das durchaus beurteilen. Achte darauf, dass das Ofeninnere möglichst sauber aussieht und die Heizspiralen möglichst gleichmäßig aussehen. Ein Wenig verbogen dürfen sie sein, aber nicht zu viel. Entscheidend ist die Regelanlage die den Brand steuert. Auch dafür gibt es hier Spezialisten die dich beraten können. Informiere dich aber vorher mit der Suchfunktion über Brennkurven !!! damit du eine Vorstellung von so einem Keramikbrand bekommst.
Was deine Garage betrifft, hätte ich dir genau den umgekehrten Rat gegeben: bloß keine schlafenden Hunde wecken! Denn wenn erst mal ein Amt die Möglichkeit hat irgendwas zu regulieren, wird es meist überreguliert.
ALLERDINGS SOLLTE DIR TROTZDEM KLAR SEIN, DASS SEINE SOLCHE HITZE ZU ERZEUGEN WIE SIE IN EINEM BRENNOFEN ENTSTEHT EINE GROßE VERANTWORTUNG IST.
Auch darüber kann man im Forum lesen unter:
viewtopic.php?f=11&t=6924
Töpfern ist nicht gerade ökologisch vertretbar, weil es unter anderem auch viel Energie verbraucht. Bedenke das wenn du deinen Ofen anstellst, er sollte daher gut voll sein und nicht halb leer. Deshalb ist für den Anfang ein kleinr Ofen besser, sonst wartest du genau so lange auf die fertigen Sachen wie bei deiner Kurslehrerin.
Zu der möchte ich sagen, dass sie offensichtlich nicht vorhatte euch Teilnehmern das Herstellen von Keramik zu vermitteln, sondern einfach nur möglichst viel Geld ab zu knöpfen. Sicher muss so eine Arbeit gut genug bezahlt werden, aber 30 Euro für 5 kg Ton finde ich einen Wucherpreis. Ein normal guter Ton kostet etwa 1 Euro pro Kilo. Bestimmt findest du noch andere Möglichkeiten in deiner Gegend dich keramisch weiter zu bilden, zu besseren und ehrlicheren Bedingungen. Es gibt keinen Grund nicht zu "verraten" woher man Glasuren bezieht oder bei welcher Temperatur man brennt, es sei denn, man ist selbst daran gewöhnt von anderen Leuten ab zu kupfern und glaubt deshalb, jeder würde das so machen.
Aber wo wäre die keramische Technologie, hätten die Leute die damit arbeiten sich nicht über ihre Erfahrungen ausgetauscht... ?
In diesem Sinne,
Nur Mut und viel Erfolg!
Maria